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12.02. | Les Témoins
| The Witnesses | Die Zeugen Manu ist 20. Nach Paris ist er gekommen, um sich hier einen Job zu suchen. Zunächst zieht er mit seiner Schwester Julie zusammen, die ein Zimmer in einem billigen Hotel anmietet. In Julies Leben dreht sich alles um die Musik. Sie absolviert eine Ausbildung zur Opernsängerin und versucht so gut es geht, von ihrem überschwänglichen Bruder Abstand zu halten.
Der aus dem Maghreb stammende Mehdi ist Polizist, seine Frau Sarah Schriftstellerin. Gerade ist ihr erstes Kind zur Welt gekommen, und die Beziehung der beiden scheint dadurch nur noch glücklicher geworden zu sein. Doch der Anschein täuscht. Die Vaterschaft hat Mehdis autoritäre Charakterzüge eher verstärkt, was sowohl im Arbeits- wie Sexleben des ehrgeizigen Inspektors zum Ausdruck kommt. Sarah wiederum kann sich mit ihrer neuen Rolle als Mutter nicht arrangieren. Sie hat sich ganz in ihr Schreiben zurückgezogen und hofft verzweifelt auf Inspiration. Manus Einbruch in das Leben von Julie, Adrien, Mehdi und Sarah erschüttert erdbebengleich deren Beziehungs geflecht. Unbeabsichtigt und ohne es zu wissen, bewirkt Manu, dass sie sich ihre wahren Sehnsüchte eingestehen. Der letzte Sommer vor dem Krieg André Téchiné geht ein Wagnis ein. Im Mittelpunkt seines Filmes stehen nicht die großen politischen Weltereignisse, die derzeit so gerne verfilmt werden. Er setzt seien Fokus auf vier Menschen in Zeiten, als das Virus AIDS zum Mörder wurde. Die Geschichte spielt in den Achtziger Jahren, in denen die Leichtigkeit einer Generation vorbei ist. Das liegt jetzt fast dreißig Jahre zurück und im Grunde will keiner mehr mit dem Thema in Berührung kommen. Gestorben wird woanders, in Afrika, aber da wird sowieso immer gestorben. Es gibt Menschen, die haben diesen „Krieg“ der Achtziger Jahre überlebt. André Téchinés ist einer von ihnen. Seine Geschichte ist sehr persönlich und doch eine Zustandsbeschreibung des Umbruches. Ein Film der angenehm aus dem Wettbewerbsmainstream herausfällt.
Notes On A Scandal Die ebenso dominante wie einsame Lehrerin Barbara Covett führt mit eiserner Hand ihre Klasse an einer heruntergekommenen staatlichen Schule in London, an der sie schon seit vielen Jahren unterrichtet. Ihre einzige "Bezugsperson" ist ihre Katze Portia, ansonsten lebt Barbara ihr Leben allein, ohne Freunde und Vertraute. Was sie erfreut oder bedrückt, teilt sie ausschließlich ihrem Tagebuch mit - mal mehr, mal weniger aufrichtig.
Doch Barbaras Stunde schlägt, als sie die Kunstlehrerin beim Sex mit dem 15-jährigen Schüler Steven Connolly ertappt. Mit der Entdeckung dieser skandalträchtigen Affäre nimmt die Freundschaft der Frauen eine bedenkliche Wendung. Immer stärker drängt sich Barbara in das Leben Shebas, wobei sie nun ein mächtiges Druckmittel in der Hand zu haben glaubt. Sie fordert das Ende der Mesalliance und alle Aufmerksamkeit für sich. Als Sheba ihren Forderungen nicht entspricht, droht Barbara schließlich offen damit, ihr Geheimnis aller Welt, vor allem aber ihrem Ehemann Richard zu enthüllen. Damit beginnt zwischen den beiden Frauen ein packendes Psychoduell ... Und willst Du nicht meine Schwester sein, dann... Cate Blanchett ist dieses Jahr in gleich zwei Wettbewerbsfilmen vertreten. Hat sie in „The Good German“ einer eher unglückliche Rolle abbekommen, kann sie in diesem Film zusammen mit Judi Dench im Duett brillieren. Basierend auf der Romanvorlage der britischen Schriftstellerin Zoë Heller bietet uns Regisseur Richard Eyre Schauspiel vom feinsten. Es heißt, die Berlinale-Leitung konnte sich lange nicht entscheiden, ob sie den Film ins Programm aufnehmen sollte. Regisseur Richard Eyre, mit dem Judi Dench zum dritten Mal zusammenarbeitet, "Iris", lief vor fünf Jahren auf der Berlinale, hätte für „Notes On A Scandal“ einen Bären verdient, leider läuft der Film außer Konkurrenz.
Dol Es ist das Jahr 2005 in dem kleinen türkisch-kurdischen Dorf Balliova an der Grenze zum Iran und dem Irak. Das von den Grenzkonflikten zerrüttete Gebiet, wird vom türkischen Militär kontrolliert. Nach den häufigen Auseinandersetzungen mit der kurdischen Kämpfern ist die Dorfbevölkerung das Ziel der türkischen Repressionen geworden.Trotz dieser schwierigen Umstände wollen Azad und seine Freundin Nazenin heiraten.
Azad lernt auch Taman kennen, die ihn mit in ein Guerilla Camp in den kurdischen Bergen nimmt. Dort kämpfen Kurden gegen das islamische Regime. Ebenso wie Azad will auch Taman ihren Verlobten heiraten, doch die Hochzeitsfeier wird durch einen Bombenangriff unterbrochen.Azad beschließt Nazenin aus seinem Heimatdorf in die Berge zu holen, doch er gerät in einen Hinterhalt des türkischen Mililtärs. Das Land der Berge Hiner Saleem ist ein kurdischer Filmregisseur. Geboren wurde er in Aqra im Nordirak. Im Alter von 17 Jahren verließ er den Irak und ging nach Italien. Sein letzter Kinofilm "Kilomètre zéro" war auch gleichzeitig die erste irakische Filmproduktion und 2005 in Cannes für die Goldene Palme nominiert. Wer sich an "Kilomètre zéro" erinnert, wird von dem neuen Film von Hiner Saleem enttäuscht sein. Waren es in "Kilomètre zéro" die Menschen die eingebunden in politischen und geografischen Struktur sich zu behaupten haben, wirkt dieser Film wie ein billiger Propagandafilm. Die Menschen haben zurückzutreten, im Vordergrund schiebt sich die große Weltpolitik. Geradezu symbolisch stehen die Protagonisten des Films steif in der Landschaft herum und ordnen sich dem Konzept eines schulmeisterlich da herkommenden Drehbuches unter.
Cinema for Peace "Cinema for Peace" fand dieses Jahr zum sechsten Mal statt. Schirmherrin ist Eva Luise Köhler, die Frau des Bundespräsidenten. Die Gala, die in diesem Jahr zugunsten von Kindern in der sudanesischen Krisenregion Darfur sowie tibetischer Flüchtlinge organisiert wurde, fand im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt stattfinden. Im Rahmen der Gala wurde US-Regisseur Clint Eastwood mit dem Friedenspreis «Cinema for Peace Award» für sein Filme «Flags of Our Fathers» und «Letters From Iwo Jima» ausgezeichnet. Wim Wenders lobte Eastwood in seiner Laudatio als «Stimme der Menschlichkeit». Ebenfalls ausgezeichnet wurden Forest Whitaker für seine Rolle als Idi Amin in «The Last King of Scotland» und Regisseur Bille August für den Berlinale-Wettbewerbsbeitrag «Goodbye Bafana». Deutschland müsse sich an sein Versprechen vom G8-Gipfel im schottischen Gleneagles im Jahr 2005 halten, von 2015 an 0,7 Prozent seines Bruttosozialprodukts für Entwicklungshilfe auszugeben. "Heiligendamm ist die beste Gelegenheit, dieses Versprechen einzuhalten", sagte Bob Geldof in einer der Reden für den Weltfrieden. http://www.cinemaforpeace.com/ |
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