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Nordamerika ist ein paradoxer Ort, zugleich liberal und zutiefst reaktionär. Zwischen Silicon Valley und New York ist viel Raum für Gegenden, in denen die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Dort leben die Protagonistinnen von GLITZER & STAUB. Ihre Biografien scheinen klar vorgezeichnet als Ehefrauen und Mütter. In dieser Welt geben die Männer den Ton an. Wie ist es, in dieser Welt aufzuwachsen? Heute, als Mädchen, hin- und hergerissen zwischen gestern und morgen? Unsere Cowgirls nehmen sich das Recht, selbst die Rodeo-Arena zu betreten, gesehen zu werden, den eigenen Namen durch die Lautsprecher zu hören. Sie riskieren es, dort das Gesicht zu verlieren und ausgelacht zu werden. Der Gang in die Arena ist ihre Form der Rebellion. Selbst, wenn sie am Abend mit ihren Müttern in der Küche stehen und ihre Familien versorgen, zeigen sie, dass Veränderung möglich ist. Sie sagen: Ich bin jemand, und ich geh hier nicht weg. Sie geben Hoffnung in einer Zeit, die Hoffnung braucht.
Mit dem Bild des Cowboys sind traditionell männliche Attribute verknüpft: Stärke, Mut, Entschlossenheit. Auf sich allein gestellt am Lagerfeuer oder die wilde Natur bezwingend. Wenn ein Mädchen oder eine Frau dieselben Attribute für sich beansprucht und sagt, ich möchte das auch, Bullen reiten oder Kälber fangen, auf meine ganz eigene Art, dann reagieren viele Menschen ablehnend darauf. Das sind klar Männern vorbehaltene Disziplinen und es ist ein rebellischer Akt das zu ignorieren. |
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