11.02. |
Wettbewerb
"Die Nacht singt ihre Lieder"
Fast 60 deutsche Produktionen werden in den verschiedenen Berlinale-Reihen
gezeigt. Auszeichnung und zugleich härteste Bewährungsprobe
für jeden Film ist die Plazierung im Wettbewerb.
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Der erste
deutsche Beitrag "Die Nacht singt ihre Lieder"von Romuald Karmakar
fiel am Mittwoch in einer ersten Vorstellung vor Festival-Publikum
durch. Viele Zuschauer verließen die Aufführung vorzeitig, es
gab kaum Applaus, dafür etliche Buhrufe.
"Die Nacht singt ihre Lieder" ist die Umsetzung eines Stücks
von Jon Fosse, dem meistgespielten Gegenwartsautor auf Europas
Bühnen. |
Der Film berührte das Berlinalepublikum nicht. Stattdessen
reizte die Bühnensprache die Zuschauer immer wieder zum Lachen.
" Mir ist das ein bisschen zu primitiv, mir reicht das jetzt
hier", meinte Regisseur Karmakarr aufgebracht auf der Pressekonfernz.
"Es ist offenbar in unserem Land nicht möglich, eine traurig
endende Liebesgeschichte zu erzählen", sagte Karmakar. Man
wundert sich, welche Filme Romuald Karmakar eigendlich die letzten
Jahre im Kino gesehen hat.
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Das eine
Pressekonferenz auch lustig sein kann, wenn der Film nicht so
überragend war beweist US-Schauspieler Robin Williams.
Die Pressekonferenz zu "The Final Cut" war bühnenreif. "Mein
schärfster Kritiker ist meine Frau", sagte Williams. "Besonders
wenn ich nackt bin." Da wollte keiner schärfer sein als seine
Frau und am Ende stellt sich die Frage wieviel können gute Schauspieler
einen mittelmäßigen Film retten. |
"So ist er fast immer. Ich weiß nicht, wie er das
macht", sagte Filmpartnerin Mira Sorvino . Beim offiziellen Wettbewerb
der Filmfestspiele sind die beiden aber mit einem eher ernsten Streifen
vertreten. Das Science-Fiction-Drama "The Final Cut" löste beim Publikum
eher zwiespältige Reaktionen aus.
Deutsches Kino und Fernsehen seien zu sehr dem amerikanischen Film
mit den vielen Happy-Ends angepasst, beklagte Romuald Karmakar. Dieser
US Film hat wie etliche andere auf der Berlinale kein Happy End.
Press/Video
Steaming von "Final Cut" Windows Media Player 56 K
Press/Video
Steaming von "Final Cut" Windows Media Player 300 K
Panorama
"Was nützt die Liebe in Gedanken"
ist ein Beispiel dafür, das Liebesgeschichten
nicht immer mit einem Happy End beendet werden. Achim von Borries
erzählt in dem auf einer wahren Geschichte basierenden Film von einem
«Selbstmörderclub» unter Gymnasiasten im Berlin der 20er Jahre.
Neue
Filme
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Nach der
Uraufführung auf Robert Redfords renommiertem Sundance Film
Festival wurde der Film jetzt auch im Panorama-Programm der
Berlinale gezeigt.
Produziert hat das Spielfilmdrama die Berliner Erfolgsfirma
X-Filme Creative Pool, die auch für den Kinohit «Good Bye, Lenin!»
verantwortlich zeichnet. Borries hatte an der Erfolgskomödie
als Autor mitgearbeitet. Am Donnerstag startet der Film bereits
in den Kinos. |
Perspektive
deutsches Kino
"Zwischen Nacht und Tag"
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Letztes Jahr überfuhr
Benno Fürmann in Christian Petzolds Film "Wolfsburg"
mit seinem Auto ein Kind.
In Nicolai Rohdes Spielfilmdebüt "Zwischen Nacht und Tag",wird
die Geschichte eines U-Bahnfahrers (Richy Müller) erzählt, dem
eine junge Frau (Nicolette Krebitz) vor den Zug springt. Auch
in diesem Film versucht der Fahrer mit dem Albtraum der Tötung
fertigzuwerden und spürt seinem Opfer nach. |
Der Rolle
von Nicolette Krebitz ist es zu ver-
danken das die Spannung bis zum Ende hält.
Setzt sie doch, als schöne Untote, immer dann einen Kontrapunkt
wenn man hofft das der total in sich gekehrte Richy Müller endlich
einmal aus sich rauskommen sollte.
Der Film überzeugt durch seine Bilder, oft in kalten Blautönen
gehalten. |
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Richy
Müller |
Nicolette
Krebitz |
Durch die Kamera (Hannes Hubach), welche die Stimmung
des traumatisierten Fahrers gut übersetzt, gehört der Film zu Favoriten
für den diesjährigen Kinostart.
Joschka Fischer
hielt Laudatio
Der argentinische Regisseur Fernando Solanas ist auf den 54. Internationalen
Filmfestspielen in Berlin mit einem Goldenen Ehrenbären für sein
Gesamtwerk ausgezeichnet worden. Fischer pries Solanas Kampf für
die "Menschenrechte" und beschrieb die krisenhafte Situation in
Argentinien etwas unbestimmt als "vom neoliberalen System überschattet".
Solanas richtete scharfe Angriffe gegen Neoliberalismus und kapitalistische
Globalisierung. Seinen neuen Film "Geschichte einer Plünderung",
der im Anschluss an die Bären-Verleihung gezeigt wurde, widmete
er ausdrücklich den Armen und Unterdrückten. Als das Licht im International
erlosch und Solanas zornige Abrechnung mit der jüngsten Vergangenheit
seiner gedemütigten Heimat über die Leinwand ging, war der Außenminister
offenbar schon wieder gegangen. Seit mehr als 30 Jahren hat der
Regisseur das argentnische Kino mit seinen sozialkritischen Spielfilmen
und Dokumentationen geprägt. Auf der diesjährigen Berlinale ist
der Altmeister mit seinem neuen Film "Memoria del saqueo"
(Geschichte einer Plünderung) vertreten.
Jude Law gönnt Sean Penn
den Oscar
Eigentlich sollte Law bereits am letzten Donnerstag in Berlin sein,
da der Film Cold Mountain die Berlinale eröffnete. Law musste das
jedoch wegen Dreharbeiten kurzfristig absagen.
Falls er den Oscar nicht bekommt, würde Jude Law den Preis am ehesten
seinem Kollegen Sean Penn gönnen. «Ich liebe seine Arbeit. Er hätte
es verdient», sagte Law am Mittwochabend. Law ist in der Oscar-Kategorie
«Bester Schauspieler» nominiert, die Preise werden am 29. Februar
in Hollywood vergeben. Bei den Dreharbeiten zu «Cold Mountain» habe
er gelernt, zu sich selbst und zu anderen Menschen ehrlicher zu
sein. Allerdings sei er nicht so scheu, wie die Figur des Inman,
die er in dem Film spielt. «Liebesbriefe mag ich auch nicht», gestand
Law ein.
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