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Neues von der Berlinale |
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13.12.2023 |
Tricia Tuttle wird neue Intendantin
Tricia Tuttle war zuletzt Direktorin des BFI London Film Festival und ist aktuell Head of Directing Fiction an der renommierten National Film and TV School UK. Sie hat das London Film Festival während ihrer fünfjährigen Leitung mit einer Serien-Sektion, immersivem Film und einer stärkeren Publikums-Einbindung sowohl durch digitalen Zugang als auch durch Angebote im gesamten Vereinten Königreich erfolgreich neu aufgestellt. Tricia Tuttle hat einen Master in Film Studies des British Film Institute und Birkbeck University, und einen Bachelor of Arts in Literature and Radio, Television and Motion Pictures der University of North Carolina at Chapel Hill.
Tricia Tuttle wird die Intendanz ab dem 1. April 2024 übernehmen. Die kommende Berlinale 2024 wird noch unter der Leitung von Carlo Chatrian und Mariëtte Rissenbeek stattfinden.
Die Internationale Jury
Den Vorsitz der Internationalen Jury übernimmt die Schauspielerin, Regisseurin, Produzentin und Autorin Lupita Nyong‘o (siehe Pressemitteilung vom 11.12.2023). Die weiteren Jurymitglieder sind Schauspieler und Regisseur Brady Corbet (USA), Regisseurin Ann Hui (Hongkong, China), Regisseur Christian Petzold (Deutschland), Regisseur Albert Serra (Spanien), Schauspielerin und Regisseurin Jasmine Trinca (Italien) und Schriftstellerin Oksana Zabuzhko (Ukraine).
20 Filme gehen im Wettbewerb ins Bärenrennen, die Preisträger*innen werden am 24. Februar im Berlinale Palast verkündet.
Präsidentin Lupita Nyong'o
Die Schauspielerin, Regisseurin, Produzentin und Autorin Lupita Nyong'o wird Präsidentin der Jury bei der 74. Berlinale 2024. Die Tochter kenianischer Eltern wurde in Mexiko-Stadt geboren und wuchs in Kenia auf. Lupita Nyong'o studierte Film- und Theaterwissenschaften am Hampshire College (USA). Nach einem weiteren Studium an der Yale School of Drama startete sie ihre Schauspielkarriere und feierte mit 12 Years a Slave ihren Durchbruch. Neben dem Oscar erhielt sie dafür den Screen Actors Guild Award, den Critics’ Choice Award, den Independent Spirit Award und den NAACP Image Award.
Die ersten Filme des 54. Forums
Das 54. Forum wagt den Neuaufbruch. Die ersten acht ausgewählten Filme richten den Blick auf Geschichte und Gegenwart, auf Frauen und Generationen. Ob widerständiges Biopic oder hybrides Musical, intime Beobachtung oder furioses Roadmovie: Breit aufgestellt in Bezug auf Genres und Kulturräume zeigen die Forumsfilme publikumszugewandt und weltoffen „andere Held*innen“. Das komplette Programm wird Mitte Januar veröffentlicht.
Die ersten Filme des Panorama
Das Panorama bestätigt die ersten elf Titel. Sieben davon sind Weltpremieren, insgesamt sind 16 Länder an den Produktionen beteiligt. Erste Themen: Rebellion und Antiheld*innen. Nora Fingscheidt, Jérémy Clapin, Aslı Özge, Josef Hader, Ray Yeung, Jane Schoenbrun, Carmen Jaquier und Jan Gassmann stellen ihre neuesten Filme vor.Zum bereits 26. Mal wird der Panorama Publikums-Preis in Kooperation mit radioeins und dem rbb Fernsehen am Berlinale Publikumstag am 25. Februar im Zoo Palast verliehen. Ein anderer heiß begehrter Preis kommt auch in die besten Jahre: Am 23. Februar wird zum 38. Mal der TEDDY AWARD feierlich in der Volksbühne Berlin vergeben.
74. Berlinale: Spielstätten
15 Kinos werden zu den regulären Spielstätten der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin gehören. Der Berlinale Palast mit den Wettbewerbs- und Berlinale Special Gala-Filmen, dem Roten Teppich und dem Fanbereich bleibt das Herzstück des Festivals. Um eines der beliebtesten Winterereignisse in ganz Berlin feiern zu können, wird es wieder ein weitreichendes Kinonetz geben, so dass die Kinofans „ihre“ Berlinale direkt in ihrer Nachbarschaft erleben können.
„Das andere Kino – Aus dem Archiv der Deutschen Kinemathek“
Die Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin feiert 2024 unangepasste Protagonist*innen, eigenwillige Filmsprachen und unkonventionelle Produktionen der deutschen Filmgeschichte jenseits des Kanons. Die ca. 20 Filme aus dem Zeitraum zwischen 1960 und 2000 kommen aus den Beständen der Deutschen Kinemathek, wobei ein Großteil in der neuesten restaurierten Fassung gezeigt wird.
Dr. Rainer Rother, Leiter der Retrospektive und Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek: „Die Deutsche Kinemathek feiert 2023 ihr 60-jähriges Jubiläum. Dies war der Anlass, unsere Archive und Sammlungen mit neuen Fragen zu erkunden. Die Retrospektive ermöglicht 2024 einen konzentrierten Blick auf Filme unabhängiger und außergewöhnlicher Produktionen aus unseren Beständen, darunter Werke von Hellmuth Costard, Roland Klick, Elfi Mikesch und Frank Vogel. Wir möchten damit gleichzeitig ein Spotlight auf unsere kontinuierliche, international geschätzte Arbeit zum Erhalt des Filmerbes werfen.“
Relations & Resistance: Das Forum Special 2024
Was Widerstand ist – politischer, sozialer, ökologischer oder ökonomischer –, darüber wird wieder gestritten. „Oft waren es besonders laute, dominante Stimmen“, so Sektionsleiterin Barbara Wurm, „die aus dem Kino und der Filmgeschichte heraus sich Gehör verschaffen konnten: mahnend oder analytisch, individuell und meisterdiskursiv. Mit Relations & Resistance wollen wir den Blick wieder schärfen für das nicht so offensichtliche Argument im Film, das auch mal leise oder bescheiden auftreten kann, die kleine Geste; für ein Kino, das sich unauffälligen Schauplätzen oder übersehenen Zeiten des politischen Widerstands widmet, das vom Lebenszeit-Dehnen und von Persistenz handelt, transgenerational und solidarisch denkt und befragt, was es zu befragen gilt: Körper und Gewalt, Rollen und Kompliz*innenschaft.“ Sechs Filmprogramme stehen dabei für sich und bilden doch Vernetzungsoptionen – auch mit dem Hauptprogramm des Forums: Kino mit geschärft-gesellschaftlicher Peilung ist immer auch eines des generationenübergreifenden Bewusstseins, kollektiv und relational, vor und hinter der Kamera.
Talent vielfach multipliziert
Berlinale Talents begrüßt 202 ausgewählte Filmschaffende vom 17. bis 22. Februar 2024 in Berlin und vernetzt sie unter dem treffenden Motto „Common Tongues – Speaking Out in the Language of Cinema“ in vielen Talks, Workshops und öffentlichen Diskussionen mit der Filmwelt sowie dem Berlinale Publikum. Für die diesjährigen Talente aus 68 Ländern werden die sechs Tage in Berlin ihre Eintrittskarte in eine der weltweit aktivsten Filmcommunities mit derweil fast 10.000 Alumni auf allen Kontinenten. Gemäß den bei Berlinale Talents besonders wichtigen Kriterien Vielfalt, Diversität und Geschlechterbalance ( mehr zum Auswahlprozess), wurden die Teilnehmer*innen über mehrere Monate aus der Rekordzahl von 3.832 Bewerbungen aus 131 Nationen ausgewählt. Die Talente vereint, dass sie bereits um die zehn Jahre Berufserfahrung gesammelt haben, mit ihren Werken auf internationalen Festivals präsent sind oder an namhaften Projekten mitgewirkt bzw. diese in ihren aufstrebenden Filmfirmen selbst initiiert haben. Ihre Leidenschaft, künstlerisch und gesellschaftlich etwas zu bewegen, kann sich nun in der Gemeinschaft von Berlinale Talents verbinden und dabei um ein Vielfaches multiplizieren.
Berlinale Co-Production Market
Für den 21. Berlinale Co-Production Market (17. bis 21. Februar) sind 34 Filmprojekte aus 27 Ländern ausgewählt worden. Ihre Produzent*innen suchen Partner*innen, um die Projekte zu finanzieren und in den kommenden Jahren als internationale Koproduktionen realisieren zu können. Bei 17 der insgesamt 34 Projekte führen Frauen Regie. Es gab 318 Einreichungen, dies bedeutet eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Im Rahmen der offiziellen Projektauswahl werden 18 bereits anfinanzierte Spielfilmprojekte mit Budgets zwischen 600.000 und fünf Millionen Euro von renommierten, internationalen Produktionsfirmen vorgestellt. Unter den mehrfach ausgezeichneten Regisseur*innen, deren neue Arbeiten neugierig machen dürften, sind unter anderem Kateryna Gornostai (Gläserner Bär 2021 für Stop-Zemlia) sowie Antonio Lukich (zuletzt mit Luxembourg, Luxembourg in Venedig 2022) aus der Ukraine, Andrea Pallaoro aus Italien, Regisseurin und Schauspielerin Mirjana Karanović aus Serbien sowie das chinesisch-japanische Regieduo Huang Ji und Ryuji Otsuka. |
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