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blauer strich als zeichen für filmtitel 74.Internationale Filmfestspiele Berlin

 



     
     
       
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Cillian Murphy in Small Things Like These (Kleine Dinge wie diese) von Tim Mielants
 
Small Things Like These mit
Cillian Murphy eröffnet die Berlinale
roter Balken
     
  18.01.2024


Mit der Weltpremiere der irisch-belgischen Produktion Small Things Like These werden die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin am 15. Februar 2024 eröffnet. Unter der Regie von Tim Mielants und nach einem Drehbuch von Enda Walsh spielen unter anderem Cillian Murphy, Eileen Walsh, Michelle Fairley und Emily Watson mit. Small Things Like These wird im Wettbewerb gezeigt. Der Film basiert auf dem Buch der preisgekrönten irischen Schriftstellerin Claire Keegan (ebenfalls Autorin von „Das dritte Licht“, dessen Verfilmung als An Cailín Ciúin (The Quiet Girl) für die Academy Awards nominiert wurde).

Small Things Like These vereint Regisseur Tim Mielants (WIL, De Patrick, The Responder) erneut mit Cillian Murphy, die bereits bei der dritten Staffel von Peaky Blinders zusammengearbeitet haben. Enda Walsh, ein langjähriger Weggefährte von Cillian Murphy, schrieb das Drehbuch für Small Things Like These. Die Handlung spielt in der Weihnachtszeit 1985, als der liebende Vater und Kohlenhändler Bill Furlong (Murphy) grausame Geheimnisse des Klosters in seiner Stadt aufdeckt und dabei erschütternde Wahrheiten über sich selbst lernt. Der Film zeigt die Enthüllungen über die irischen Magdalenen-Wäschereien – entsetzliche Heime, die von den 1820er-Jahren bis 1996 von römisch-katholischen Institutionen betrieben wurden, vorgeblich um „gefallene junge Frauen“ zu reformieren.


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Berlinale fordert Reise-
und Meinungsfreiheit
roter Balken
     
 
 
Berlinale fordert Reise- und Meinungsfreiheit für die Wettbewerbs-Regisseur*innen Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha

Die Berlinale hat vor Kurzem mit Freude bekannt gegeben, dass der iranische Film Keyke mahboobe man (My Favourite Cake) von Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha im Wettbewerb der 74. Berlinale laufen wird. Inzwischen hat das Festival erfahren, dass gegen die iranischen Autor*innen/Regisseur*innen Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha ein Reiseverbot verhängt wurde. Ihre Pässe wurden konfisziert und ihnen droht in Bezug auf ihre Arbeit als Künstler*innen und Filmemacher*innen ein Gerichtsverfahren.

Die Berlinale setzt sich grundsätzlich für Rede- und Meinungsfreiheit sowie die Kunstfreiheit für alle Menschen auf der Welt ein. Das Festival ist schockiert und bestürzt, dass Moghaddam und Sanaeeha daran gehindert werden könnten, zum Festival zu reisen, um ihren Film zu präsentieren und ihr Publikum in Berlin zu treffen. Das Leitungsduo der Berlinale, Carlo Chatrian und Mariëtte Rissenbeek, erklärt: „Wir fordern die iranischen Behörden auf, die Pässe zurückzugeben und alle Beschränkungen aufzuheben, die Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha daran hindern, im Februar nach Berlin zu reisen, um gemeinsam mit den anderen internationalen Regisseur*innen und Filmtalenten ihren neuen Film Keyke mahboobe man (My Favourite Cake) im Rahmen des Berlinale-Wettbewerbs 2024 präsentieren zu können.” Maryam Moghaddams und Behtash Sanaeehas vorheriger Film Ballad of a White Cow wurde 2021 im Wettbewerb der Berlinale gezeigt und als Publikumsliebling gefeiert. Ihr jüngster Film, Keyke mahboobe man (My Favourite Cake), wurde nun für den Wettbewerb 2024 ausgewählt.

Keyke mahboobe man (My Favourite Cake) wurde vom World Cinema Fund der Berlinale unterstützt und hatte davor als Projekt am Berlinale Co-Production Market 2020 teilgenommen, wo es mit dem prestigeträchtigen Eurimages Co-Production Development Award ausgezeichnet wurde. Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha blicken auf eine lange und vielfältige Geschichte mit der Berlinale zurück. Sie müssen im Februar nach Berlin zurückkehren dürfen.

   
Berlinale Goes Kiez

Vom 17. bis 23. Februar rollt Berlinale Goes Kiez den Roten Teppich täglich in einem anderen Kiez aus und bringt Festivalatmosphäre und internationale Gäste in die Programmkinos von Berlin und Umgebung. Das Programm wurde aus den diversen Sektionen der Berlinale zusammengestellt und auf die jeweiligen Kinos abgestimmt. Mit insgesamt 16 Filmen aus dem Wettbewerb, Encounters, Panorama, Forum, Generation, der Retrospektive und einem Kurzfilmprogramm der Berlinale Shorts bietet die Sonderreihe einen Querschnitt des Festivalprogramms an Kinoorten mit Charakter. Zu allen Veranstaltungen werden Gäste für eine Einführung und/oder ein an die Vorführung anschließendes Gespräch erwartet. Anne Lakeberg, selbst langjährige Betreiberin eines Berliner Kiezkinos, führt als Gastgeberin durch alle Veranstaltungen und lädt kinobegeisterte Besucher*innen ein, Filmschaffende in familiärer Atmosphäre zu treffen und in einen direkten Austausch mit ihnen zu treten; eine Gelegenheit, die auch von den Filmteams stets sehr geschätzt wird.

Ergänzt wird die Reihe erneut durch eine Sondervorstellung in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee, die auch in diesem Jahr für externes Publikum zugänglich ist. Am 20. Februar um 17:00 Uhr wird Ellbogen aus dem Programm von Generation präsentiert. Im Anschluss wird es auch hier ein moderiertes Publikumsgespräch mit dem Filmteam geben.

Berlinale-Eröffnung doch ohne AfD-Politiker*innen

In den vergangenen Tagen gab es intensive Diskussion über die Einladungen von AfD-Politiker*innen zur Eröffnung der Berlinale. Die Berlinale-Leitung hat sich jetzt entschieden, die zuvor eingeladenen fünf AfD-Politiker*innen doch wieder auszuladen. Eingeladen waren unter anderem die Landesvorsitzende der Berliner AfD Kristin Brinker, die wegen eines Treffens in die Schlagzeilen geriet, an dem auch der ehemalige Sprecher der österreichischen Identitären Bewegung und als Rechtsextremer bekannte Martin Sellner teilnahm.

Durch den aktuellen Diskurs wurde noch einmal ganz deutlich, wie sehr das Engagement für eine freie, tolerante Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus zur DNA der Berlinale gehört. Die Berlinale engagiert sich seit Jahrzehnten für demokratische Grundwerte und gegen jede Form von Rechtsextremismus. Dafür stehen das Filmprogramm und die Berlinale als Kulturinstitution. Das Festival hat wiederholt darauf hingewiesen, dass es mit Sorge beobachtet, wie Antisemitismus, antimuslimische Ressentiments, Hassreden und andere antidemokratische und diskriminierende Haltungen in Deutschland zunehmen.

„Gerade auch angesichts der Enthüllungen, die es in den vergangenen Wochen zu explizit antidemokratischen Positionen und einzelnen Politiker*innen der AfD gab, ist es für uns – als Berlinale und als Team – wichtig, unmissverständlich Stellung zu beziehen für eine offene Demokratie. Wir haben daher heute alle zuvor eingeladenen AfD-Politiker*innen schriftlich ausgeladen und sie darüber informiert, dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind“, sagt das Leitungsduo der Berlinale, Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian.

Die AfD und etliche ihrer Mitglieder und Abgeordneten vertreten Ansichten, die den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprechen. Forderungen nach einer homogenen Gesellschaft, nach Zuwanderungsrestriktionen und Massenabschiebungen, homophobe und queerfeindliche oder rassistische Äußerungen bis hin zu schlimmem Geschichtsrevisionismus und klarem Rechtsextremismus – all das findet man bei der AfD. In Zeiten, in denen rechtsextreme Personen in die Parlamente einziehen, will die Berlinale mit der heutigen Ausladung der AfD eine klare Position beziehen. Die Diskussion zum Umgang mit Politiker*innen der AfD betrifft auch viele andere Organisationen und Festivals. Diese Debatte muss gesamtgesellschaftlich und gemeinsam mit allen demokratischen Parteien geführt werden.


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Mzia Arabuli in Levan Akins Crossing
 
Panorama roter Balken
     
  17.01.2024


Die Welt um uns herum ist geprägt von globalen Krisen, Kriegen und gesellschaftlicher Spaltung. Kommunikation und Sprache verknappen und verrohen. Die Filmschaffenden des diesjährigen Panorama-Programms setzen mit ihren Geschichten ein hörbares und vor allem sichtbares Zeichen gegen diese Entwicklungen. „Im Kern geht es um die Vermittlung von Erfahrungen und Lebensrealitäten, von Geschichte, Verständnis und Empathie. Ob rigoros schlicht und unverstellt oder innovativ in Bild, Struktur und über alle Gewerke hinweg: Die Filme im diesjährigen Programm artikulieren vielstimmig ihre Haltung und bauen Brücken zwischen erlebter Realität und filmischen Möglichkeitsräumen, die uns inspirieren, den Blick nach vorne zu richten“, kommentiert Sektionsleiter Michael Stütz.

In Crossing, der das Programm eröffnet, reist ein ungleiches Duo vom georgischen Batumi ins urban-verschlungene Istanbul, um dort die junge trans* Frau Tekla zu suchen. In seinem vierten Spielfilm entwirft Levan Akin eine Topografie von Orten queerer Fürsorge und Solidarität und schafft es, Realität und Imagination auf bewegende Art und Weise zu verbinden. In Les gens d’à côté (My New Friends) des französischen Meisters André Téchiné, mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle, riskieren gegensätzliche Nachbar*innen wichtige Schritte aufeinander zu.

Auch der deutsche Spielfilm beweist 2024 seine Stärke im Panorama. Thomas Arslan zeigt mit Verbrannte Erde (Scorched Earth) den zweiten Teil seiner Trojan-Trilogie und kehrt mit Stil und Verve zum Genrekino zurück. Michael Fetter Nathansky begeistert mit seinem zweiten Spielfilm Alle die Du bist (Every You Every Me). Ein weiser, sensibler Film über die Fragilität von Liebes- und Arbeitsbeziehungen im Alltag einer Fabrikarbeiterin.


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Deba Hekmat in Last Swim
 
Generation roter Balken
     
  17.01.2024


Der Wettbewerb von Generation 14plus eröffnet mit der Weltpremiere von Sasha Nathwanis Spielfilmdebut Last Swim. Im Zentrum des Films steht für einen Tag und eine Nacht die junge britisch-iranische Abschlussschülerin Ziba. Während die Verkündung der Prüfungsergebnisse naht, ringt die ambitionierte Teenagerin mit den Konsequenzen einer lebensverändernden Diagnose. Der Film verbindet einen authentischen Blick auf die Gegenwart Londons mit dem Porträt einer jungen Frau, die ihre Träume und Beziehungen neu justieren muss. Eröffnungsfilm von Generation Kplus 2024 ist Sieger Sein von Soleen Yusef. Der zweite Spielfilm der Regisseurin folgt mit viel Witz und Charme einer elfjährigen kurdischen Geflüchteten und leidenschaftlichen Fußballspielerin durch den unübersichtlichen Schulalltag im Berliner Wedding. Beide Filme verbindet eine Unerschrockenheit im Blick auf Herausforderungen und Verletzungen, aber auch eine hoffnungsvolle Energie, das Leben in seiner Fragilität zu feiern.

„Angesichts des Zustands der Welt, der nicht nur aus der Sicht junger Menschen katastrophisch erscheint, stellt sich immer wieder die Frage, was Kino als Kunst und als sozialer Ort sein kann. Das Programm ist unser Versuch einer Antwort: Filme, die die Risse, die durch die Welt gehen aufzeigen und begreifbar machen, Filme, die Formen finden, um Dinge sichtbar und sagbar zu machen, Filme, die Bilder entwerfen, die der Stoff sein können, mit denen sich manche der Risse zusammenfügen lassen“, kommentiert Sektionsleiter Sebastian Markt.

Das Programm von Generation umfasst 2024 32 Titel, darunter sieben Langfilmdebüts und 22 Weltpremieren.


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Gokogu no Neko
(The Cats of Gokogu Shrine)
 
Forum & Forum Expanded roter Balken
     
  17.01.2024


Das 54. Forum ist das letzte, das im Kino Arsenal am Potsdamer Platz stattfindet – vor dem Umzug ins silent green Kulturquartier im nächsten Jahr.

Das Forum präsentiert sich unter der neuen Leitung von Barbara Wurm gewohnt gewagt, was das offensive Interesse am Filigranen und Fragmentarischen angeht. Das Programm zeigt jedoch auch eine deutliche Öffnung hin zu mitunter größeren und auf den ersten Blick geläufigeren Formen des Kinos. So steht neben dem malaysischen Debütfilm Oasis of Now – der, sanft-präzise fotografiert, ein Apartmenthaus migrantischer Arbeiter*innen porträtiert und die vietnamesische Nail-Artistin Ta Thi Diu zum stillen Star macht – mit Holy Week von Andrei Cohn eine in ihrer intelligenten Tiefenschärfe herausragende Gewaltpsychologiestudie, die nicht zuletzt einiges über Antisemitismus erzählt. Das eine Ende des Spektrums zwischen Autoren- und Genrefilm markiert das US-Indie-Kleinod The Wrong Movie von Keren Cytter – Chillen als Tragödie; das andere der südkoreanische Horrorthriller Pa-myo (Exhuma) mit Oldboy-Star Choi Min-sik als Feng-Shui-Experte, der Seite an Seite mit einer performancestarken Schamanin den von Klassenfragen begleiteten Exhumierungsprozess vorantreibt und dabei das Genre spielend unterwandert.

Deutsche Produktionen sind im Forum 2024 insgesamt gut vertreten: Neben Romuald Karmakars dreistündiger monumentaler Institutions- und Gegenwartsanalyse Der unsichtbare Zoo, gedreht im Zürcher Zoo, stehen mit Reproduktion von Katherina Pethke und Ihre ergebenste Fräulein von Eva C. Heldmann zwei weitere dokumentarische Arbeiten, denen die Verbindung des Exemplarischen mit den großen Fragen des alltäglichen Lebens eindrucksvoll gelingt: Im Kontext des Gebäudeensembles der Hamburger Kunstschule und Geburtsklinik erforscht Pethke – mal sachlich, mal privat, doch stets stringent und präzise – die (Un-)Vereinbarkeit von Mutterschaft und Karriere, indem sie ihre eigene Biographie an den jeweiligen Maximen der konservativen 1950er-Jahre, der revolutionären 1970er-Jahre und der neoliberalen Gegenwart spiegelt, und dabei auch vom weiblichen Aufbrechen des Kunst- und Architekturgeschichtekanons erzählt. Heldmanns frei-flottierender Essayfilm wiederum stellt die Pädagogin und Botanikerin Catharina Helena Dörrien und ihre Zeit im 18. Jahrhundert in Oranien-Nassau ins Licht: Behutsam durch Folianten blätternd und durch Grasblumen streifend, finden Naturphilosophie und Sozialpolitik zueinander.


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Edgar Reitz © Julia Stipsits
 
Berlinale Kamera 2024:
Ehrung für Edgar Reitz
roter Balken
     
  16.01.2024


Edgar Reitz, einer der einflussreichsten Filmemacher seiner Generation, ist der Urheber eines Werks, das für immer ein Meilenstein in der Geschichte des Kinos bleiben wird. Mit 91 Jahren ist Reitz immer noch bereit, die Frage zu stellen, wer wir sind und woher wir kommen. Mit seinem neuesten Werk, Filmstunde_23, gelingt es ihm, den Begriff der Heimat – als realem und zugleich imaginärem Sehnsuchtsort – auf das Kino zu übertragen. Wir freuen uns, seinen neuen Film beim Festival begrüßen zu dürfen und ihm diese hochverdiente Anerkennung zukommen zu lassen,“ kommentieren Geschäftsführerin Mariëtte Rissenbeek und der Künstlerische Leiter Carlo Chatrian die Ehrung von Edgar Reitz.
Mit der Berlinale Kamera ehrt die Berlinale seit 1986 Persönlichkeiten und Institutionen, die sich um das Filmschaffen besonders verdient gemacht haben und mit denen sich das Festival verbunden fühlt.

Die Verleihung der Berlinale Kamera an Edgar Reitz findet am Donnerstag, 22. Februar um 15 Uhr im Haus der Berliner Festspiele statt. Im Rahmen des Berlinale Special wird anschließend die Weltpremiere von Edgar Reitz‘ jüngstem Werk, Filmstunde_23, gezeigt


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Gojira (Godzilla) von Ishirō Honda
 
Berlinale Classics roter Balken
     
  15.01.2024


Bei den 74. Internationalen Filmfestspielen Berlin setzen Rainer Rother und sein Team in den Berlinale Classics auf bild- und tongewaltige Genre-Vielfalt: Die Auswahl bewegt sich zwischen frühem Tonfilmexperiment, nüchtern-distanziert gefilmtem Schwarzweißdrama und kunstvoll bunter Exploitation. Die restaurierten Filme in digitaler Fassung werden als Weltpremieren gezeigt. So kehrt Ishirō Hondas Gojira (Godzilla) zu seinem 70. Jubiläum auf die große Leinwand zurück. Die neue 4K-Restaurierung eines der erfolgreichsten Filme der japanischen Kinogeschichte, verantwortet von TOHO Archive Co. Ltd., würdigt nicht nur dessen optische Brillanz. Auch dem exzellenten Sounddesign sowie der aufwühlenden Filmmusik von Akira Ifukube schenkt sie besondere Aufmerksamkeit.

Ähnlich eindrucksvoll stellt Paramounts 4K-Restaurierung von John Schlesingers The Day of the Locust (Der Tag der Heuschrecke) die immensen Schauwerte des Films heraus. Mit ihren historisierenden Kostümen und Kulissen gehört die selbstreflexive Studioproduktion aus dem Jahr 1975 zu den visuell prächtigsten Spielfilmen aus dem Umkreis des New Hollywood. Präsentiert wird die Restaurierung von Park Circus. Das am Beginn einer atomaren Apokalypse angesiedelte Drama Offret (Opfer, 1986) von Andrei Tarkovsky ist eine bildmächtige Parabel menschlichen (Fehl-)Verhaltens im Angesicht von Krieg und Umweltzerstörung. Die 4K-Restaurierung des Svenska Filminstitutet bewahrt insbesondere die meisterhafte Lichtsetzung und Farbdramaturgie mitsamt ihren Sepia- und Schwarzweißpassagen.

Ein besonderes Highlight ist die digitale Restaurierung von After Hours (Die Zeit nach Mitternacht) des diesjährigen Ehrenbär-Preisträgers Martin Scorsese. Sie beruht auf 35-mm-Ausgangsmaterial aus der Sammlung des Regisseurs. Gemeinsam mit der Editorin Thelma Schoonmaker beaufsichtigte Scorsese auch die Farbbestimmung. Criterion Collection und Warner Bros. verantworteten den Restaurierungsprozess des 1985 uraufgeführten Werks in Kooperation mit Park Circus.


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Das Plakat zur Berlinale 2024 roter Balken
     
  20.12.2023


Ab Ende Januar wird das Berlinale-Plakat am Potsdamer Platz und berlinweit auf die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin einstimmen, die vom 15. bis 25. Februar 2024 stattfinden. „Der aufmerksame, offene und zugewandte Bär steht symbolisch für das, was im Mittelpunkt der 74. Berlinale stehen soll: das Festival als offener Ort für unser Publikum und die Filmbranche, die uns beide gleichermaßen über all die Jahre treu geblieben sind und die Berlinale zu dem gemacht haben, was sie ist – ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Ich bin begeistert, dass wir das mit dem diesjährigen Motiv so passend darstellen können“, kommentiert die Berlinale-Geschäftsführerin Mariëtte Rissenbeek. Das Key Design gestaltete erneut die Berliner Grafikerin Claudia Schramke.


Berlinale Special 2024: Erste Filmtitel

Sieben Produktionen, darunter eine Serie, sind bislang in das Berlinale Special 2024 eingeladen. Das vollständige Programm mit rund 20 Titeln wird Mitte Januar feststehen. „Mit besonderer Freude und Stolz begrüßen wir Regisseur*innen, die bereits in der Vergangenheit ihre Arbeiten auf dem Festival präsentiert haben. Das Berlinale Special ist die Heimat für die neuen Filme von Julia von Heinz (Treasure) und Tilman Singer (Cuckoo), beide mit Projekten mit amerikanischen Stars, für die respektlose Komödie der Zellner-Brüder (Sasquatch Sunset) und das düstere Universum der D'Innocenzo-Brüder in ihrer ersten Serienproduktion (Dostoevskij). Dazu kommen die neuesten Filme der Meister Atom Egoyan (Seven Veils) und Tsai Ming-liang (Wu Suo Zhu). Wir freuen uns, diese Filme zusammen mit den großartigen Schauspielleistungen von Amanda Seyfried, Lena Dunham, Stephen Fry, Riley Keough, Jesse Eisenberg, Hunter Schafer und Dan Stevens zu feiern. Es ist uns eine ganz besondere Freude, zum ersten Mal Adam Sandler in Berlin begrüßen zu dürfen, und dass wir Carey Mulligan – neben Sandler Hauptdarstellerin in Johan Rencks Spaceman – erneut willkommen heißen werden“, sagt der Künstlerische Leiter der Berlinale Carlo Chatrian.




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Neues von der Berlinale roter Balken
     
  13.12.2023
Tricia Tuttle wird neue Intendantin

Tricia Tuttle war zuletzt Direktorin des BFI London Film Festival und ist aktuell Head of Directing Fiction an der renommierten National Film and TV School UK. Sie hat das London Film Festival während ihrer fünfjährigen Leitung mit einer Serien-Sektion, immersivem Film und einer stärkeren Publikums-Einbindung sowohl durch digitalen Zugang als auch durch Angebote im gesamten Vereinten Königreich erfolgreich neu aufgestellt. Tricia Tuttle hat einen Master in Film Studies des British Film Institute und Birkbeck University, und einen Bachelor of Arts in Literature and Radio, Television and Motion Pictures der University of North Carolina at Chapel Hill. Tricia Tuttle wird die Intendanz ab dem 1. April 2024 übernehmen. Die kommende Berlinale 2024 wird noch unter der Leitung von Carlo Chatrian und Mariëtte Rissenbeek stattfinden.


Die Internationale Jury

Den Vorsitz der Internationalen Jury übernimmt die Schauspielerin, Regisseurin, Produzentin und Autorin Lupita Nyong‘o (siehe Pressemitteilung vom 11.12.2023). Die weiteren Jurymitglieder sind Schauspieler und Regisseur Brady Corbet (USA), Regisseurin Ann Hui (Hongkong, China), Regisseur Christian Petzold (Deutschland), Regisseur Albert Serra (Spanien), Schauspielerin und Regisseurin Jasmine Trinca (Italien) und Schriftstellerin Oksana Zabuzhko (Ukraine). 20 Filme gehen im Wettbewerb ins Bärenrennen, die Preisträger*innen werden am 24. Februar im Berlinale Palast verkündet.


Präsidentin Lupita Nyong'o

Die Schauspielerin, Regisseurin, Produzentin und Autorin Lupita Nyong'o wird Präsidentin der Jury bei der 74. Berlinale 2024. Die Tochter kenianischer Eltern wurde in Mexiko-Stadt geboren und wuchs in Kenia auf. Lupita Nyong'o studierte Film- und Theaterwissenschaften am Hampshire College (USA). Nach einem weiteren Studium an der Yale School of Drama startete sie ihre Schauspielkarriere und feierte mit 12 Years a Slave ihren Durchbruch. Neben dem Oscar erhielt sie dafür den Screen Actors Guild Award, den Critics’ Choice Award, den Independent Spirit Award und den NAACP Image Award.

Die ersten Filme des 54. Forums

Das 54. Forum wagt den Neuaufbruch. Die ersten acht ausgewählten Filme richten den Blick auf Geschichte und Gegenwart, auf Frauen und Generationen. Ob widerständiges Biopic oder hybrides Musical, intime Beobachtung oder furioses Roadmovie: Breit aufgestellt in Bezug auf Genres und Kulturräume zeigen die Forumsfilme publikumszugewandt und weltoffen „andere Held*innen“. Das komplette Programm wird Mitte Januar veröffentlicht.


Die ersten Filme des Panorama

Das Panorama bestätigt die ersten elf Titel. Sieben davon sind Weltpremieren, insgesamt sind 16 Länder an den Produktionen beteiligt. Erste Themen: Rebellion und Antiheld*innen. Nora Fingscheidt, Jérémy Clapin, Aslı Özge, Josef Hader, Ray Yeung, Jane Schoenbrun, Carmen Jaquier und Jan Gassmann stellen ihre neuesten Filme vor.Zum bereits 26. Mal wird der Panorama Publikums-Preis in Kooperation mit radioeins und dem rbb Fernsehen am Berlinale Publikumstag am 25. Februar im Zoo Palast verliehen. Ein anderer heiß begehrter Preis kommt auch in die besten Jahre: Am 23. Februar wird zum 38. Mal der TEDDY AWARD feierlich in der Volksbühne Berlin vergeben.


74. Berlinale: Spielstätten

15 Kinos werden zu den regulären Spielstätten der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin gehören. Der Berlinale Palast mit den Wettbewerbs- und Berlinale Special Gala-Filmen, dem Roten Teppich und dem Fanbereich bleibt das Herzstück des Festivals. Um eines der beliebtesten Winterereignisse in ganz Berlin feiern zu können, wird es wieder ein weitreichendes Kinonetz geben, so dass die Kinofans „ihre“ Berlinale direkt in ihrer Nachbarschaft erleben können.


„Das andere Kino – Aus dem Archiv der Deutschen Kinemathek“

Die Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin feiert 2024 unangepasste Protagonist*innen, eigenwillige Filmsprachen und unkonventionelle Produktionen der deutschen Filmgeschichte jenseits des Kanons. Die ca. 20 Filme aus dem Zeitraum zwischen 1960 und 2000 kommen aus den Beständen der Deutschen Kinemathek, wobei ein Großteil in der neuesten restaurierten Fassung gezeigt wird.


Dr. Rainer Rother, Leiter der Retrospektive und Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek: „Die Deutsche Kinemathek feiert 2023 ihr 60-jähriges Jubiläum. Dies war der Anlass, unsere Archive und Sammlungen mit neuen Fragen zu erkunden. Die Retrospektive ermöglicht 2024 einen konzentrierten Blick auf Filme unabhängiger und außergewöhnlicher Produktionen aus unseren Beständen, darunter Werke von Hellmuth Costard, Roland Klick, Elfi Mikesch und Frank Vogel. Wir möchten damit gleichzeitig ein Spotlight auf unsere kontinuierliche, international geschätzte Arbeit zum Erhalt des Filmerbes werfen.“

Relations & Resistance: Das Forum Special 2024

Was Widerstand ist – politischer, sozialer, ökologischer oder ökonomischer –, darüber wird wieder gestritten. „Oft waren es besonders laute, dominante Stimmen“, so Sektionsleiterin Barbara Wurm, „die aus dem Kino und der Filmgeschichte heraus sich Gehör verschaffen konnten: mahnend oder analytisch, individuell und meisterdiskursiv. Mit Relations & Resistance wollen wir den Blick wieder schärfen für das nicht so offensichtliche Argument im Film, das auch mal leise oder bescheiden auftreten kann, die kleine Geste; für ein Kino, das sich unauffälligen Schauplätzen oder übersehenen Zeiten des politischen Widerstands widmet, das vom Lebenszeit-Dehnen und von Persistenz handelt, transgenerational und solidarisch denkt und befragt, was es zu befragen gilt: Körper und Gewalt, Rollen und Kompliz*innenschaft.“ Sechs Filmprogramme stehen dabei für sich und bilden doch Vernetzungsoptionen – auch mit dem Hauptprogramm des Forums: Kino mit geschärft-gesellschaftlicher Peilung ist immer auch eines des generationenübergreifenden Bewusstseins, kollektiv und relational, vor und hinter der Kamera.


Talent vielfach multipliziert

Berlinale Talents begrüßt 202 ausgewählte Filmschaffende vom 17. bis 22. Februar 2024 in Berlin und vernetzt sie unter dem treffenden Motto „Common Tongues – Speaking Out in the Language of Cinema“ in vielen Talks, Workshops und öffentlichen Diskussionen mit der Filmwelt sowie dem Berlinale Publikum. Für die diesjährigen Talente aus 68 Ländern werden die sechs Tage in Berlin ihre Eintrittskarte in eine der weltweit aktivsten Filmcommunities mit derweil fast 10.000 Alumni auf allen Kontinenten. Gemäß den bei Berlinale Talents besonders wichtigen Kriterien Vielfalt, Diversität und Geschlechterbalance ( mehr zum Auswahlprozess), wurden die Teilnehmer*innen über mehrere Monate aus der Rekordzahl von 3.832 Bewerbungen aus 131 Nationen ausgewählt. Die Talente vereint, dass sie bereits um die zehn Jahre Berufserfahrung gesammelt haben, mit ihren Werken auf internationalen Festivals präsent sind oder an namhaften Projekten mitgewirkt bzw. diese in ihren aufstrebenden Filmfirmen selbst initiiert haben. Ihre Leidenschaft, künstlerisch und gesellschaftlich etwas zu bewegen, kann sich nun in der Gemeinschaft von Berlinale Talents verbinden und dabei um ein Vielfaches multiplizieren.

Berlinale Co-Production Market

Für den 21. Berlinale Co-Production Market (17. bis 21. Februar) sind 34 Filmprojekte aus 27 Ländern ausgewählt worden. Ihre Produzent*innen suchen Partner*innen, um die Projekte zu finanzieren und in den kommenden Jahren als internationale Koproduktionen realisieren zu können. Bei 17 der insgesamt 34 Projekte führen Frauen Regie. Es gab 318 Einreichungen, dies bedeutet eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Im Rahmen der offiziellen Projektauswahl werden 18 bereits anfinanzierte Spielfilmprojekte mit Budgets zwischen 600.000 und fünf Millionen Euro von renommierten, internationalen Produktionsfirmen vorgestellt. Unter den mehrfach ausgezeichneten Regisseur*innen, deren neue Arbeiten neugierig machen dürften, sind unter anderem Kateryna Gornostai (Gläserner Bär 2021 für Stop-Zemlia) sowie Antonio Lukich (zuletzt mit Luxembourg, Luxembourg in Venedig 2022) aus der Ukraine, Andrea Pallaoro aus Italien, Regisseurin und Schauspielerin Mirjana Karanović aus Serbien sowie das chinesisch-japanische Regieduo Huang Ji und Ryuji Otsuka.
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 blauer strich als zeichen für filmtitel Pressespiegel zu Tricia Tuttle wird neue Intendantin
"1970, Baby!" von Tim Caspar Bohme taz
"Große Überraschung"  Von Christiane Peitz Tagesspiegel
"Willkommen im Berlinale-Dilemma"  Von: Daniel Kothenschulte  Frankfurter Rundschau
"Was die neue Berlinale-Chefin anders machen will"  Von Hanns-Georg Rodek  Welt
"Die Terminatorin" Von Katja Nicodemus  Zeit
"Wie sie Berlin mit London vergleicht"  von Susanne Lenz  Berliner Zeitung

 


 
   
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