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MMEANSMOVIE Filmmagazin Berlin © - Kino, Filmstarts, Festivals und Termine     
 
   
69. Internationale Filmfestspiele Berlin - MMEANSMOVIE Berlinale Blog - Von A . Schäfer   



     
     
     
       
     69. Berlinale  
       
      Berlinale Blog 2019  
       
      Berlinale Bären 2019  





 
   Der Abschied hat noch drei Wochen Zeit
 
31.01.2019
 
Seit dem 1. Mai 2001 liegt die Leitung der Internationalen Filmfestspiele Berlin in den Händen von Dieter Kosslick. In diesem Jahr ist es die letzte Berlinale, bei der er als Direktor der Filmfestspiele die Gäste auf dem roten Teppich mit seiner herzlichen Art empfangen wird. (Der rote Teppich ist diesmal aus recycelten Fischernetzen.) Am Dienstag stellte Dieter Kosslick ein l das Programm der Berlinale vor. Die Abschiedstränen wären etwas verfrüht gewesen. Steht doch noch das Festivalmarathon bevor. Über die Zukunft der Berlinale kann man immer noch nach dem Festival reden, was ja dann auch wieder vor dem Festival ist.

Viel Zeit habe er nicht, um über seinen Abschied nachzudenken: „Wir sind mittendrin in der Berlinale-Maschinerie“. Ein wichtiger Punkt für Kosslick war immer, dass die Berlinale ein Publikumsfestival ist. Im letzten Jahr gab es jedoch Kritik an der Größe des Festivals. Kosslick erwiderte darauf:"Das sollte aber eigentlich Sinn und Zweck von einem Filmfestival sein. Dass man die Leute nicht davon abhält ins Kino zu gehen, sondern sie auffordert und ihnen Lust macht." Also viel Kino für viele Menschen. Die Berliner/innen jedenfalls lieben ihr Festival. Es gab im letzten Jahr 332.403 verkaufte Eintrittskarten und 489.791 Kinobesuche.

Nachfolger werden Carlo Chatrian, künstlerischer Leiter des Filmfestivals im schweizerischen Locarno, und Mariette Rissenbeek von German Films.
     
Presse    
 
"Berlinale zu groß? Sehe ich völlig anders!" Interview Von Hanns-Georg Rodek  Welt
"Wir zeigen nur Filme, die fürs Kino gemacht sind“ Interview von Frank Junghänel  Berliner Zeitung
"Tickets werden teurer und Netflix ist im Wettbewerb"  Von Andreas Busche  Tagesspiegel
"Joschka Fischer vereitelte mir den Scoop"  Interview von Christiane Peitz, Ulf Lippitz Tagesspiegel
"Die Berlinale, der schönste Job der Welt“ Von Peter Zander   Berliner Morgenpost
"Das 5 x 3 der Berlinale"  Von Hannah Pilarczyk  Spiegel
"Ich bin radikaler denn je" Interview von Katja Nicodemus mit Juliette Binoche  Zeit
"Fast gar nicht traurig"  Von Susanne Messmer  taz
"Die letzte Kosslick-Berlinale: Eine Ära geht zu Ende"  Von Peter Zander  Berliner Morgenpost
"Auf ein allerletztes Mal, Mister Berlinale!"  Von Knut Elstermann  rbb24
 


24 Stunden vor dem ersten Lauf auf dem roten Teppich



     
 
  Berlinale Zahlen
06.02.2019  
   
20 Kilo nahm Christian Bale zu, um in „Vice“ (außer Konkurrenz) Dick Cheney den 46. US-Vizepräsidenten darzustellen. Man hat wirklich Schwierigkeiten ihn zu erkennen. Im Gegensatz zu Dieter Kosslick, zu erkennen am roten Schal und schwarzen Hut. 18 Jahre leitet er die Berlinale. In seiner Zeit wurden 165 Bären verliehen. Als er die Berlinale übernahm wurden 19 Kinosäle bespielt. Jetzt sind es 42. In diesen Sälen sind in den nächsten Tagen Filme aus 74 Ländern zu sehen. 400 Filme laufen in diesem Jahr im öffentlichen Programm. 7 von 17 Bären-Wettbewerbsfilmen stammen von Frauen, das ist ein Frauenanteil von 41,1 Prozent. Regarde Cannes.
Vor 15 Jahren rannte Fatih Akin laut schreiend über den Potsdamer Platz, weil er für „Gegen die Wand“ den Goldenen Bären gewonnen hatte. Dumm nur, dass dies schon am nachmittags vor der offiziellen Verleihung war. Mit 22 Jahren ist Zhu Xin der jüngste Regisseur der 69. Berlinale. Er zeigt „Man You/Vanishing Days“ im Forum. 90 Jahre alt ist Agnès Varda, Sie zeigt „Varda par Agnès“, außer Konkurrenz. Das Panorama wird 40! Gratulation.
1100 Mitarbeiter*innen sorgen ab Donnerstag, den 7. Februar für einen reibungslosen Ablauf des Festivals. Vielen Dank schon im Voraus… und viel Spaß bei der Berlinale.
 
     


     



The Kindness of Strangers Land: DNK/CAN/SWE/DEU/FRA 2019 Regie: Lone Scherfig - Caleb Landry Jones, Andrea Riseborough Sektion: Wettbewerb © Per Arnesen
 
  The Kindness of Strangers: Wunder von Manhattan
07.02.2019  
   
Kein Festival ohne einen Eröffnungsfilm. Ein Kriegsfilm, wie Duell – Enemy at the Gates, der 2001 das Festival eröffnete ist mir noch schmerzhaft in Erinnerung als echter Anti-Eröffnungsfilm eines Festivals. Bestenfalls spiegelt der Film ein stückweit die Stimmung des Festivaljahrganges oder aber auch die eines Mottos wieder. In diesem Jahr wäre es "Das Private ist politisch", ausgeliehen bei der Frauenbewegung des Umbruch-Jahres 1968. Wie kann man aber ein Motto für 400 Filme finden und welcher Eröffnungsfilm passt zu dem Motto? Heutzutage sei „eigentlich alles, was wir machen, politisch“, sagte der Berlinale-Direktor Dieter Kosslik.

Das klingt irgendwie nach Beliebigkeit. Entsteht daraus dann auch die Auswahl eines Auftaktfilmes. Die Berlinale wird dieses Jahr mit "The Kindness of Strangers" von der dänischen Regisseurin Lone Scherfig eröffnet. Der Film erzählt von einer Mutter, die mit ihren zwei Kindern vor ihrem gewalttätigen Mann nach New York flieht. Als auch noch das Auto abgeschleppt werde, stehen sie wohnungs und mittellos auf der Straße. Mit ihrem Film konkurriert Lone Scherfig zum zweiten Mal nach 2001, dem ersten Amtsjahr von Dieter Kosslik, bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin um den Goldenen Bären.

Im Film von Lone Scherfigs ist New York kalt, laut,  hektisch und furchtbar voll. Kennt man irgendwie, als Berliner. Im Februar kann man zumindest die Grundstimmung ganz gut nachempfinden. Alle anderen wissen zumindest, warum sie nicht in dieser Stadt leben wollen. Was in der Geschichte passiert wäre im Umfeld einer Weihnachtsgeschichte gut aufgehoben gewesen.  New Yorks Stärke liegt in den Menschen, die sich gegenseitig helfen. Sie sind dabei charmant, witzig und sehr liebenswürdig. Nur der böse Polizist verprügelt kurz mal seinen Vater, alle anderen ertragen ihr Los sehr aggressionsfrei.

Das ist für die Kritiker*innen  eher eine kitschige Schnulze, als ein Eröffnungsfilm für die Berlinale und es gibt schon am ersten Tag die Befürchtung es wird jetzt so weitergehen mit dem Wettbewerb. Doch man würde dem Film ungerecht, wenn man ihn  einfach mit der Bewertung Feel-Good-Movie abtäte. Wie würde unsere Welt aussehen, wenn es gerecht zugehen würde? Welche Entscheidungsmöglichkeiten hat der Mensch und welche Regeln gelten? Lone Scherfigs Film berührt diese Fragen nur sehr oberflächlich. Der Glaube an das Gute in uns Menschen steht für sie im Vordergrund.
Auch wenn die Kritik mit ihrer Abwertung des durchaus kunstfertig gefilmten und mit einem guten Cast besetzten Films nicht hinter dem Berg hält, würde ich meinen, kommt der Film zu Weihnachten ins Kino, wird ihn  das Publikum aus vollen Herzen genießen können.
 
    The Kindness of Strangers
Regie: Lone Scherfig
mit Zoe Kazan, Andrea Riseborough, Tahar Rahim, Caleb Landry Jones, Jay Baruchel
DK /CAN/ S / D / F 2019 Englisch, Untertitel: Deutsch 112’ Farbe Weltpremiere
Fr 08.02. 15:00 Friedrichstadt-Palast
Fr 08.02. 19:00 Friedrichstadt-Palast
So 10.02. 14:00 Kino Union Berlinale Goes Kiez
   
 
Presse
"Berlinale startet mit einem warmen Großstadtmärchen"  Von Andreas Busche Tagesspiegel
"Der Trost von Fremden schmeckt nach Kaviar" Von Andreas Kilb FAZ
"Fehlstart mit Sozialschmonzette"  Von Oliver Kaever Spiegel
"Erst ganz unten wird New York richtig menschlic" Von Elmar Krekeler Welt
"Seid nett zueinander, verdammt!"  Von Tim Caspar Boehme taz
"Humanismus mit Kaviar "  Von Peter Zander  Berliner Morgenpost
"Der Lohn der Menschlichkeit"  Von Wenke Husmann  Zeit
"A terrible idea, badly executed "  By Peter Bradshaw The Guardian
 


Eröffnung der 69. Berlinale



     



Grâce à Dieu | By the Grace of God | Gelobt sei Gott Land: FRA 2019 Regie: François Ozon- Melvil Poupaud Sektion: Wettbewerb © Jean-Claude Moireau
 
  Grâce à Dieu: Kein Wunder wird geschehen
08.02.2019  
   
Wie oft muss eine Institution sich irren etwas falsch machen oder lügen, bis sie nicht mehr glaubwürdig ist? Als Institution insgesamt, als auch mit ihren Anliegen, mit der sie an die Öffentlichkeit tritt. Ist es tausendmal, zehntausendmal und mehr bis sich alle von einem abwenden? Gilt das dann nur für die Katholische Kirche, oder sind alle Religionen davon betroffen. Bischöfe aus aller Welt wollen demnächst auf einer Bischofskonferenz in Rom beraten, wie sie mit ihrem Missbrauchsskandal umgehen wollen. In Frankreich muss sich derzeit der Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, die Missbrauchstaten eines Priesters jahrelang vertuscht zu haben. François Ozon hat darüber einen Film gemacht, der schon fast dokumentarisch genau diesen aktuellen Fall als Inhalt hat. Das Urteil soll Anfang März 2019 gesprochen werden.

Alexandre lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Lyon. Eines Tages erfährt er durch Zufall, dass der Priester der ihn missbraucht als bei den katholischen  Pfadfindern war, immer  noch mit Kindern arbeitet. Er beschließt, etwas zu unternehmen. Bald kommen zwei weitere Opfer hinzu. Sie bilden einen Verein, kontaktieren Anwälte, bringen die Missbrauchsfälle zur Anzeige.

In dem Film ist der Schmerz oft nur im Ansatz zu spüren. Die Emotionen werden in langen Dialogen vermittelt. Der Skandal um Missbrauch in der katholischen Kirche ist in den letzten Jahren filmisch schon öfters zum Thema gemacht worden, wie zuletzt Wojciech Smarzowskis Drama Klerus, das mit seiner Anklage gegen Missbrauch von Priestern in Polen für viel Wirbel gesorgt hat. Etwas Neues bringt da Ozons Film nicht. Ein aktueller politischer Film allemal, jedoch filmkünstlerisch eher auf Sparflamme.

 
    Grâce à Dieu | By the Grace of God | Gelobt sei Gott
Regie:François Ozon | mit Melvil Poupaud, Denis Ménochet, Swann Arlaud, Éric Caravaca, François Marthouret Frankreich 2019
Sa 09.02. 09:30 Zoo Palast 1
Sa 09.02. 14:45 Friedrichstadt-Palast
Sa 09.02. 20:00 Haus der Berliner Festspiele
Sa 09.02. 22:30 International
So 10.02. 20:00 Kino Union Berlinale Goes Kiez
   
 
Presse
"Berlinale zeigt Film über Kindesmissbrauch in der Kirche" Von Peter Zander Berliner Morgenpost
"Der Schmerz der Auserwählten"  Von Gerhard Midding   Berliner Zeitung
"Der Priester von Lyon"  Von Carolin Weidner  taz
"Atemloses Missbrauchsdrama von François Ozon"  Von Christiane Peitz  Tagesspiegel
 



     
 
  Die Weite des Horizonts
09.02.2019  
   

Es gibt einen Film im Wettbewerb (Wang Quan'ans "Öndög"), da würde selbst eine  Imax – Leinwand nicht ausreichen um den gesamten Horizont abzubilden in der Totalen abzubilden. So fährt die Kamera auch mehrfach von links nach rechts über die mongolische  Steppe. So viel Weite ist als Stadtmensch kaum zu ertragen. Ganz stark in diesem Film ist die Hauptdarstellerin Dulamjav Enkhtaivan.

Für etwas mehr in der Lohntüte haben Kino-Mitarbeiter, darunter Beschäftigte der Kette Cinemaxx, mit Trillerpfeifen und Transparenten vor dem Festival-Palast für höhere Löhne demonstriert. In den Tarifverhandlungen gebe es bisher keine nennenswerten Erfolge, sagte Reichelt, der Verdi-Landesgeschäftsführer für Berlin-Brandenburg. Der Stundenlohn der Kino-Beschäftigten liege derzeit bei durchschnittlich 9,47 Euro brutto. Cinemaxx warf Verdi vor die Forderungen seien unrealistisch und bot eine Lohnsteigerung für Servicemitarbeiter von sieben Prozent über drei Jahre an.Derzeit sind laut Verdi etwa 70 Menschen im Cinemaxx Berlin beschäftigt. Eine weitere Kundgebung sei für Samstagabend geplant, hieß es.

Fast schon erschreckend war für viele Kritiker*innen die Leistung von Helena Zengel als schwer erziehbares Kind in Nora Fingscheidts Spielfilmdebüt "Systemsprenger" Systemsprenger sind Kinder, die sich keinen Strukturen unterwerfen und sich nicht in vorgegebene Ordnungen einfügen können. Ein starkes Debüt im Wettbewerb

Bis 1977 fand die Berlinale im Juni statt. Dann verlegte man das Festival wegen Cannes  in den Winter und ist seitdem gewöhnt an Bilder vom roten Teppich im Schneegestöber. Heute werden es elf Grad und es regnet den ganzen Tag. Noch nicht Sommer aber fast Frühling.




 



     


Der Goldene Handschuh | The Golden Glove Land: DEU/FRA 2019 Regie: Fatih Akin - Jonas Dassler Sektion: Wettbewerb © Gordon Timpen / 2018 bombero int./Warner Bros. Ent.
 
  Fatih meets Lars
10.02.2019  
   
Der Film erzählt die wahre Geschichte des Hamburger Serienmörders Fritz Honka, der zwischen 1970 und 1974 vier Frauen ermordete, zerstückelte und die Leichenteile jahrelang in seiner Wohnung aufbewahrte. Die Vorlage ist der Roman von Heinz Strunk.

Der Film zeigt in anstrengenden Einzelheiten die Tötung und Zerlegung von Frauen. Akin weiß im entscheidenden Moment die Kamera zu entfernen und den Ton einer krachenden Säge den Rest im Hirn des Zuschauers vollbringen zu lassen. Fatih Akin hatte einen Horrorfilm angekündigt und er hat sein Versprechen gehalten. Fatih Akin hat den Roman in kammerspielartiger Form umgesetzt. In der Enge der Wohnung des Mörders scheint kaum Platz zu sein für die Kamera. Ganz nahe dran ist man an den Vergewaltigungen Trinkexzessen und Tötungen und Verstümmlungen. Der Rest von Hamburg erscheint einem eher wie Theaterkulissen in denen Nachwuchsdarsteller Jonas Dassler seine Kreise zieht. Eine Vergangenheit hat der Mörder Honka nicht. Akin versucht erst gar nichts über diesen Menschen zu erklären.

Es ist halt ein Horrorfilm und keine Sozialstudie. Wenn aber das Gefühl aufkommt, dass sich der Regisseur nicht zur Hauptperson verhalten will, was soll dann der Zuschauer daraus machen. Honka der brutale Mörder humpelt durch ein Hamburg ohne Vergangenheit. Nur in einem Nebensatz wird etwas von dem Vater, der im KZ war erzählt. Wenn da noch mehr wäre wird es mit Korn weggespült. Es gibt keine Hoffnung und nur der Zufall will es, dass weiteres Morden verhindert wird.
Führt das jetzt in den Feuilletons zu Empörung über die dargebotene Gewalt, oder ist es der Genrefilm, der endlich mal so grausam ist, dass er im deutschen Kino zum metaphysischen Erlebnis wird? Es ist abzuwarten ob das Publikum darin eher einen Horrorfilm zum Gruseln sieht oder eine zu drastische Darstellung eines Menschen aus der Nachbarschaft der tötet und verstümmelte.
 
    Der Goldene Handschuh | The Golden Glove
Regie: Fatih Akin mit Jonas Dassler, Margarethe Tiesel, Katja Studt, Martina Eitner-Acheampong, Hark Bohm Deutschland / Frankreich 2019
So 10.02. 15:00 Friedrichstadt-Palast
So 10.02. 18:00 Haus der Berliner Festspiele
   
 
Presse
"Fatih Akin startet mit düsterem Frauenmörderporträt"  Gerrit Bartels  Tagesspiegel
"Der Totmacher von St. Pauli"  Von Frank Junghänel  Berliner Zeitung
"Nur was für Hartgesottene"  Von Peter Zander   Berliner Morgenpost
"Getränkt mit Blut und Schlagern"  Hanns-Georg Rodek  Welt
"Horror mit Knackwurst"  Von Wenke Husmann  Zeit
"Deutschland, ein Schlachthaus"  Von Oliver Kaever  Spiegel



 



     


Chun nuan hua kai | From Tomorrow on, I Will Forum 2019 DEU/CHN/SRB 2019 von: Ivan Marković, Wu Linfeng Li Chuan © Ivan Marković, Wu Linfeng
 
  Der Nachtwächer
11.02.2019  
   

Der Nachtwächter ist ein Beruf, den es eigentlich nur in der Stadt gibt. Der Nachtwächter sorgte nachts für Sicherheit und Ordnung. Mit der flächendeckenden Einführung von Straßenbeleuchtungen verschwand er von der Straße. Der Volksmund bezeichnet oftmals einen vergesslichen oder langsamen Menschen als „Nachtwächter“. Heutzutagen firmiert der Nachtwächter unter dem Begriff Objektschutz. Im Film findet der Nachtwächter immer wieder seine Rolle.  „Nightwatch – Nachtwache“ von Ole Bornedal, „Nachts im Museum“ von Alexandre Aja oder „Lichter der Vorstadt“ von  Aki Kaurismäki.

Auf der Berlinale liefen mir gleich drei Nachtwächter in vier Tagen über die Leinwand. Fatih Akins Serienmörder Fritz Honka lässt einen für einen kurzen Augenblick die Möglichkeit denken, dass Fritz als Nachtwächter sein Ding gefunden hat. Der Job als Nachtwächter hat natürlich keine Zukunft für Fritz, das Morden geht weiter, wen wundert’s.

In dem Film „The Operative“ mit Diane Kruger lief mir am nächsten Tag gleich der nächste Nachtwächter über den Weg. Ein herzenslieber Mensch, der sehr starke Zigaretten raucht. Wer den Film „Tinker Tailor Soldier Spy“ von Tomas Alfredson mochte, dem könnte dieser Film gefallen. Actionfans im Stile von Bourne oder Bond sollten es lieber sein lassen.

Der dritte Nachtwächter ließ nicht lange auf sich warten. In „Chun nuan hua kai“ von Ivan Marković und Wu Linfeng arbeitet Li bei Nacht und schläft am Tag. Wenn er nach Hause kommt, steht sein Mitbewohner gerade auf. Li arbeitet als Nachtwächter in einem der modernen Gebäude. Große Plakate zeigen das Nationalstadion Peking. Herscht nachts Ruhe in dem Gebäude, welches er bewacht, so läuft er am Tage durch eine unwirklich pulsierende Stadt. Ein faszinierender Einblick hinter die Kulissen einer Stadt, jenseits touristischer Pfade. Sehr zu empfehlen.

 
     
 

     
 
  Berlinale-Direktor Dieter Kosslick unterschreibt „5050x2020“ Pledge
11.02.2019  
   

Festivaldirektor Dieter Kosslick hat am Samstag, dem 9. Februar 2019, das Pledge (Versprechen)„5050x2020“ zum Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit auf dem Festival und Markt unterschrieben. Die Unterzeichnung fand bei der Veranstaltung „Gender, Genre and Big Budgets“, organisiert von Women in Film and Television (WIFT) und dem Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund | Köln, im Meistersaal statt.

Mit „5050x2020“ setzt sich die Berlinale dafür ein, bis 2020 die Leitungen und Auswahlgremien paritätisch zu besetzen sowie Zahlen zur Geschlechterverteilung bei Filmeinreichungen und –auswahl zu veröffentlichen. Für den Festivaljahrgang 2019 wurde eine ausführliche Gender Evaluation des öffentlichen Programms in den Disziplinen Regie, Produktion, Drehbuch, Kamera und Montage vorgenommen. Darüber hinaus wurden die Projekte und Teilnehmer*innen von Initiativen, die Leitungen und Auswahlgremien sowie historische Zahlen zum Wettbewerb analysiert.

DerAnteil von Filmen mit weiblicher Regie steigt im Programm im Vergleich zur Filmeinreichung. Durch die Programmauswahlverbessertsich die Frauenquotealso gegenüber den Einreichungen. In diesem Jahr haben von den insgesamt 17 Filmen im Wettbewerb, die um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren, bei sieben Filmen Frauen Regie geführt. Das entspricht 41,2 %.

 


     


© Huanxi Media Group
 
  Den Flm Yi miao zhong bekommen wir nicht zu sehen
12.02.2019  
   

Programmänderung Wettbewerb 2019 Aufgrund von technischen Problemen bei der Post-Production kann Yi miao zhong (One Second) von Zhang Yimou leider nicht am 15. Februar im Wettbewerb der Berlinale präsentiert werden. Im Wettbewerb werden daher 16 Filme um die Bärenpreise konkurrieren. Das Festival wird am 15. Februar einen anderen Film aus dem bisherigen Werk von Zhang Yimou im Berlinale Palast zeigen. Weitere Informationen werden so bald wie möglich bekanntgegeben.

So einfach gehalten ist die Absage der Berlinale des chinesische Beitrages im Wettbeweb gehalten. Regie führte der mehrfach ausgezeichnete chinesische Regisseurs Zhang Yimou, der anscheinend schon häufiger Probleme mit der Zensur in China hatte. Zhang Yimou hatte 1988 als erster chinesischer Regisseur einen Goldenen Bären für seinen Film „Rotes Kornfeld“ bekommen. Zuletzt war er 2012 mit „Flowers Of War“ im Wettbewerb zu Gast der Berlinale.

Der Film spielt in China während der Kulturrevolution. In der einsamen Wüstenlandschaft erscheinen zwei Menschen wie Pünktchen am Horizont: Der Häftling und das Waisenmädchen kennen sich noch nicht, doch ihre Wege werden sich bald kreuzen. Er ist aus dem Arbeitslager geflohen und hat das Risiko einer noch längeren Strafe sowie den strapaziösen Weg durch die Hitze auf sich genommen, weil er unbedingt eine ganz bestimmte Wochenschau sehen möchte. Ausgerechnet diese Filmrolle stiehlt das Mädchen. Während die Dorfbewohner ungeduldig auf den Beginn der Vorführung warten und der Ausreißer der Filmsekunde entgegenfiebert, die für ihn zählt, wandert die silberne Filmdose von Hand zu Hand.

Durch die Absage reduziert sich das Wettbewerbsprogramm der Berlinale damit auf 16 Filme. Doch der Wettbewerbsfilm ist nicht der einzige Film, der abgesagt wurde. Drei Tage vor der Berlinale Gabe es eine Absage für „Shao nian de ni“, der in der Jugendsektion „Generation 14plus“ aufgeführt werden sollte. Bei dem Film handelt es sich um eine Hongkong-China-Koproduktion. Auch hier wurde seitens der Produzenten technische Gründe genannt.

Laut Variety und Hollywood Reporter seien in Berlin sofort Spekulationen laut geworden, dass der Film Probleme mit der Zensur bekommen haben könnte. Wir werden es wissen, wenn der Film irgendwann anders mal zu sehen sein wird. Vielleicht hat aber auch ausgerechnet diesen Film das Mädchen gestohlen.

 



 


     


Selfie Land: FRA/ITA 2019 Regie: Agostino Ferrente Sektion: Panorama
 
  Selfie
12.02.2019  
   
"Erzählt mir von eurer Freundschaft“, bittet Regisseur Agostino Ferrente die beiden Freunde Pietro und Alessandro. Sie wohnen im neapolitanischen Bezirk Traiano. In diesem oft als Getto und Camorra-Hochburg stilisierten Stadtteil wurde der 16-jährigen Davide Bifolco von einem Carabiniere erschossen. Ausgestattet mit einem Handy und einem Mikrofon, lässt er die beiden ihren Alltag als Selfie-Film dokumentieren.

Es gibt viele Filme über das organisierte Verbrechen und seine Auswirkungen auf die italienische Gesellschaft, spezial in Neapel. Streamingdienste sind voll mit Mafiageschichten. In seinen Film übergibt er zwei Freunden Kamerahandys, mit denen sie ihren Alltag und ihre Freundschaft filmen können. Aus den vielen Puzzleteilen die als Ferrente und seine Redakteure Letizia Caudullo und Chiara Russo aus dem von den Jungen selbst aufgenommene Filmmaterial zusammenfügten, ergibt sich im Zusammenschnitt ein Bild von dem Ort, den sie und ihre in der Nachbarschaft selbst gefundenen Interviewpartner ein zu Hause, eine Nachbarschaft nennen. Obwohl man nie richtig die neapolitanische Mafia zu sehen bekommt, scheint dieses Gefühl ihrer Anwesenheit immer im Hintergrund zu sein. Die Polizei ist die andrer Seite der Gewalt im Viertel.

Im Jahr 2014 tötete ein Carabinieri-Offizier den unbewaffneten 17-jährigen Freund der Jungen, Davide Bifolco. Der Vorfall ereignete sich nur sechs Meter von Ale’s Haus entfernt. Auch Jahre nach dem Todesfall, spielt der Vorfall immer noch eine Rolle im Leben der Jugendlichen. Das klingt auf den ersten Blick sehr trostlos, verliert aber alle Hoffnungslosigkeit durch die wunderbare Freundschaft der beiden Jungs mit ihren Kamerahandys.

In einer Szene fahren die Jugendlichen mit Freunden auf ihren Mopeds durch die Gegend. Aus Spaß schießen sie mit Pistolen in die Luft. Alessandro sagt daraufhin, dass er keine Waffen in der Dokumentation haben will, „nur schöne Dinge“. Pietro, antwortet darauf: „Eine Dokumentation zeigt nicht nur das Gute.“ Das Gute aber ist die Freundschaft der beiden, die vielleicht nur noch diesem Sommer in ihrer unmittelbaren und zugewandten Art zu dokumentieren ist. Die Mafia kommt aus Neapel. Die Freundschaft ist universal.

 
    Selfie

Regie: Agostino Ferrente mit Alessandro Antonelli, Pietro Orlando Frankreich / Italien 2019
Mi 13.02. 17:30 Cubix 7
Fr 15.02. 22:00 Zoo Palast 2



     


La paranza dei bambini | Piranhas Land: ITA 2018 Regie: Claudio Giovannesi - Francesco Di Napoli, Ar Tem, Pasquale Marotta, Carmine Pizzo Sektion: Wettbewerb © Palomar 2018
 
  La paranza dei bambini
13.02.2019  
   
Die Mafia in Neapel ist als Thema in mehrere Sektionen zu sehen. Die Vorlage für den Wettbewerbsfilm „La paranza dei bambini“ist ein Roman von Roberto Saviano mit dem Titel „Der Clan der Kinder“. Nicola, ist der Anführer einer Jugendgang aus dem Viertel Sanità in Neapel. Er stellt sich als Retter des Viertels vor, in dem er mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder lebt. Keine Schutzgelderpressung mehr für die Händler.

Er nutzt die Chance, als der Canchef des Viertels in Haft kommt, um die Gegend unter seine Kontrolle zu bekommen. Sie beschaffen sich Waffen und zögern auch nicht diese einzusetzen. Eine Spirale der Gewalt setzt ein, aus der keiner mehr aussteigen kann. Wenn die Jungs der Gang auf ihren Mopeds durch die engen Gassen von Neapel fahren, könnte man denken sie fahren zum Fussballtraining. Unter ihren T-Shirts verstecken sie aber ihre Waffen. Es wird getötet, gekokst und mit Geld nur so um sich geschmissen. Der Konsum ist die höchste Form der Befriedigung für junge Männer. Ein wenig  wie in den Videos im Internet.  Das muss man auch zu Rate ziehen, wenn man sich informieren will, wie eine Maschinenpistole funktioniert.  Es fällt auf wie selbstständig schon die jüngsten im Film sich durch die Viertel der Stadt bewegen. Die Älteren in dem Film schauen weg und sind eher abwesend. So schließen die Jugendlichen schnell die Lücke, die von den Erwachsenen geöffnet wird. Auch in Neapel träumen Jugendliche von einer Zukunft. Die Frage ist nur, welche Lücke sich für sie öffnet.

Das Herausragende an dem Film sind die jugendlichen Laiendarsteller, die einen direkten Link zu dem Film Selfie von Agostino Ferrente bilden.Der Geschichte hätte  aber ein wenig mehr Tempo nicht geschadet.   Die Abwärtsspirale der Gewalt für Nicola und seine Freunde ist für die Zuschauer sehr vorhersehbar.

In der Anfangsszene gehen Nicola und seine Kumpels auf eine andere Gruppe von Jungen ihres Alters los, um einen riesigen Weihnachtsbaum aus einem Einkaufszentrum zu stehlen. Sie bemalen ihre Gesichter mit Kriegsbemalung wie kleine Kinder und verbrennen am Ende den Baum. Das erinnert entfernt an den Roman Herr der Fliegen von William Golding.

Am Ende des Films sind sie in der Spirale der Gewalt gefangen. Es gibt immer jemanden, der in den Startlöchern wartet und bereit ist, das Viertel zu übernehmen. Man altert schnell unter solchen Bedingungen, wenn man nicht vorher schon erschossen wird.

 
    La paranza dei bambini

Claudio Giovannesi mit Francesco Di Napoli, Viviana Aprea, Mattia Piano Del Balzo, Ciro Vecchione, Ciro Pellecchia Italien 2018 Italienisch, Untertitel: Deutsch, Englisch 110’
Mi 13.02. 12:00 Friedrichstadt-Palast
Mi 13.02. 22:30 International
So 17.02. 16:15 Friedrichstadt-Palast
   
 
Presse
 
"Wenn Kinder zu Tätern werden"  Von Peter von Becker  Tagesspiegel
"Die Mafia frisst ihre Kinder"  Von Susanne Lenz  Berliner Zeitung
"Wenn Jugendliche zu Mafiabossen werden"  Von Julia Vismann rbb
"Die Systemsprenger von Neapel"  Von Ralf Krämer  Berliner Morgenpost
 



     



Elisa y Marcela | Elisa & Marcela | Elisa und Marcela Land: ESP 2018 Regie: Isabel Coixet -Greta Fernández, Natalia de Molina Sektion: Wettbewerb © Netflix
 
  Netflix oder nicht, das ist die Frage
14.02.2019  
   

Was macht man mit einem Film, den niemand finanzieren wollte, außer Netflix? Darf dieser Film dann auf einem Festival im Wettbewerb laufen? Deutsche Kinobetreiber würden das gerne verhindern, da der Film ihrer Meinung nach nicht regulär im Kino startet. Berlinalebesucher*innen wundern sich über die Begründung. Finden doch viele Filme, die auf der Berlinale laufen, in Deutschland keinen Verleiher. Ein Teil der Filme kommt auch nie auf die Leinwand, sondern wird aufgrund der vielen TV Sender Finanzierungen gleich im Fernsehen gezeigt. Die Kinobetreiber fürchten um ihre Geschäfte, weil Filme von Streamingplattformen oft gar nicht ins Kino kommen. Auf der diesjährigen Berlinale lief der Film von Isabel Coixet „Elisa y Marcela“, der vom US-Streamingdienst Netflix produziert wurde, im Wettbewerb. „Wir fordern daher, den Beitrag außer Konkurrenz zu zeigen“, heißt es in einem Brief von etwa 160 Kinobetreiber an Festivaldirektor Dieter Kosslick und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Laut einer Sprecherin des Festivals soll das Drama nicht in Deutschland, aber in Spanien in den Kinos starten, was die Teilnahme am Wettbewerb rechtfertige.

Isabel Coixet hat nach eigenen Angaben zehn Jahre gebraucht, um ihren Film finanziert zu bekommen. Niemand habe sich dafür interessiert, sagte Coixet auf der Pressekonferenz in Berlin. Die Alternative zum Pakt mit Netflix wäre, wahrscheinlich hätte es den Film „Elisa y Marcela“ überhaupt nicht gegeben. Schauspielerin Greta Fernández sagte, das Gute an Netflix sei, dass viele Menschen den Film sehen könnten.

Auf dem Filmmarkt, der paralell zu Berlinale läuft, werden die Streamingdienste und das ist nicht nur Netflix, dieses Jahr kräftig Geld ausgeben. Festivalpreise, Filmpreise und Oskars sind für die Vermarktung der Filme nicht unwichtig. In diesem Jahr kommen neue Streamingdienste von Warner und Disney dazu. Das Rennen um den Kunden beginnt erst.

In Cannes wurden Netflixproduktionen im vergangenen Jahr nicht zugelassen. In Frankreich gibt es zudem ein Gesetz, das zwischen Kinostart und Streaming-Start einen Abstand von 36 Monaten vorschreibt. Auf dem Filmfestival in Venedig wurde die Produktion „Roma“ mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Unterdessen war Tendo Nagenda, Vizepräsident von Netflix bei einer öffentlichen Diskussion auf der Berlinale Talents. Das Thema war: „Sweet Streams - What’s next on Netflix for filmmakers?“ Am Ende der Diskussion soll er das Publikum gefragt haben, wer ein Netflix-Abonnement habe. Fast jede*r soll sich gemeldet haben.







     



Di jiu tian chang | So Long, My Son Land: CHN 2019 Regie: Wang Xiaoshuai - Wang Jingchun, Yong Mei Sektion: Wettbewerb © Li Tienan / Dongchun Films
 
  Schuld und Sühne
15.02.2019  
   
Viele Filme bieten sich dieses Jahr im Wettbewerb der Berlinale für einen goldenen Bären nicht an. Am Ende könnte es der letzte Film sein, der im Wettbewerb lief, dem die Ehre zuteilwird. „Di jiu tian chang“ wird als Bärenkanidat gehandelt. Die Kritiken sind sehr wohlwollend bis gut für Film von dem chinesischen Regisseur Wang Xiaoshuai („Beijing Bicycle“) Der Film erzählt die Geschichte zweier Familien.

Das Familiendrama umschließt drei Jahrzehnte chinesischer Geschichte und führt vom Aufbruch nach der Kulturrevolution in den 1980er-Jahren bis in den aufstrebenden Turbokapitalismus der Gegenwart. Im Mittelpunkt steht eine Familie, deren Sohn ertrunken ist. Sie verlassen ihre Heimatstadt, und adoptieren einen Jungen und nennen ihn wie ihren verstorbenen Sohn. Der dreistündige Film ist durch seinen exzellenten Schnitt nie langweilig. Auch wenn angrenzende Szenen möglicherweise jahrelang voneinander entfernt sind, bleibt der Film im Fluss und vermag einen über die gesamte länge zu fesseln. Ein großartig fotografierter Film mit beeindruckenden Bildern.

Zweimal hat Wang in Berlin schon einen Silbernen Bären gewonnen - 2001 für „Beijing Bicycle“ und 2008 für „In Love We Trust“. Für seinen wunderbar gespielten Film sollten alle Dinge ruhig mal Drei sein.
 
    Di jiu tian chang | So long, my son | 地久天長
Regie: Wang Xiaoshuai mit Wang Jingchun, Yong Mei, Qi Xi, Wang Yuan, Du Jiang Volksrepublik China 2019 175Min.
Fr 15.02. 10:30 Friedrichstadt-Palast
Fr 15.02. 16:30 Friedrichstadt-Palast
Fr 15.02. 19:00 Haus der Berliner Festspiele
Sa 16.02. 17:30 Haus der Berliner Festspiele
   
 
Presse
"Schuld und Versöhnung im Schatten der Ein-Kind-Politik"  Von Gregor Dotzauer Tagesspiegel
"Vater, Mutter, Kind" Von Susanne Lenz  Berliner Zeitung
"Der heißeste Bären-Kandidat 2019 "  Von Fabian Wallmeier rbb
 


     
 
  Am Ende kommen die Bären - Der Glaube an das Kino wird überleben!
16.02.2019  
   
Bevor der erste Bär vergeben wurde, bedauerte Jury-Präsidentin Juliette Binoche dass der 17. Wettbewerbsfilm "One Second" von Zhang Yimou  aus China abgesagt wurde.

Angela Schanelec gewinnt Silber für beste Regie, für "Ich war zuhause, aber...". Der Debutfilm Systemsprenger von Nora Fingscheidt bekommt den Alfred-Bauer-Preis (Silberner Bär) für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet und das ist der Film nun wirklich. Der Große Preis der Jury (Silberner Bär) geht an Grâce à Dieu von François Ozon.

Der Goldener Bär  geht dieses Jahr an Synonymes von Nadav Lapid. Der Film handelt von Yoav, einem jungen Israeli, der entschlossen ist, seine Herkunft auszulöschen und Franzose zu werden. In Paris gibt er die hebräische Sprache auf und bemüht sich auf verschiedene Weise, eine neue Identität zu finden.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ! an alle Gewinnerinnen und Gewinnern
SEE YOU NEXT YEAR AT THE 70. BERLINALE !
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin werden im kommenden Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum feiern. Das Festival findet vom 20. Februar bis 1. März 2020 statt.

Goldener Bär Bester Film: „Synonymes“ von Nadav Lapid

Silberner Bär Großer Preis der Jury: „Grâce à Dieu“ von François Ozon

Silberner Bär Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet: „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt

Silberner Bär Beste Regie: Angela Schanelec für „Ich war zuhause, aber“

Silberner Bär Beste Schauspielerin: Yong Mei in „Di jiu tian chang“

Silberner Bär Bester Schauspieler: Wang Jingchun in „di jiu tian chang“

Silberner Bär Bestes Drehbuch: Maurizio Braucci, Claudio Giovannesi und Roberto Saviano für „La paranza dei bambini“

Silberner Bär für eine herausragende künstlerische Leistung: Kameramann Rasmus Videbæk für „Ut og stjæle hester“

GWFF Preis Bester Erstlingsfilm: „Oray“ von Mehmet Akif Büyükatalay (Sektion Perspektive Deutsches Kino)

Glashütte Original Dokumentarfilmpreis: „Talking About Trees“ von Suhaib Gasmelbari (Sektion Panorama)

Goldener Bär Bester Kurzfilm: „Umbra“ von Florian Fischer und Johannes Krell

Silberner Bär Preis der Jury Kurzfilm: „Blue Boy“ von Manuel Abramovich

Panorama Publikums-Preis vom rbb Fernsehen und radioeins: „37 Seconds" von Hikari

Teddy Award: „Breve historia del planeta verde (Brief Story from the Green Planet)" von Santiago Loza

alle Preise & Ehrungen auf der Berlinale 2019



Presse    
 
"Der richtige Film gewinnt den Goldenen" Von Andreas Busche  Tagesspiegel
"Dem Berlinale-Wettbewerb fehlte eine Entdeckung"  von Andreas Busche  Tagesspiegel
"Das Radikale lohnt sich wieder"  Von Daniel Kothenschulte  Frankfurter Rundschau
"Viele Worte für die eine Sache"  Von Tim Caspar Boehme  taz
"Ein emotionaler Abschluss“ Von Wenke Husmann  Zeit
"Manchmal bärenstark, manchmal bärenschwach"  Von Andreas Borcholte und Hannah Pilarczyk  Spiegel
"Ich musste weg, um meine Seele zu retten"  Interview von Thomas Abeltshauser  mit Nadav Lapid Spiegel
"Dieter Kosslicks letzte Berlinale blieb leider mäßig" Peter Zander  Berliner Morgenpost
"Am Ende gewinnt tatsächlich der beste Film"  Von David Steinitz  Süddeutsche Zeitung
"Bär jeder Vernunft – das war die Berlinale"  Von Micky Beisenherz  Stern
"Das Ende der Ära Kosslick ist eine Chance für die Berlinale "  Von Reiner Veit  rbb24
 



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