© Jens Harant / Port au Prince Pictures |
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Ein Mann erkennt die Leere in seinem Leben und kann sich trotzdem nicht davon lösen. Eine Frau kann ohne ihren Hund nicht leben. Ihr Bruder will nicht mehr Hausmann sein... Drei Geschwister sind alle an einem Punkt angelangt, an dem sie schleunigst etwas verändern müssen, bevor der Rest ihres Lebens beginnt. Doch zwischen all dem Chaos, den Fehlern, den Unsicherheiten suchen sie nach einem Weg, auf dem vielleicht ihr Glück liegt. So geht es doch jedem von uns. Wir zweifeln. Wir müssen uns entscheiden. Wir wissen nicht wofür. Womöglich schrecken wir vor dem Ungewissen zurück und wählen lieber Sicherheit, doch jede Entscheidung zeigt uns einen Weg auf, jeder Neuanfang kann uns ein erfüllteres Leben schenken. Und am Ende können wir vielleicht auf etwas blicken, das uns glücklich macht.
Aber wer weiß das schon so genau. ALL MY LOVING ist kein lauter Film, kein radikales Drama, keine Geschichte, die uns schockiert, sondern ein Film über Menschen aus der bürgerlichen Mitte, der Leichtes in der Melancholie sucht und seine Radikalität im Alltag wiederfindet. Es ist ein Film, der unsere Figuren mit leisen Tönen begleitet, bis sie am Ende den ersten Schritt in eine neue Zukunft wagen. ALL MY LOVING ist eine Geschichte über die kleinen Veränderungen im Leben.
Ich bin mit dem amerikanischen Independent-Kino aufgewachsen. Ang Lee, Todd Haynes, Todd Solondz, Lisa Cholodenko. Filme wie DER EISSTURM, HAPPINESS und THE KIDS ARE ALRIGHT. Oder auch SOMEWHERE, der stark von seiner Atmosphäre und den Bildern lebt. Noah Baumbach macht einen Film nach dem anderen über unser Leben. Oder Woody Allen. Und Nanni Moretti in Europa. Die „comédie humaine", die sich an einem Abbild unserer Zeit und Generation versucht. Einen solchen Film möchte ich hier machen. Edward Berger |