 Ihr
gutes Auge für Möbel hat Kate und Alex sehr zum Vorteil gereicht:
Ihr New Yorker Möbelladen, mit dem sie sich auf angesagte Designerware
aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts spezialisiert haben, läuft
so erfolgreich, dass sie vor kurzem auch noch die Wohnung neben ihrer
eigenen dazukaufen konnten. Sie haben vor, den eigenen Wohnraum zu
vergrößern, den sie sich mit ihrer Teenager-Tochter Abby teilen.
Aber die Nachbarwohnung steht noch nicht leer. Hier wohnt noch die
ehemalige Besitzerin, die betagte Witwe Andra. Kate und Alex müssen
also hoffen, dass Andra die Wohnung bald räumt – sprich: stirbt.
Kate hat noch eine ganze Reihe ähnlicher Malaisen auszuhalten. Zum
Beispiel das moralische Problem, dass sie ihre Möbel bei Nachlassverkäufen
preiswert ergattert, um dann beim Verkauf kräftig draufzuschlagen
– und die Frage ist immer, wie hoch kann
sie dabei gehen? |
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Außerdem
kämpft Kate mit der Materialismusfrage: Wie kann sie ihre Tochter
überzeugen, auf all die teuren Sachen zu verzichten, auf die sie
selbst nicht verzichten mag? All das läuft auf eine Kernfrage des
21. Jahrhunderts hinaus: Wie kann man gut leben und ein guter Mensch
sein, solange die Welt da draußen einen mit Armut, Obdachlosigkeit
und Traurigkeit bedrängt? Nicole Holofcener: „Mein ganzes Leben habe
ich darum gekämpft, mir solche Widersprüchlichkeiten zu verzeihen,
und nun diesen Kampf bei meinen Protagonisten abgeladen, insbesondere
bei Kate. Wir neigen dazu, für Menschen, die kämpfen, Sympathie zu
empfinden. Auch wenn meine Charaktere einige unschöne Dinge tun,
so hoffe ich doch, dass wir ihnen verzeihen, vor allem während wir
über sie lachen. Mit meinem Film wollte ich diese Art von widersprüchlichen
Momenten illustrieren, die uns menschlich machen.“ |