Das Drehbuch von UND DANN DER REGEN – TAMBIÉN LA LLUVIA hat eine lange Entwicklung genommen, über mehrere Jahre. Paul Laverty hatte begonnen eine Geschichte zu schreiben, die vollständig in der Zeit von Kolumbus angesiedelt war, seine verschiedenen Reisen und die ersten Jahre in der „Neuen Welt“ erzählte und dann mit Bartolomé de las Casas weitermachte. Es war ein sehr dichtes, leidenschaftliches Buch. Paul entschied sich dann jedoch dafür, die Geschichte in die Gegenwart zu holen und die Ausbeutung und den Widerstand der Indígenas gegen die spanischen Eroberer des 16. Jahrhunderts mit dem zu verbinden, was gegenwärtig in Lateinamerika geschieht. Der „Wasserkrieg“, der im Jahr 2000 im bolivianischen Cochabamba stattfand, war ein eindrucksvolles Beispiel für den zivilen Widerstand gegen die Privatisierung eines Rohstoffs, der heute so wertvoll und lebenswichtig ist wie damals das Gold: das Wasser. Paul verband diese beiden Ebenen, indem er die Dreharbeiten zu einem historischen Film in Bolivien erzählte, die |
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vom Ausbruch des Wasserkonflikts überrascht werden. Diese neue Fassung war für mich als Regisseurin eine große und äußerst aufregende Herausforderung: nämlich drei Filme in einem zu erzählen. Ich musste einen historischen Film drehen, den Wasserkonflikt aus der jüngsten Vergangenheit und schließlich die Geschichte der Dreharbeiten und die persönlichen Entwicklungen der Protagonisten Sebastián und Costa erzählen: die Entscheidungen, die sie treffen müssen, je mehr der Wasserkonflikt ihre eigene Arbeit gefährdet. Die Spannung und Lebendigkeit der drei Geschichten aufrechtzuerhalten und die Zuschauer von der einen zur anderen Geschichte mitzunehmen, war eine enorme Herausforderung – und gleichzeitig das größte Geschenk. Es ist selten, eine so einzigartige und komplexe Geschichte zu haben, mit so überzeugenden und vielschichtigen Figuren, eine Story außerdem, die den Finger in die Wunde eines der wichtigsten Konflikte unserer Zeit legt. Icíar Bollaín /Regie |