Ein Licht in Berlin
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14.02.2025
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"Das Licht" spielt im heutigen Berlin und sollte damit ein perfekter Film für Eröffnung der Berlinale sein.
Spiegelt die Außenwelt, die wir beobachten sich im Film wieder? Findet Tom Tykwer die richtigen Bilder, um unser Empfinden über die Welt, wie wir sie jetzt fühlen, zu entdecken?
Der Film erzählt die Geschichte der Familie Engels. Tim Engels lebt mit seiner Ehefrau Milena, den beinahe erwachsenen Zwillingen Frieda und Jon sowie dem unehelichen Sohn Dio zusammen. Das Familienleben ist zerrüttet und die Mitglieder leben eher nebeneinanderher als miteinander. Die Situation ändert sich, als die syrische Immigrantin Farrah bei den Engels eine Anstellung als Haushälterin bekommt. Unter ihrem starken Einfluss findet die Familie wieder zueinander. Doch als Farrah den Engels ihr eigenes dunkles Schicksal offenbart, ändert sich von Grund auf alles im Film.
Doch bis zu diesem Punkt vergehen erst einmal zwei Stunden, die immer wieder durchbrochen werden von Tanzeinlagen. Nach weiteren dreißig Minuten endet alles mit einem riesigen esoterischen Knall. Das ist großes Kino und gehört natürlich auf die große Leinwand. Für Berlin werden frische, neue Bilder gefunden, auch wenn es ununterbrochen regnet. Wobei auch dieser Regen sinnbildlich für die Sintflutartigen Themen in dem Film sind. Klimawandel, Energiekrise, populistischer Totalitarismus, Flüchtlingsfragen, Entfremdung in der Familie, hedonistischer Lebensstil und die Suche nach dem Sinn des Todes, alles ergießt sich über den Zuschauenden. Zuviel des Ganzen? Irgendwie schon, aber es ist halt genau das Gefühl, was wir derzeit haben. Somit spiegelt sich das Außen im Film wieder und
es füllt die gesamte Leinwand aus und manchmal hat man das Gefühl es ist einfach zu viel an aufgestauten Problemen.
Doch am Ende setzt das erlösende Moment, welches es dann doch nur in der Welt des Filmes gibt, ein. Mary Poppins rettet auch die Familie Engels und die Sonne scheint wieder. Nach neun Jahren ist Tom Tykwer zurück. Er hat uns viel zu erzählen in seinem Film. Vielleicht ein bisschen zu viel, aber es ist ja auch viel passiert in dieser Zeit.
Das Licht
von Tom Tykwer (Regie, Buch)
mit Nicolette Krebitz, Lars Eidinger, Tala Al-Deen, Elke Biesendorfer, Julius Gause
162' Deutschland 2025
Berlinale Eröffnungsfilm
Do.13.2.19:00 Berlinale Palast
Do.13.2.19:00 Uber Eats Music Hall
Fr.14.2.18:00 Uber Eats Music Hall
Sa.15.2.10:00 HKW 1 - Miriam Makeba Auditorium
Sa.15.2.20:30 Haus der Berliner Festspiele
So.16.2.20:00 Thalia - Das Programmkino (Potsdam-Babelsberg) Berlinale Goes Kiez
Filmstart am 20. März
Verleiher X Verleih |
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