Berlin,
 


(Un long dimanche de fiançailles)

Manche Menschen haben die Fähigkeit, Dinge zu sehen, die anderen verborgen bleiben, oder, noch wichtiger, die andere einfach nicht erkennen, obwohl sie sie direkt vor Augen haben.


Irgendein schlauer Mensch im deutschen Verleih dachte sich wohl, da muss wieder ein griffiger Frauenname in den Titel, dann verkauft sich der Film gleich doppelt so gut. So wurde aus Amèlie, Mathilde.
Das wäre gar nicht nötig gewesen.
Audrey Tautou ist Mathilde, und wer sie als Amèlie gemocht hat, dem wird auch dieser Film gefallen. Regisseur Jeunet liefert ein filmisches Meisterwerk ab und weist für den europäischen Film die Richtung. Eine interessante Erzählweise, kinogerechte Bilder und was das Team um Jeunet angeht, eine ansteckende Begeisterung für das eigene Projekt. MMM

INHALT

Jean-Pierre Jeunet und Audrey Tautou, Regisseur und Star von "Le fabuleux destin d'Amélie Poulain" (Die fabelhafte Welt der Amélie), präsentieren uns diesmal eine völlig andere Liebesgeschichte: MATHILDE - EINE GROSSE LIEBE. Die Filmfassung des berühmten Romans "Un long dimanche de fiançailles" (Die französische Verlobte) von Sébastien Japrisot schrieben Jeunet & Guillaume Laurant. Der Erste Weltkrieg geht zu Ende, doch einer jungen Französin steht ihr größter Kampf noch bevor: Mathilde hat erfahren, dass ihr Verlobter Manech zu jenen fünf verwundeten Soldaten gehörte, die von einem Kriegsgericht verurteilt und als Todgeweihte ins Niemandsland zwischen den französischen und deutschen Stellungen hinausgeschickt worden sind. Mathilde weigert sich jedoch zu akzeptieren, dass sie ihren geliebten Manech nie wiedersehen wird.



So beginnt ihre außergewöhnliche Reise: Sie will herausfinden, was mit ihrem Verlobten geschehen ist. Ständig hört sie neue, herzzerreißende Varianten über Manechs letzte Tage und Minuten. Doch von keiner lässt sie sich entmutigen. Wenn Manech tot wäre, dann würde Mathilde das spüren. Ihr Glaube ist unerschütterlich, die Hoffnung gibt ihr Kraft, unbeirrbar besteht sie auf ihrer optimischen Grundstimmung - so verfolgt sie ihr Ziel bis zum Ende und nimmt diejenigen für sich ein, die ihr helfen können. Wer sich weigert, den ignoriert sie einfach. Indem sie der Wahrheit über das Schicksal der fünf unglückseligen Soldaten und ihrer brutalen Bestrafung näher kommt, erlebt sie das Grauen des Krieges und die von ihm Betroffenen hautnah: Wer diese Erfahrung übersteht, wird als anderer Mensch aus ihr hervorgehen.

PRODUKTION


Schon zehn Jahre lang träumt Regisseur Jean-Pierre Jeunet von der Verfilmung des Romans "Die französische Verlobte". "Letztlich lässt sich alles auf dieses Motiv reduzieren: Japrisot stellt seinem Roman ein Zitat aus Lewis Carrolls ,Alice in Wonderland' (Alice im Wunderland) voran. Manche Menschen haben die Fähigkeit, Dinge zu sehen, die anderen verborgen bleiben, oder, noch wichtiger, die andere einfach nicht erkennen, obwohl sie sie direkt vor Augen haben. Solche Fähigkeiten beeindrucken mich zutiefst. Mathilde ist unerschütterlich davon überzeugt, dass sie Recht hat - egal was all die anderen davon halten. Damit steht sie völlig allein in der Welt.

"Beim ersten Lesen des Buchs fragte ich mich sofort, wer Mathilde wohl spielen könnte, aber mir fiel niemand ein. Als ich Audrey kennen lernte, dachte ich sofort: ,Das ist Mathilde, wie sie leibt und lebt.'" Am Abend der Oscar®-Verleihung ("Amélie" war in den Kategorien Fremdsprachiger Film, Drehbuch, Kamera und Ausstattung nominiert) fragte Jeunet seine Amélie, ob sie einen weiteren Film mit ihm drehen würde. Ihre Antwort: "Klar, wenn wir mit demselben Team arbeiten!"



Seit sie die Nachricht von seinem Tod erhalten hat, hält sie eigensinnig an ihrem intuitiven Gefühl fest, das sie wie ein roter Faden leitet. Wenn er reißt, knotet sie ihn wieder zusammen. Sie lässt sich nicht entmutigen. Und Mathilde gewinnt jeder Situation positive Seiten ab: Sie sagt sich: Falls der rote Faden sie nicht zu ihrem Geliebten führt, ist auch das kein Problem. sie kann sich ja immer noch daran aufhängen.

Bei der Bearbeitung der Romanelemente trafen die Autoren einige schwierige Entscheidungen, denn sie mussten die Geschichte filmischer gestalten. Vor allem ging es darum, die in Briefform geschriebenen Abschnitte des Buches in die Unmittelbarkeit einer Filmgeschichte zu übersetzen. Die Verwendung von Briefen, wie sie Mathilde im Zuge ihrer Nachforschungen erhält und selbst schreibt, ist ein klassischer Kunstgriff der Literatur, doch es kann sehr schwierig sein, diese Methode auf die Leinwand zu übertragen.



Sébastien Japrisot gab seinen Segen zur Filmbearbeitung. Jeunet erklärte ihm zuvor, was er vorhatte. "Leider hatte ich keine Zeit, ihn persönlich zu treffen", sagt Jeunet. "Bei unserem Telefonat sagte er: ,Das ist jetzt dein Kind. Mach damit, was du für richtig hältst. Komm dann vorbei und zeig es mir, wenn du fertig bist.' Doch leider starb er dann eine Woche vor Fertigstellung des Drehbuchs. Das war sehr traurig und tat mir Leid."

KOSTÜME: Für die großen Szenen mit zahlreichen Statisten - zum Beispiel auf der Place de l'Opera - musste das Kostümteam fast 400 verschiedene Kostüme zusammenstellen. Es handelte sich teils um Originale, teils um nachgeschneiderte Kleidung aus Frankreich, England und Spanien. Fontaine merkte schnell, dass sie die Soldatenuniformen selbst anfertigen lassen musste. Zweieinhalb Kilometer des himmelblauen Stoffs wurden extra gewebt, um damit 200 Uniformen zu schneidern - jeder der Hauptdarsteller konnte über etwa zehn verfügen: So ließen sich die verschiedenen Phasen der Abnutzung und Verwahrlosung in den Schützengräben darstellen.



Die wohl aufreibendste Phase der Dreharbeiten waren die sieben Wochen in den Schützengräben. Bei den Gesprächen spürt man, dass diese Erfahrung niemanden kalt gelassen hat - weder die Schauspieler noch die Techniker oder den Regisseur. Jeunet gab seinen Hauptdarstellern das Kriegstagebuch "Les carnets de guerre de Louis Barthas, tonnelier" zu lesen. "Dieses Zeitzeugnis ist außergewöhnlich interessant, weil darin nichts romantisiert wird. Die sehr präzisen Schilderungen umfassen nicht nur die Erfahrungen an vorderster Kampflinie, sondern auch in der Etappe, wo den Soldaten die Langweile und die stumpfsinnige Plackerei zu schaffen machte", sagt der Regisseur.

CAST

Mathilde ....................................................... AUDREY TAUTOU
Manech .........................................................GASPARD ULLIEL
Lieutenant Esperanza ............................JEAN-PIERRE BECKER
Ange Bassignano ..............................DOMINIQUE BETTENFELD
Benoît Notre Dame .....................................CLOVIS CORNILLAC
Tina Lombardi .............................................MARION COTILLARD
Benjamin Gordes ................................JEAN-PIERRE DARROUSSIN
Véronique Passavant ......................................JULIE DEPARDIEU

STAB

Regie .............................................................. JEAN-PIERRE JEUNET
Nach dem Roman von.......................................SEBASTIEN JAPRISOT
Story und Adaption .... JEAN-PIERRE JEUNET und GUILLAUME LAURANT
Musik ............................................................ ANGELO BADALAMENTI
Kostüme ........................................................... Pascaline Chavanne

eine WARNER BROS. FRANCE - TAPIOCA FILMS - TF1 FILMS PRODUCTION CO-PRODUKTION
Land/Jahr: F 2004 134 Min. FSK:
Copyright des Bildmaterials: Bruno Calvo (or Gilles Berquet) © 2003 Productions / Warner Bros. France 2004


Links zum Film

http://wwws.warnerbros.fr/movies/unlongdimanche/
http://www.apple.com/trailers/warner
http://wwws.warnerbros.de/movies/avle/#
http://wip.warnerbros.com
http://jpjeunetlesite.online.fr/
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