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In den vergangenen fünf, sechs Jahren war ich viel mit dem Rad unterwegs. Wenn man auf dem Rad sitzt, denkt man viel nach. So zum Beispiel auch darüber, dass einer meiner engsten Freunde mit meiner Ex-Freundin geschlafen haben könnte. Die Idee zu unserem Kurzfilm war geboren. Unsere Figuren hängen in der Vergangenheit fest. Sie romantisieren sie, wie viele Menschen das tun – vor allem in Bezug auf Liebesdinge. Wir wollten, dass Mikes und Kyles Reise an einem Ort beginnt, der für sie romantisch konnotiert ist. Das sollte während des gesamten Films unterbewusst eine Rolle spielen. Ich habe Familie in Frankreich und dort viel Zeit verbracht. Zudem ist meine Ex Französin. Und da sind auch noch diese Leidenschaft und dieser Stolz: Eigenschaften, die für die Franzosen bezeichnend sind. Das finde ich ganz wunderbar – wie die französische Kultur im Allgemeinen. Und, ganz ehrlich, ich brauchte einfach auch eine Ausrede, um in Südfrankreich Rad zu fahren.
Während des Drehs haben wir uns immer wieder gefragt, ob wir nicht zu dick auftragen. Kann man unseren Figuren glauben? Zunächst haben wir ein Drama im Kopf 15 gehabt, ein Drama jedoch, das auch komische und emotionale Momente besitzt. Hinzu kam ein klein wenig physischer Humor, um dem Ganzen eine leichtere Note zu verleihen. Wir haben uns bei dem Film auf eine Art Gratwanderung begeben.
In dem Moment, in dem man sich zu einer Figur hingezogen fühlt, brechen wir die Stimmung mit einer Kampfszene auf. Oder, andersherum, wenn es beispielsweise gerade zu ernst wird, lösen wir die Spannung mit einem kurzen Witz auf. Michael Angelo Covino |
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