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Inhalt |
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Wien, 1938: Österreich wird vom Nazi-Regime besetzt. Kurz bevor der Anwalt Josef Bartok (Oliver Masucci) mit seiner Frau Anna (Birgit Minichmayr) in die USA fliehen kann, wird er verhaftet und in das Hotel Metropol, Hauptquartier der Gestapo, gebracht. Als Vermögensverwalter des Adels soll er dem dortigen Gestapo-Leiter Böhm Zugang zu Konten ermöglichen. Da Bartok sich weigert zu kooperieren, kommt er in Isolationshaft. Über Wochen und Monate bleibt Bartok standhaft, verzweifelt jedoch zusehends – bis er durch Zufall an ein Schachbuch gerät. |
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Die „Schachnovelle“ ist mir schon früh begegnet. Zweigs rätselhafte und bedrückende Erzählung hat sich mir damals eingebrannt und gehört zu den Geschichten, die mich in der einen oder anderen Form durchs Leben begleitet haben. Als mir Philipp Worm und Tobias Walker von ihren Plänen zu einer Neuverfilmung erzählten, habe ich mich sehr gefreut, interessiert das Drehbuch gelesen – und war begeistert.
All diese Erzählebenen sind im Film ineinander montiert und ergeben zunächst einen „Sinn“. Doch je länger Bartok in der Isolationshaft sitzt und die Bodenhaftung in der Wirklichkeit verliert, je rätselhafter die Dinge auf dem Schiff werden, desto mehr verliert sich auch der Zuschauer in einem Labyrinth, das einem bedrückenden Wachtraum gleichkommt. Insofern wird in diesem Film, so glaube ich, aus Zweigs eher distanzierter Versuchsanordnung ein kathartisches, intensives und emotionales Vexierspiel, das hoffentlich auch die Zuschauer im wahrsten Sinn des Wortes fesselt und ergreift. Das Ende dieses Films hat Zweig so nicht geschrieben.
Aus seinem kargen, trostlosen Novellenende spricht die Angst vor der kommenden Weltherrschaft der Nazis. Wir wissen aber, dass es anders gekommen ist, dass es nach düsterer Nacht wieder hell geworden ist. Und wir wollen, dass die Zuschauer mit dieser sinnstiftenden und Mut machenden Gewissheit aus dem Film gehen. Hinter all dem steht noch die wahre Geschichte, die vom Anschluss Österreichs an Nazideutschland handelt. Diese politische Ebene der SCHACHNOVELLE macht den Film zeitlos aktuell, denn sie erzählt, wie wahnsinnig schnell eine scheinbar fest verankerte freie Welt umkippen kann in eine Diktatur des Unrechts. Sie erzählt, wie dünn die Hautschicht der Zivilisation ist und wie unmittelbar darunter die Barbarei liegt. Und sie mahnt auf diese Weise zur Wachsamkeit. Philipp Stölzl |
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Presse |
"In dieser „Schachnovelle“ trifft dunkles Genie auf hellen Wahnsinn" von Peter von Becker Tagesspiegel |
"Im Wahn der 64 Felder" von Felix Müller Berliner Morgenpost |
"Schach, matt" von Judith Liere Zeit |
"Spiel ums Leben" Von Nicolas Freund Süddeutsche Zeitung |
"Der Ungeist triumphiert" Von Simon Strauss Frankfurter Allgemeine Zeitung |
"In der Zelle ist alles echt“ Interview von Jenni Zykla taz |
"Ein Klassiker mit neuem Twist" Von Janick Nolting filmstarts |
"Spiel ums Leben" Von Nicolas Freund Süddeutsche Zeitung |
"Stölzl malt Bartoks »monomanische Besessenheit«, so heißt es bei Zweig, durchaus mit dickem Strich" von Rudolf Worschech epd film |
"Bei Verstand bleiben" von Christian Neffe kino:zeit |
"Es gelingt dem Drehbuch von Eldar Griogrian, Motivzusammenhänge geschickt wiederaufzugreifen oder neu zu stiften" von Karsten Essen |
"Dass sich diese Version aber recht kühn von der Buchvorlage löst, lädt geradezu zu kontroverser Diskussion ein" Bianka Piringer |
"Gediegenes Handwerk ist das durch die Bank" von Michael Meyns programmkino |
"Kühnes wie beklemmendes Psychogramm" Von Anne-Katrin Müller kunst+film |
"Schachnovelle“ ist kein allzu graphischer Film" von Antje Wessels |
"Drastisches und intensives Kino, das jedoch wenig Raum für Zwischentöne lässt" von Matthias Pfeiffer artechok |
"Die dünne Haut der Zivilisation" von Dieter Oßwald ray filmmagazin |
"Mit Schach gegen den Wahnsinn" von Katja Nicodemus ndr |
"Unwirklich gut besetzt" von Oliver Armknecht .film-rezensionen.de |
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Preise |
Sieben Nominierungen für den Deutschen Filmpreis – darunter Bester Spielfilm! |
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