Berlin,
 
Constantin Film und Focus Features präsentieren eine American Zoetrope/Elemental Films Produktion Ein Film von Sofia Coppola

Lost In Translation


  INHALT

Bob Harris (BILL MURRAY) und Charlotte (SCARLETT JOHANSSON) sind zwei ziellose Amerikaner in Tokio. Bob, ein Schauspieler, der gerade in der Stadt einen Werbespot für Whiskey dreht und Charlotte, eine junge, frisch verheiratete Frau, die ihren Mann (GIOVANNI RIBISI), einen vielbeschäftigten Fotografen, begleitet. In einer schlaflosen Nacht lernen sich Bob und Charlotte an der Bar eines Luxushotels kennen. Was als eine zufällige Begegnung beginnt, entwickelt sich überraschend schnell zu einer ungewöhnlichen Freundschaft. Ihre gemeinsamen Streifzüge durch die fremde Metropole führen sie nicht nur in amüsant bizarre Situationen, sondern eröffnen den beiden ungeahnte Perspektiven und einen überraschenden Blick auf ein Leben, das sie bisher nicht kannten.



  GESPRÄCH MIT SOFIA COPPOLA UND ROSS KATZ

Sofia, die Perspektive einer jungen Frau war bisher eine Konstante in Ihrer Arbeit. Jetzt aber, mit Bill Murray als Hauptdarsteller, wenden Sie sich auch einem älteren Mann und seinem Blickwinkel zu.

Sofia Coppola: "...und er steckt auch noch während seiner Midlife-Crisis in Japan, wo ohnehin schon alles so verwirrend ist. Charlotte ist mitten in dieser 'Was soll ich nur mit meinem Leben anstellen?'- Phase, die man Anfang zwanzig einfach hat. Sie und Bob haben etwas gemeinsam, aber sie erleben es aus unterschiedlichen Positionen. Sie steht noch am Anfang einer Ehe, er ist schon seit vielen Jahren verheiratet. In dieser Situation, an diesem speziellen Ort, entwickelt sich zwischen den beiden Kameradschaft. Zwei Menschen machen eine vergleichbare persönliche Krise durch, erschwert durch den Umstand, dass sie in einem fremden Land sind. Wenn ich auf Reisen, weg von zu Hause bin, geht es mir ähnlich, mache auch ich mir Gedanken über mein Leben."

Ross Katz: "Als Sofia bei unserem ersten Treffen zur mir sagte 'Bill Murray ist mein Hauptdarsteller' war das einer der Punkte, die mich am meisten an diesem Projekt begeisterten. Ohne ihn konnten wir uns diesen Film nicht vorstellen. Hätte er nicht seine Zusage gegeben, hätte Sofia den Film nicht gemacht. Davon bin ich überzeugt. Er kann wirklich einen Film tragen und liefert eine wunderbare Darstellung."



Wie entstand die Idee zu LOST IN TRANSLATION? War der Auslöser dafür eine ganz bestimmte Reise?

SC: "Inspiriert wurde ich dazu von meinen Aufenthalten in Japan. Ich war Anfang zwanzig und besuchte Japan vielleicht sechs- oder siebenmal über die nächsten paar Jahre. Durch diese Reisen, durch meine Aufenthalte im Park Hyatt Hotel von Tokio wollte ich irgendetwas machen, das Tokio zum Schauplatz hatte. Mir gefiel der Gedanke, dass man in Hotels immer wieder den gleichen Leuten begegnet. Es entsteht so eine Art Gemeinschaftsgefühl, obwohl man sich nicht kennt oder miteinander spricht. Und als Ausländer in Japan erlebt man alles verzerrt und übersteigert. Man leidet unter dem Jetlag und reflektiert mitten in der Nacht sein Leben." "Außerdem liebe ich Bill Murray, wollte etwas für ihn schreiben und dabei seine sensible Seite zeigen. Ein bisschen war sie bereits spürbar in RUSHMORE, aber ich wollte noch mehr davon sehen. Darüber hinaus hat es einfach etwas Komisches an sich, in einer Situation fest zu stecken, in der man sich wirklich nicht befinden will."

Ist das Park Hyatt, in dem Sie selbst abgestiegen sind, auch das Hotel, das im Film zu sehen ist?

SC: "Ja, obwohl ich, als ich jünger war, dort noch nicht wohnte, weil es teuer war (lacht)... Ich habe dort später ein paar Mal gewohnt. Dieses Hotel hat eine ganz spezifische und schräge Eigenart. Wie eine ruhige schwimmende Insel mitten im Chaos von Tokio. Man findet dort eine "New York"-Bar und ein französisches Restaurant, aber eben in einer japanischen Ausgabe."



LOST IN TRANSLATION wurde ausschließlich an Originalschauplätzen in Japan gedreht. Wie bereitet man sich als amerikanisches Team auf eine so exotische Herausforderung vor - ganz besonders bei einem unabhängig produzierten Projekt mit einem bescheidenen Budget?

SC: "Es war ein großes Abenteuer. Was ich an Tokio ganz besonders liebe, ist der große Unterschied zu Europa. In Kultur und Sprache wirkt dort alles viel fremdartiger. Alles ist anders dort, sogar der Einkauf von Lebensmitteln. Es gibt unterschiedliche Regeln und Traditionen, die man im Laufe der Zeit lernt. Wir konnten uns darauf einstellen. Acht von uns waren Amerikaner, der Rest Japaner."

RK:"Aber natürlich machte sich auch die Sprachbarriere bemerkbar. Eines nachts drehten wir die Feueralarmsequenz, die am Ende des Films zu sehen ist und mitten in der Nacht spielt. Unsere Casting-Leute, die zum großen Teil nicht Englisch konnten, waren großartig. Sie hatten 50 Statisten für unsaufgetrieben. Als wir, die Kamera und alles andere bereit waren, die Nacht ideal zum Drehen war, hatten die Statisten feine Anzüge an. Wir sahen zu ihnen hinüber und sagten 'Ähm ... es ist mitten in der Nacht...' und durch den Übersetzer ließen uns die Castingleute mitteilen, dass sie bereit wären.

'Aber um diese Zeit tragen die meisten Menschen Pyjamas oder Nachthemden', warfen wir nun ein. Und so musste Kostümdesignerin Nancy Steiner in Windeseile zum Kostümwagen laufen. Und dann gingen wir ins Park Hyatt und schnappten uns jedes Nachthemd, jeden Schlafanzug, Bademantel oder Kimono, den wir auftreiben konnten, und ließen dann die Statisten auf dem Parkplatz sich umziehen. Solche Dinge passierten häufig. Andererseits, und das ist weitaus aufregender, spiegelten diese Erfahrungen und Extreme auch die Ereignisse im Film wider."




  Sofia Coppola (Regisseurin, Drehbuchautorin, Produzentin)


Als Tochter von Regisseur Francis Ford Coppola wuchs die 1971 geborene New Yorkerin mit dem Medium Film auf, stand als Schauspielerin vor der Kamera, sowie als Kostümdesignerin und Autorin auch dahinter. Mit THE VIRGIN SUICIDES - VERLORENE JUGEND ("The Virgin Suicides", 1999), einer von ihr auch geschriebenen Adaption von Jeffrey Eugenides' gleichnamigen Roman, lieferte sie ein beeindruckendes Langfilm-Regiedebüt ab. Die verträumte, melancholische Geschichte von fünf Schwestern, die dem puritanischen Gefängnis ihrer Eltern durch Selbstmord entfliehen, wurde beim Filmfestival von Cannes uraufgeführt und brachte der jungen Regisseurin bei den MTV Movie Awards die Auszeichnung als Best New Filmmaker ein. Ihren ersten Filmauftritt hatte Sofia Coppola als Säugling in DER PATE ("The Godfather", 1972). Danach war sie auch in anderen Filmen ihres Vaters zu sehen.1998 legte se mit LICK THE STAR ihr Debüt als Regisseurin vor.

Der Kurzfilm begleitete eine Clique von vier 13- jährigen Mädchen bei ihren finsteren Plänen, einige Jungs ihrer High School zu vergiften, und erlebte seine Premiere bei den Filmfestspielen von Venedig. Die Erlebniswelt junger Mädchen war schließlich auch das zentrale Thema in THE VIRGIN SUICIDES - VERLORENE JUGEND. Für die Hauptrolle der Teen-Beauty Lux gewann sie Kirstin Dunst, auch eine Veteranin der NEW YORKER GESCHICHTEN, die in Woody Allens Episode als Tochter Mia Farows zu sehen gewesen war. Sofia Coppola, die seit 1999 mit Spike Jonze, dem Regisseur von BEING JOHN MALKOVICH ("Being John Malkovich", 1999) und ADAPTATION ("Adaption", 2002) verheiratet ist, hat auch eine Reihe von Musikvideos inszeniert und entwickelte darüber hinaus mit John Ridley "Platinum"- eine TV-Serie über ein Plattenlabel, das zwei Brüder in New York zu führen versuchen.

  CAST

Bob Harris .....................................................Bill Murray
Charlotte .........................................Scarlett Johansson
John .........................................................Giovanni Ribisi
Kelly ...............................................................Anna Faris
Charlie ..................................................Fumihiro Hayashi

  Stab

Regie und Drehbuch ..................................................Sofia Coppola
Produzenten ..............................................Ross Katz Sofia Coppola
Ausführende Produzenten ..............Francis Ford Coppola Fred Roos
Kamera ...........................................................................Lance Acord
Schnitt .............................................................................Sarah Flack
Kostüme ....................................................................Nancy Steiner
Ausstattung .................................................Anne Ross, K.K. Barrett
Musikproduzent ...........................................................Brian Reitzell
Co-Produzent ................................................................Mitch Glazer
Produktionsleiter ........................................................Callum Greene

Land/Jahr: USA 2003 102 Min. FSK:

  Links zum Film


http://www.constantinfilm.de/lost-in-translation/ 
http://www.lost-in-translation.com/
http://www.apple.com/trailers/focus_features/lost_in_translation.html
http://www.skip.at/AT/filme/interviews/interview.php?intnr=365
Irrgarten Tokio INTERViEW ORF