Aronofsky
hatte sich bewusst entschieden, auf den elaboriert-kunstvollen
Stil seiner früheren Filme zu verzichten, und einen dokumentarischen
Ansatz gewählt. „Am Anfang meines Studiums absolvierte ich eine
Ausbildung als Dokumentarfilmer. Und in diesem Genre folgst du
den Personen mit der Kamera. So entstand die Idee für die langen
Einstellungen, in denen wir Mickey von hinten mit der Handkamera
filmen.“ – Ein Stilmittel, das er nach eigenem Bekunden auch
in den Filmen der Gebrüder Dardenne wie Der Sohn (Le Fils, 2002)
entdeckt hatte. „Ich wollte mich neu erfinden, etwas ganz anderes
machen. Deshalb zeigen wir auch beispielsweise keine extremen
Naheinstellungen, da sie nicht zu dieser Ästhetik gepasst hätten.“
Symptomatisch für den visuellen |
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Stil
von THE WRESTLERwar auch, dass er nicht mit seinem langjährigen
Kameramann Matthew Libatique arbeitete, sondern Maryse Alberti.
Ganz am Schluss musste sich der Regisseur dann doch noch einer
körperlichen Prüfung unterziehen. Am letzten Drehtag forderte
Mickey Rourke alle Mitglieder des Teams auf, vom obersten Seil
des Rings zu springen – so wie der Wrestler in einer Schlüsselszene.
Aronofsky, sichtlich erschöpft von der zermürbenden Arbeit,
machte den Anfang. Prompt verfing sich die Spitze seines Stiefels
im Seil und er knallte mit Kopf und Nacken auf die Bretter.
„Mein Nacken tat mir fünf Wochen lang danach weh und ich musste
zur Tomographie“, erinnert er sich mit sichtlichem Missvergnügen. |