Ich
habe mehrere Recherchereisen nach Lourdes unternommen. Bei dieser
Gelegenheit habe ich mit der Stelle, die sich dort um Filmprojekte
kümmert, Kontakt aufgenommen. Am Anfang war das schwierig. Die
Fragen, was das für ein Film werden soll und wie Lourdes dabei
wegkommt, haben sich aber gut gelöst. Durch die langwierigen
Recherchen ist so etwas wie gegenseitiges Vertrauen entstanden.
Die Zuständigen wussten, ich mache da einen Film, der, auch wenn
er Lourdes ambivalent gegenübersteht, trotzdem wertvoll sein
kann. Sie haben sich also darauf eingelassen und ich musste wiederum
akzeptieren, dass wir teilweise, etwa in der Grotte, zeitlich
beschränkte Drehgenehmigungen hatten. |
 |
Das
Drama, um das es in LOURDES geht, handelt davon, dass man eben
hofft, alles möge gut ausgehen. Man erwartet sich Liebe, hat
Sehnsucht, hofft, dass irgendwer ein Netz aufspannt, dass man
geborgen ist. Im Gegensatz dazu erkennt man jeden Tag, dass dem
nicht so ist, dass das Weltall dunkel und kalt ist und man am
Ende sterben wird. Dass das was man tut, vielleicht gut ist,
aber nicht dazu führt, ein erfülltes, glückliches Leben zu haben.
Es geschehen andere Dinge, egal ob man diese „Zufall“, „Glück“
oder „Gott“ nennt, die die eigenen Pläne durchkreuzen. Manchmal
ist das positiv, manchmal negativ. Dieser Gegenpart ist mächtig
und hat viel mit der Willkür der Ereignisse zu tun. Jessica
Hausner |