Es ist erstaunlich, wie lange es gedauert hat, bis der Debütfilm von
Joshua Marston den Weg in das Kino gefunden hat. Nachdem der Film letztes Jahr den silbernen Bären für "Beste Schauspielerin: Catalina Sandino Moreno" bekommen hat, ist das spannende Drama über Maria,
die als Drogenkurierin auf dem
Weg in die USA ihr Leben auf´s Spiel setzt, jetzt endlich zu sehen. Noch erstaunlicher ist es, das die Hauptrolle, gespielt von
CATALINA SANDINO MORENO ein Schauspieldebüt ist, denn durch sie bekommt der Film sein eigendliches Gesicht. MMM
Die 17-jährige, temperamentvolle Maria (Catalina Sandino Moreno) fühlt sich von ihrem Dasein in einer kolumbianischen Kleinstadt eingeengt und möchte der häuslichen Armut, ihrem tristen Job als Arbeiterin auf einer Rosenplantage und ihrem ungeliebten Freund Juan (Wilson Guerrero), von dem sie schwanger ist, entfliehen. Sie lässt sich von dem charmanten Franklin (Jhon Alex Toro) als Drogenkurier anwerben und fliegt zusammen mit drei weiteren Kurieren mit 62 Drogen-Päckchen im Bauch nach New York. Die Reise wird zu einer leidvollen Erfahrung für Maria – aber auch zur Herausforderung, einem neuen Leben entgegenzublicken. MARIA VOLL DER GNADE ist eine Geschichte , wie sie jeden Tag passieren kann.
Der internationale Drogenhandel |
Der Großteil des Weltbedarfs an Opiummohn und Cocapflanzen wird in Südamerika (Opiummohn und Cocapflanzen) sowie Südost- und Südwestasien (Cocapflanzen) produziert. In den USA, Kanada oder Europa werden die Pflanzen in keinen nennenswerten Mengen angebaut und müssen daher importiert werden. Neben Cannabis, sind Opiummohn und Coca die bekanntesten Betäubungsmittel auf pflanzlicher Basis. Der Ausbau des internationalen Flugstreckennetzes hat einer neuen, effizienten Methode des Drogenschmuggelns von Erzeugerländern zu Verbrauchermärkten die Türen geöffnet. Eine Methode, die Drogen zu verstecken, so dass sie nicht leicht entdeckt werden, besteht darin, diese in kleinen Päckchen verpackt zu schlucken oder in den Körper einzuführen. Das erste Mal, dass so ein Fall an die Öffentlichkeit trat, war 1973 in Toronto: ein Mann wurde mit Darmverschluss ins Krankenhaus eingeliefert – 13 Tage nachdem er ein Kondom gefüllt mit Haschisch geschluckt hatte1. Beamten des JFK International Airport haben erst seit Anfang der 1980er mit »Schluckern« und »Einführern« zu tun.
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Ein Kilo Heroin, das aus Opium im Wert von 4.000 Dollar gefördert wurde, bringt in New York 75.000 - 100.000 Dollar ein. Es wird dann in eine »Drogenmühle« gebracht, wo es mit verdünnenden Substanzen gestreckt und in ca. 35.000 Briefchen à zehn Dollar verpackt wird. Auf der Straße ist das ursprüngliche Kilo jetzt 350.000 Dollar wert. Geschätzte Summe, die Amerikaner jährlich für Kokain und Heroin ausgeben: 46 Millarden Dollar. Das Ganze ist also Kapitalismus pur.
Die Entstehungsgeschichte des Filmes |
Der Filmemacher Joshua Marston hat mit seinem Debüt MARIA VOLL DER GNADE diverse, langfristige Interessen vereint, unter anderem seine Faszination für fremde Kulturen und Immigranten in den USA. In Marstons Nachbarschaft in Brooklyn leben viele Emigranten aus Kolumbien, und er hat die Politik und inneren Spannungen des Landes sowie ihren lang währenden Bürgerkrieg verfolgt. »Mein Ansatz als Filmemacher ist es, die Fühler auszustrecken, um spannende Menschen, Orte und Geschichten zu finden und dann zuzuhören. Dieser anthropologische Fokus hat mich dazu gebracht, Filme zu machen und Geschichten erzählen zu wollen.«
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Kolumbianer erzählten Marston von dem Leben, das sie zurückgelassen haben und dem Leben, das sie jetzt führen. An einem Tag sprach er mit einer Frau, die Heroinkapseln geschluckt und in die USA transportiert hat und wenig später verhaftet und eingesperrt wurde. Das Thema Drogenhandel war schon öfters zuvor aufgekommen, aber dies war die Erzählung über eine geheimen Welt aus erster Hand. »Es war eine Geschichte mit der ich mich noch nie auseinander gesetzt hatte, und schon gar nicht aus der Perspektive einer Person, die selbst involviert war. Das war eine der ersten Inspirationen für den Film: die Hintergründe eines Drogenkuriers und dessen persönliche Beweggründe zu beleuchten. Zu verstehen, was jemanden dazu bewegen kann, so etwas zu tun.«
Die Drogenrecherche war noch leicht im Vergleich zu der Recherche, die mit den Charakteren verbunden war. Die Geschichte drehte sich nicht um einen Drogenkurier, sondern um eine junge Frau – Maria. »Ich fing an, mich wirklich mit Maria und den Entscheidungen, die sie trifft, auseinander zu setzen.
Auf seine Nachforschungen aufbauend, entwickelte Marston ein Manuskript, das sich weniger auf die Drogenszene, als viel mehr auf die menschlichen Hintergründe konzentrierte. Maria wurde zu einer klugen, willensstarken Siebzehnjährigen, die sich mit dem Erwachsenwerden und einer unbekannten Zukunft auseinandersetzen muss.
»Ich denke, es gibt wohl eine Reihe an allgemeingültigen Punkten im Leben eines jeden Siebzehnjährigen, unabhängig von dessen Kultur oder finanziellem Hintergrund«, meint Marston.
»Das ist einer der Aspekte, der den Film für mich persönlich machte, denn er dreht sich um einen Menschen, der versucht herauszufinden, wer er ist, und wo er hingehört. Es geht um Maria, die mit dem, was sie hat, nicht zufrieden ist.
Im Herbst 2001 spitzte sich die politische Instabilität und Gewalt in Kolumbien zu. Die Filmemacher fürchteten zunehmend, das die Dreharbeiten dort nicht möglich sein würden. Sie fingen an, Alternativen in Erwägung zu ziehen, unter anderem Ecuador, das an Kolumbien grenzt und über eine ähnliche Topografie verfügt. Durch die geografische Nähe könnte die kolumbianische Crew leicht nach Ecuador gebracht werden. Ein anderer Vorteil waren die vielen ecuadorschen Blumenplantagen, von denen manche sogar ausgebürgerten Kolumbianern gehörten. Bei der Umdisponierung der Produktion von Kolumbien nach Ecuador wurden die Filmemacher mit ungeheueren Hindernissen konfrontiert. Das Hauptaugenmerk lag darin, die visuelle Integrität des kolumbianischen Rahmens beizubehalten – ein Thema, das neben der Landschaft auch die Schauspieler und diverse andere Extras betraf.
Die Locationsuche startete aufs Neue und schließlich stand Amaguaña, ein kleines Dorf südlich von Quito, als Double für Marias kolumbianischen Heimatort fest. Die Crew hatte viel damit zu tun, die Fassaden der Häuser und öffentlichen Gebäude in den strahlenden Farben anzumalen, die in Kolumbien vorherrschen, in Amaguaña aber fehlen. Das Produktionsteam besorgte originale Möbel aus Kolumbien und ließ sogar Straßenschilder im typisch kolumbianischen Stil anfertigen.
Maria………………………………..……………...CATALINA SANDINO MORENO
Juana………………………………………………………………....VIRGINA ARIZA
Blanca………………………………………………………....YENNY PAOLA VEGA
Aufseher...………………………………….RODRIGO SÁNCHEZ BORHORQUEZ
Felipe……………………………………………...…...CHARLES ALBERT PATIÑO
Juan…………………………………………………………....WILSON GUERRERO
Diana…………………………………………………….JOHANNA ANDREA MORA
Pacho………………………………..…………..FABRICIO AND MATEO SUAREZ
Rosita………………………………………..…………….EVANGELINA MORALES
Apothekerin……….………………………..………………….JUANA GUARDERAS
Franklin……………………………………...…………………….JHON ALEX TORO
Javier………………………………………..……………...JAIME OSORIO GÓMEZ
Lucy…………………………………………..………………………GUILIED LÓPEZ
Drogenverpacker…………………………..……………………….VICTOR MACIAS
Apotheker.…………………………………..…………………………HUGO FERRO
Stewardess…………………………………..……..…………ANA MARIA ACOSTA
Carolina…………………………………..…………..ADA VERGARA DE SOLANO
Constanza………………………………..…………….MARIA CONSUELO PEREZ
Drehbuch & Regie……………………………..……..…JOSHUA MARSTON
Kamera………………………………………………….….………….JIM DENAULT
Produktionsdesign…..…………..…………………MONICA MARULANDA
Schnitt………………………………………………………..……….ANNE McCABE
Kostüm…………………………………………………………..….LAUREN PRESS
Komponist…..……………………………………………..JACOBO LIEBERMAN
Musik…………….………………………………………….. .LYNN FAINCHTEIN
Kinostart: 21.04.2005 Länge: 101 Minuten Format: 1:1,85
VERLEIH Universum Film GmbH & Co. KG
Sundance Film Festival 2004 Weltpremiere im offiziellen Wettbewerb
Dramatic Audience Award
Berlinale 2004 Der silberne Bär Beste Schauspielerin: Catalina Sandino Moreno Alfred Bauer Preis Bester Debütfilm Seattle Film Festival Beste Schauspielerin: Catalina Sandino Moreno Cartagena Film Festival Bester Debütfilm Beste Schauspielerin: Catalina Sandino Moreno Bester kolumbianischer Film Special Jury Prize Audience Award OCLACC Preis (Organisation der katholischen Geistlichkeit) Festival von Deauville Großer Preis Gotham Awards 2004 Breakthrough Actor: Catalina Sandino Moreno Breakthrough Director: Joshua Marston Academy Awards 2005 Nominierung für Catalina Sandino Moreno als Beste Hauptdarstellerin
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