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blauer strich als zeichen für filmtitel 75. Internationale Filmfestspiele Berlin
MMEANSMOVIE Berlinale Blog - A . Schäfer 
 



     
     
       
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Willkommen in Berlin
 
  12.02.2025

 
Die Erkenntnis, dass Berlin eine ewige Baustelle ist, dürfte Tricia Tuttle sehr schnell gehabt haben. Die Berlinale hat ihre eigenen Herausforderungen. Sponsoren zogen ihre Unterstützung zurück, Kinoschließungen und Kürzungen sorgen für Probleme.

Tricia Tuttle bringt eine Fülle an Erfahrung und Leidenschaft für das Filmemachen mit, die sowohl inspirierend als auch ansteckend für die Berline sein können. Als renommierte Filmkuratorin und Festivalleiterin hat sie in der internationalen Filmszene Großes geleistet und dabei unzählige Talente gefördert. Berlin ist gespannt auf die frischen Ideen und Impulse, die sie in das Festival einbringen wird. Ihr Wissen über aktuelle Trends in der Filmindustrie und ihre Vision für zukünftige Projekte werden sicherlich dazu beitragen, den Festivalhorizont zu erweitern und neue Möglichkeiten zu schaffen. Tricia Tuttle hat im Laufe ihrer Karriere viele bedeutende Projekte und Erfolge erreicht, vor allem im Bereich Filmfestival-Management und Filmkuratierung.

Tricia Tuttle war maßgeblich an der Leitung des BFI London Film Festivals beteiligt, wo sie eine Vielzahl von innovativen Filmen und aufstrebenden Filmemachern präsentiert hat. Tuttle hat spezielle Programme und Sektionen für verschiedene Filmfestivals kuratiert, die sich auf wichtige gesellschaftliche Themen konzentrieren und Diskussionen anregen. Sie hat sich aktiv dafür eingesetzt, unterrepräsentierte Stimmen und Perspektiven im Film zu fördern, was zu einer breiteren Vielfalt an Filmen und Geschichten führt. Sie hat zahlreiche Initiativen zur Unterstützung junger Talente ins Leben gerufen, darunter Mentorenschaftsprogramme, die Filmen aus verschiedenen Kulturen und Ländern eine Plattform bieten.

Im Interview mit dem rbb24 sagte sie: Ich möchte ein großartiges Festival haben. Ich möchte, dass es kein Drama gibt und dass alle über Filme sprechen. Freuen wir uns also auf eine großartige Berlinale mit vielen großartigen Menschen und Filmen.




Pressespiegel
 
"Ich möchte, dass es kein Drama gibt, und dass alle über Filme sprechen"  interviev Anna Wollner rbb24
"Der Wunsch, nach außen zu strahlen"  Von Tim Caspar Boehme   taz
"Der Schatten von Gaza über der Berlinale"  von Andreas Kilb   Frankfurter Allgemeine
"Die unterschiedlichsten Welten erkunden"  von Bahareh Ebrahimi   nd
"Vernunft und Wunder"  Von: Daniel Kothenschulte  Frankfurter Rundschau
"Wie will Tricia Tuttle die Berlinale retten?"  Von Hannah Pilarczyk  Spiegel
"Haben Sie jemals einen Star um ein Autogramm gebeten, Tricia Tuttle?"  Von Michael Zöllner  BZ
"Ich bin bereit, gegen Monster zu kämpfen" Interview: Katja Nicodemus  Zeit
"Ich bin ein gieriger Filmfan mit einem breiten Filmgeschmack" Von Gabi Biesinger  rbb24
"Rückgrat des deutschen Kinos"  von Christian Bräuer  Tagesspiegel
"Ein Festival, viele Probleme"  Von David Steinitz  Süddeutsche Zeitung




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Ein Licht in Berlin
 
  14.02.2025

 
"Das Licht" spielt im heutigen Berlin und sollte damit ein perfekter Film für Eröffnung der Berlinale sein.

Spiegelt die Außenwelt, die wir beobachten sich im Film wieder? Findet Tom Tykwer die richtigen Bilder, um unser Empfinden über die Welt, wie wir sie jetzt fühlen, zu entdecken?

Der Film erzählt die Geschichte der Familie Engels. Tim Engels lebt mit seiner Ehefrau Milena, den beinahe erwachsenen Zwillingen Frieda und Jon sowie dem unehelichen Sohn Dio zusammen. Das Familienleben ist zerrüttet und die Mitglieder leben eher nebeneinanderher als miteinander. Die Situation ändert sich, als die syrische Immigrantin Farrah bei den Engels eine Anstellung als Haushälterin bekommt. Unter ihrem starken Einfluss findet die Familie wieder zueinander. Doch als Farrah den Engels ihr eigenes dunkles Schicksal offenbart, ändert sich von Grund auf alles im Film.

Doch bis zu diesem Punkt vergehen erst einmal zwei Stunden, die immer wieder durchbrochen werden von Tanzeinlagen. Nach weiteren dreißig Minuten endet alles mit einem riesigen esoterischen Knall. Das ist großes Kino und gehört natürlich auf die große Leinwand. Für Berlin werden frische, neue Bilder gefunden, auch wenn es ununterbrochen regnet. Wobei auch dieser Regen sinnbildlich für die Sintflutartigen Themen in dem Film sind. Klimawandel, Energiekrise, populistischer Totalitarismus, Flüchtlingsfragen, Entfremdung in der Familie, hedonistischer Lebensstil und die Suche nach dem Sinn des Todes, alles ergießt sich über den Zuschauenden. Zuviel des Ganzen? Irgendwie schon, aber es ist halt genau das Gefühl, was wir derzeit haben. Somit spiegelt sich das Außen im Film wieder und
es füllt die gesamte Leinwand aus und manchmal hat man das Gefühl es ist einfach zu viel an aufgestauten Problemen.
Doch am Ende setzt das erlösende Moment, welches es dann doch nur in der Welt des Filmes gibt, ein. Mary Poppins rettet auch die Familie Engels und die Sonne scheint wieder. Nach neun Jahren ist Tom Tykwer zurück. Er hat uns viel zu erzählen in seinem Film. Vielleicht ein bisschen zu viel, aber es ist ja auch viel passiert in dieser Zeit.


Das Licht
von Tom Tykwer (Regie, Buch)
mit Nicolette Krebitz, Lars Eidinger, Tala Al-Deen, Elke Biesendorfer, Julius Gause
162' Deutschland 2025
Berlinale Eröffnungsfilm

Do.13.2.19:00 Berlinale Palast
Do.13.2.19:00 Uber Eats Music Hall
Fr.14.2.18:00 Uber Eats Music Hall
Sa.15.2.10:00 HKW 1 - Miriam Makeba Auditorium
Sa.15.2.20:30 Haus der Berliner Festspiele
So.16.2.20:00 Thalia - Das Programmkino (Potsdam-Babelsberg) Berlinale Goes Kiez

Filmstart am 20. März Verleiher X Verleih
Krebitz, Eldridge, Gause, Biesendorfer, Eidinger © Frederic Batier / X-Filme AG


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Berlin im Schnee
 
  14.02.2025

 
Berlin im Schnee ist ein wunderschönes Bild. Wenn die ersten Schneeflocken sanft auf die Dächer der Stadt niederfallen, verwandeln sich die Straßen und Plätze Berlins in eine zauberhafte Winterlandschaft. Der Tiergarten und der Botanische Garten sind in frisch gefallenen Schnee gehüllt und laden zu winterlichen Spaziergängen ein.

Kinder und Erwachsene gleichermaßen freuen sich auf die Möglichkeit, im Schnee zu spielen, Schneemänner zu bauen oder sich mit einem warmen Getränk in einem der vielen gemütlichen Cafés der Stadt aufzuwärmen. Die winterliche Ruhe, die der Schnee mit sich bringt, bietet den Berlinern und ihren Besuchern die Chance, die Stadt aus einer anderen Perspektive zu erleben - still, friedlich und beeindruckend.

Das wäre doch mal eine schöne Geschichte, wäre da nicht die furchtbare Wahrheit über diese Stadt. Liebe Gäste zieht euch rutschfeste Schuhe an. In dieser Stadt wird euch nichts geschenkt und das Eis und den rutschigen Schnee entfernen wir schon seit Jahren nicht mehr von den Gehwegen. Also liebe Gäste es ist normal, dass man hier ab und zu mal auf die Schnauze fällt. Vielleicht hilft dir auch wieder jemand hoch. Dann hörst du vielleicht: Na wat gefunden oder nicht schlimm, wenn man hinfällt, aber es ist wichtig wieder aufzustehen! Du wirst sehen wir sind etwa ruppiger, aber in Wahrheit ist der raue Charme der Berliner viel wärmer, als man denkt. Der Schnee bleibt in den letzten Jahren auch nicht mehr so lange liegen, wie früher.

Berlin wollte tatsächlich mal freundlicher werden. Die Hauptstadt hatte sich im Jahre 2009 eine Imagekampagne verpasst und wollte mit "Gute-Laune-Botschaftern" für Stimmung sorgen. Der Titel hieß: Herz und Schnauze.


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Wer aufsteht, der hat gewonnen
 
  15.02.2025

 
Abhängigkeiten und Eifersüchteleien zwischen Müttern und Töchtern sind nicht gerade ein neues Thema im Film. Emma Mackey und Fiona Shaw setzen diesen Konflikt aber spannend um.

Der Film "Hot Milk" ist ein, das von der Regisseurin Sofia Samatar inszeniert wurde. Der Film behandelt universelle Themen wie Liebe, Verlust und die Suche nach Identität. Die Geschichte dreht sich um die komplizierte Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter, die sie in die Küstenstadt Almería begleitet, um den geheimnisvollen Heiler Gomez zu konsultieren.
Die Mutter leidet unter mysteriösen gesundheitlichen Problemen, die ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen und sie an den Rollstuhl fesseln. Während ihrer Reise treten Spannungen zwischen Mutter und Tochter auf, die tief verwurzelte Konflikte und lange unterdrückte Emotionen ans Licht bringen. Die Tochter pflegt ihre kranke Mutter und erträgt ihre quälende herrschsüchtige und kontrollsüchtige Art.

Eine Nebenhandlung erzählt die Liebesbeziehung zu einer deutschen Touristin, die ihr hilft, immer wieder vor ihrer Mutter zu fliehen. Der Film handelt vom Besitzrecht an Menschen, Schmerzen, eine nicht verarbeitende Vergangenheit und Schuld, die man ein Leben lang mit sich trägt. Fiona Shaw´s Leistungen in "Hot Milk" sind von höchster Qualität. Sie verkörpert die Rolle einer Mutter, die mit ihren physischen und emotionalen Schmerzen kämpft, auf eine Weise, die tief berührt. „Ich wäre lieber tot, als angekettet zu sein“, meint die Mutter zu ihrer Tochter. Mit einer harten Schlussszene bekommt diese Aussage eine ganz eigene Bedeutung.



Hot Milk
Regie Rebecca Lenkiewicz Buch Rebecca Lenkiewicz
mit Emma Mackey, Fiona Shaw, Vicky Krieps, Vincent Perez, Patsy Ferran
92'   Vereinigtes Königreich 2025

Fr.14.2.22:00 Berlinale Palast
Sa.15.2.13:00 Urania
Sa.15.2.15:15 Uber Eats Music Hall
Mo.17.2.21:45 Uber Eats Music Hall
Fr.21.2.15:30 Berlinale Palast
Fiona Shaw, Emma Mackey     © Nikos Nikolopoulos / MUBI


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Der doppelte Mickey
 
  16.02.2025

 
Mickey 17, ein Science-Fiction-Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Edward Ashton basiert. Der Film, unter der Regie von Bong Joon-ho, ist ein visueller und erzählerischer Höhepunkt auf dieser Berlinale, welcher, nicht nur wegen der Witterung, nahtlos an Snowpiercer anschließt.

Die Geschichte dreht sich um Mickey 17, einen sogenannten „Expendable“, der für die Besiedlung eines fernen Planeten zuständig ist. Expendables sind Klone, die speziell dafür geschaffen wurden, gefährliche und oft tödliche Aufgaben zu übernehmen, bei denen ein Mensch nicht überleben würde. Sollte ein Klon sterben, wird ein neuer erzeugt, der die Erinnerungen seines Vorgängers übernimmt. Mickey 17 ist der siebzehnte Klon in dieser Reihe und beginnt, die Grenzen seiner Existenz und die ethischen Implikationen seiner Mission zu hinterfragen. Robert Pattison spielt die verschiedenen Mickeys und irgendwann gibt es dann wirklich zwei von ihnen. Mickey Nummer 17 landet in einer Gletscherspalte auf dem neuen Planeten, und weil er für tot gehalten wird, wird nun Nummer 18 gedruckt. Mickey ist ein sogenannter "Multiple" geworden.

Bong Joon-ho beweist einmal mehr sein Talent als Regisseur und Geschichtenerzähler. Seine Fähigkeit, komplexe Themen in eine fesselnde und zugängliche Erzählung zu integrieren, macht Mickey 17 zu einem unterhaltsamen Film. Das Drehbuch ist gut strukturiert und hält die Spannung trotz 137 Minuten Länge bis zum Ende aufrecht. 2019 feierte Bong Joon-hos Thriller-Satire Parasite ihre Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes.

Ob dieser neue Film von Bong Joon-ho auch wieder ein Meisterwerk ist lässt sich nicht so eindeutig klären. Ein bissiger Kommentar zur Lage der Welt oder einfach nur gute Unterhaltung? Mark Ruffalos Darstellung eines schmierigen heuchlerischen Politikers und Messias ist ein jedenfalls ein absoluter Höhepunkt in diesem Film und schlägt dann eher zur Gesellschaftssatire um. Bei der Pressekonferenz in Berlin wollte Bong Joon-ho die Trump-Anspielung nicht direkt bestätigen. Mal sehen wann der Film in den USA verboten wird und Bong Joon-ho ausgewiesen wird. Was ist jetzt durchgeknallter? Der Film oder die Lage der Welt.

Mickey 17
Regie Bong Joon Ho (Regie, Buch)
Robert Pattinson, Naomi Ackie, Steven Yeun, Toni Collette, Mark Ruffalo
137'
USA, Südkorea 2024
Kinostart in Deutschlan 6. März 2025

So.16.2.14:30 Uber Eats Music Hall
Mo.17.2.12:15 Urania


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Robert Pattinson     © 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved


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Tobi und Philipp allein zu Haus
 
  17.02.2025

 
Das Filmdrama erzählt die Geschichte von Philipp und Tobi, zwei Brüdern, die in einem Umfeld voller sozialer Probleme aufwachsen. Der Film thematisiert Identität, Widerstand und soziale Ungerechtigkeit und zeigt, wie die Charaktere mit diesen Herausforderungen umgehen.

Philipp und Tobias wachsen in der Provinz Sachsens auf. Die Kindheit ist geprägt von der Perspektivlosigkeit in einer sehr weiten Landschaft, in der der Horizont unerreichbar scheint. Während sich der eine Bruder in sich selbst zurückzieht, sucht der andere ein Ventil für seine Wut. Als Jahre später ihr Heimatort Flüchtlinge aufnehmen soll, eskaliert die Situation.

Der Film hat den gleichnamigen Roman von Lukas Rietzschel als Vorlage. Die Romanhandlung ist zwischen 2000 und 2015 angelegt. Die Ereignisse des Buches basieren auf den Folgen des Zusammenbruchs der DDR, auch wenn der Roman den Vorgang selbst nicht behandelt.

Der Film konzentriert sich auf die erste Hälfte des Romans, und endet dann mit einem zeitlichen Sprung an das Ende des Buches. Der Film läuft als einziger deutscher Beitrag in der neuen Berlinale-Sektion "Perspectives", die internationale Debütfilme präsentiert.
Anders als in Tom Tykwers Film hat man hier als Zuschauender nichts zu lachen. Es sind nicht die großen Themen wie die Klimakrise mit ihrer komödiantischen Zuspitzung, die hier eine Rolle spielen. Es sind die Konflikte von sprachlosen Kindern in einer Welt von Orientierungslosen Erwachsenen, die ihnen weder Halt noch eine Perspektive geben. Der Film zeigt aber auch, wie einfach es ist in dieses Vakuum der haltlosen Familien einzudringen.

„Mit der Faust in die Welt schlagen“ ist ein eindrucksvolles Filmdrama, das sich mit den komplexen Themen von Identität, Widerstand und sozialer Ungerechtigkeit auseinandersetzt. Der Busfahrer macht Judenwitze, vor der Schule ist ein Hakenkreuz geschmiert.
Der Rest ist geprägt von Arbeitslosigkeit, Stasi, Alkohol und Perspektivlosigkeit. Mitten darin Tobi und Philipp, alleingelassen mit sich selbst.


Mit der Faust in die Welt schlagen
Constanze Klaue (Regie, Buch)
mit: Anton Franke, Camille Moltzen, Anja Schneider, Christian Näthe, Johannes Scheidweiler
110'
Deutschland 2025
Kinostart in Deutschland 3. April 2025

Mo.17.2.13:00 Cubix 9
Di.18.2.21:30 Cubix 8
Do.20.2.15:30 Colosseum 1
Fr.21.2.14:45 Cubix 9

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Camille Moltzen     © Flare Film / Chromosom Film


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Der Film steht im Mittelpunkt
 
  17.02.2025

 
Die 75. Berlinale hat bisher gezeigt, dass sie ihrem Ruf als eines der bedeutendsten Filmfestivals der Welt gerecht wird. Mit einer beeindruckenden Auswahl an Filmen, inspirierenden Diskussionen und einer begeisterten Zuschauerresonanz hat das Festival erneut Maßstäbe gesetzt. Die verbleibenden Tage versprechen weitere filmische Höhepunkte.

In den verbleibenden Tagen der Berlinale stehen noch zahlreiche Premieren und Veranstaltungen auf dem Programm, die mit Spannung erwartet werden. Die Jury wird bald bekannt geben, welche Filme in die engere Auswahl für die Auszeichnungen kommen, und die Spannung steigt, wer am Ende den Goldenen Bären mit nach Hause nehmen wird. Das Festival wird auch weiterhin ein Ort des Austauschs und der Inspiration sein, an dem die Liebe zum Film und die Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Themen im Mittelpunkt stehen. Die offene Festival-Lounge, der "Hub75" ist ein Ort, der den Platz vor dem Berlinale Palast Platz wieder zum Herzstück des Festivals zu machen soll.

Die Resonanz des Publikums auf die bisher gezeigten Filme und Veranstaltungen war bisher positiv. Viele Besuchende lobten die Vielfalt und Qualität der Filme. Ein Höhepunkt war „A Complete Unknown“. Timothée Chalamet in der Hauptrolle singt jede Liedzeile im Film selbst. (Dieser Beitrag ist zu 90% von einer KI geschrieben worden. Viele Menschen empfinden KI-generierte Texte als weniger vertrauenswürdig als von Menschen verfasste Inhalte. Trotzdem nimmt der Anteil von KI-Texten im Internet rasant zu. Ich belasse es mit diesem Text.)



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Unsere Tochter hat Superkräfte
 
  18.02.2025

 
„Was Marielle weiß“ ist eine eindringliche Drama - Komödie, die sich mit den komplexen Themen Wahrheit, Identität und familiären Bindungen auseinandersetzt. Regisseur und Drehbuchautor Frédéric Hambalek (Modell Olimpia /2020) überzeugt mit diesem Film durch eine sorgfältige Inszenierung und einem frischen Spiel seiner Protagonisten. Der Film ist der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag der diesjährigen Berlinale

Tochter Marielle entwickelt plötzlich telepathische Fähigkeiten. Von einem Tag zum anderen kann sie alles zu sehen und zu hören, was ihre Eltern tun. Kinder sind es gewohnt von Eltern kontrolliert zu werden. In diesem Film sind es zur Abwechslung einmal die Eltern, die die ihre Privatsphäre zu verteidigen haben. Die Mutter hat mit ihrem Arbeitskollegen bei einer Zigarettenpause wild geflirtet. Der Vater wird auf Arbeit für seinen Coverentwurf vom Rest des Teams gedemütigt. Beim gemeinsamen Abendessen mit der Tochter wird alles, was Marielle weiß mit großer Empörung von sich gewiesen. Die Eltern merken, dass damit auch die Lügen, die sie sich gegenseitig erzählen, nicht mehr vor Marielle verborgen bleiben.

Die Zuschauenden wissen das ebenfalls und so entstehen anfänglich immer wieder sehr komische Situationen, in denen Erwachsene immer die Lügner sind. Die Superkraft soll wohl durch einen Schlag ins Gesicht einer Freundin verursacht worden sein. Die logische Konsequenz scheint zu sein, diese Fähigkeit durch einen zweiten Schlag ins Gesicht abzuschalten. Dies führt zu einem Höhepunkt im Film, mit einer schwarzhumorigen Situationskomik vom Feinsten, aber leider auch nicht zu einem neuen Aspekt in der Geschichte. Das Ende der Geschichte zeigt in eine Richtung, die man gerne noch etwas weiterverfolgen würde.


Was Marielle weiß

Frédéric Hambalek (Regie, Buch)
mit: Julia Jentsch, Felix Kramer, Laeni Geiseler, Mehmet Ateşçi, Moritz Treuenfels
86
'Deutschland 2025
Kinostart in Deutschland 11. April 2025

Di.18.2.22:00 HKW 1 - Miriam Makeba Auditorium
So.23.2.15:30 Berlinale Palast
Laeni Geiseler     © Alexander Griesser


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I heard somebody whisper, "Please adore me"
 
  19.02.2025

 
Richard Linklaters Blue Moon erzählt die Geschichte des Songwriters Lorenz Hart, dessen Leben während der Premierenfeier für das Musical „Oklahoma!“, mit dem sein ehemaliger Partner, der Komponist Richard Rodgers aus den Fugen gerät.

"Blue Moon" beginnt mit dem Ende des Songwriters Lorenz Hart, der betrunken in einer Gasse fällt und sich nicht mehr von einer Lungenentzündung erholt. Mit dem Ende vor Augen wird die Handlung, trotz vieler komödiantischer Szenen, durchwoben mit einer Melancholie des Abschiedes. Die Handlung des Files konzentriert sich auf den Abend des 31. März 1943.
Es ist die Premiere des Erfolgs-Musicals "Oklahoma!" (mit Ausrufezeichen) seines Freundes und ehemaligen Arbeitspartners Richard Rodgers. Der Ort der Handlung ist die Sardi´s Bar, an dem die Premierenfeier des Musicals stattfindet. Lorenz Hart ist am Anfang der einzige Gast und auch am Ende wird er wieder allein sein. Linklater erzählt die Geschichte in Echtzeit. Mitten im Geschehen spielt Ethan Hawke als ginge es um sein Leben. Er glaubt fest daran, dass die besten Jahre seines Schaffen noch vor ihm liegen und die Tragik liegt darin das alle wissen, dass dies nicht so ist. So versucht er das Ende herauszuzögen. Mit immer neuen Anekdoten und einer Verliebtheit in einen Menschen, der unerreicht für ihn bleibt.

Linklater beweist einmal mehr, dass er ein Meister darin ist, die Feinheiten des menschlichen Daseins auf die Leinwand zu bringen. Seine Regie ist, wie wir es schon aus anderen Filmen gewohnt sind, wie immer, überzeugend. Er verwendet eine Mischung aus ruhigen, introspektiven Momenten und dynamischen Dialogen. Für alle die von dem Werk von Richard Linklater angetan sind, zuletzt war er 2014 mit „Boyhood“ auf der Berlinal, ist Blue Moon ein absolutes Muss und ein weiteres Beispiel für sein außergewöhnliches Talent als Geschichtenerzähler.

Ein Bärenanwärter ist dieser Film, trotz der Leistung Ethan Hawke wohl eher nicht. Er wirkt etwas aus der Zeit gefallen, ja vielleicht altmodisch daher. Ein unvergesslicher, anrührender Abend in Sardi´s Bar bleibt der Film dennoch.


Blue Moon

Richard Linklater (Regie), Robert Kaplow (Buch)
mit: Ethan Hawke, Margaret Qualley, Bobby Cannavale, Andrew Scott
100'
USA, Irland 2025

Mi.19.2.22:00 HKW 1 - Miriam Makeba Auditorium
Do.20.2.13:00 Urania
So.23.2.10:00 Berlinale Palast
Margaret Qualley, Ethan Hawke    © Sabrina Lantos / Sony Pictures Classics


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Die mit den Tieren spricht
 
  20.02.2025

 
El Mensaje (Die Nachricht) ist ein Film des argentinischen Regisseurs Iván Fund, das versucht, die Facetten familiärer Beziehungen zu erkunden. Trotz der hohen Ambitionen gelingt es dem Film jedoch nicht immer, diese vollständig umzusetzen.

Anika hat die Gabe mit Tieren zu kommunizieren. Auf den staubigen Straßen in der argentinischen Provinz ist das das scheinbar Übernatürliche jedoch nicht sehr viel wert. Anika und ihre Pflegeeltern macht sich auf den Weg zu ihter Mutter, die in einer psychiatrischen Klinik untergebracht ist und wie alle Frauen der Familie dieselbe Gabe zu besitzen scheint. Visuell besticht El Mensaje durch seine kunstvolle Komposition der Bilder. Die Kameraarbeit fängt die Landschaften und Gesichter in eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Bildern ein. Die Darsteller, insbesondere die Hauptdarstellerin, liefern solide Performances ab.

Anfang Februar letzten Jahres lieferten sich Gegner von Präsident Javier Milei, dem neuen Staatspräsidenten mit seiner Kettensäge, schwere Ausschreitungen mit der Polizei. Zehntausende hatten gegen die angekündigten Reformpläne des Präsidenten protestiert.

Auf dem weiten Land Argentiniens ist davon nichts zu spüren. Das Trio bewegt sich durch ein zeitloses Land, ohne soziale Verortung. El Mensaje von Iván Fund ist ein Film, der Erwartungen weckt, diese jedoch nicht immer erfüllt. Trotz der poetischen und visuell beeindruckenden Gestaltung bleibt der Film hinter seinen Möglichkeiten zurück. Fund schafft es zwar eine menschliche Geschichten zu erzählen, doch die Umsetzung lässt an vielen Stellen zu wünschen übrig.

Insgesamt ist El Mensaje ein Beitrag im Wettbewerb, der mehr verspricht, als er halten kann und wie so viele Filme in diesem Jahr ein Ende hat, welches als beste Einstellung im Kopf bleibt. In diesem Falle fliegen zu den Klängen der Pet Shop Boys Insekten auf einer Tankstelle um das Licht.


El Mensaje

Iván Fund (Regie, Buch)
Mara Bestelli, Marcelo Subiotto, Anika Bootz, Betania Cappato
91'  S s/w
Argentinien, Spanien, Uruguay 2025

So.23.2.12:45 Berlinale Palast
Anika Bootz    © Iván Fund, Laura Mara Tablón, Gustavo Schiaffino / Rita Cine, Insomnia Films


Es bleibt ein Publikumsfestival
 
  20.02.2025

 
Das große Interesse des Publikums spiegelt sich auch in der gestiegenen Nachfrage nach Tickets wider.

Sowohl bei den Fachbesucher*innen als auch beim Publikum war das Interesse am Programm der 75. Berlinale groß: Rund 19.000 Fachbesucher*innen (inklusive Presse) kamen zum Festival. Rund 336.000 Tickets wurden an das Publikum verkauft und somit etwas mehr als im letzten Jahr.

Acht Sektionen des Festivals mit 200 Filmen boten den Zuschauer*innen ein vielfältiges Filmprogramm. Rund 340 Publikumsgespräche mit den Filmteams in mehr als 1.000 öffentlichen Vorführungen. Die neue Sektion Perspectives, in der 14 Spielfilmdebüts ihre Premieren feierten, stellte den internationalen Filmnachwuchs ins Rampenlicht. Einige dieser Filme wurden während der Berlinale international verkauft. Das HUB75 war nicht nur ein Treffpunkt für das Fachpublikum, sondern auch ein Ort für 15 kostenlose Vorträge und weitere verschiedene Veranstaltungen.
Wenig herausragende gute Filme waren auf dieser Berlinale im Wettbewerb zu sehen, aber auch nicht viele, die sehr schlecht waren. So hat die die internationale Jury einen nachvollziehbaren Gewinner es Goldenen Bären präsentiert. Der Film schließt die Trilogie des norwegischen Regisseurs und Drehbuchautors über Liebe, Sex und Begehren ab. Der Regisseur Haugerud dankte der Berlinale-Jury und forderte das Publikum auf: "Lest mehr, schreibt mehr und träumt mehr!". Die erste Berlinale unter Tricia Tuttle stellte den Film wieder in den Mittelpunkt, ein insgesamt gelungenen Einstand.




Pressespiegel
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