|
|
Critical Zone (Mantagheye Bohrani / منطقه بحران |
|
|
|
|
Ich wurde eine Woche vor den Protesten verhaftet – nicht zum ersten Mal natürlich. Gerade als ich so enttäuscht war, weil niemand etwas tat, begannen plötzlich die Proteste. Die Regierung will nicht, dass echte Bilder von der radikalen und liberalen Generation verbreitet werden. In den letzten Jahren ist es ihnen immer gelungen, dieses zutiefst täuschende Bild der iranischen Gesellschaft an den Rest der Welt zu verkaufen. Deshalb war die Welt durch den Mahsa Amini- Aufstand plötzlich mit einer Explosion von neuen Bildern konfrontiert.
Während der Dreharbeiten haben wir alle gedacht: „Wir könnten jeden Moment verhaftet werden". Wir arbeiteten wie eine Gruppe von Spionen auf einer Mission, umgeben von Stressfaktoren und Gefahr. Jetzt, in diesem Moment, in dem der Film Premiere feiern soll, sind die meisten der Schauspieler und Crew aus dem Iran abgewandert. Und was ist mit mir? Ich verstecke mich zurzeit und weiß nicht, was passieren wird. Ich könnte verhaftet werden. Wie ist es Ihnen gelungen, den Film zu drehen, der nicht von der iranischen Regierung genehmigt wurde? Und was war das für ein Gefühl?
Für jede Szene hatten wir einen eigenen Plan. Manchmal hatten wir eine versteckte Kamera, ein anderes Mal eine gefälschte Genehmigung oder eine Bestechung der Behörden. Die größte Herausforderung lag in den Drehorten und Schauplätzen. Wir hatten verschiedene Strategien für verschiedene Fälle. „Critical Zone“ ist ein urbaner Film und in der Stadt wird alles ‚beobachtet‘. Dieser Grad an Heimlichkeit und die Spannung haben unser Team zusätzlich motiviert. Ich persönlich, als Regisseur, habe mir Aufregung und Leidenschaft zu Nutze gemacht. Dieses Gefühl, in einem Kampf zu sein, hat uns geholfen, den Film zu realisieren. Manchmal treffen die Schaffung eines Kunstwerkes und persönliche Motivation zusammen, und das wurde zu einem unglaublichen Moment in meinem Leben. Ali Ahmadzadeh/Regie |
|