Für längere Zeit überlegte ich ernsthaft, einen Stummfilm in Schwarz-Weiß zu drehen mit Zwischentafeln, die den Dialog in schriftlicher Form ergänzen, und so Fritz Lang und Murnau Tribut zu zollen. Schließlich, Monate des Sondierens und Zweifelns lagen bereits hinter mir, entschloss ich mich aber, meinen eigenen Weg zu gehen und mich von meiner eigenen Intuition leiten zu lassen, ohne dabei die Einflüsse der Meister des Genres aufzunehmen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich mir über die Genrezugehörigkeit meines Films nicht wirklich im Klaren war. Ich wusste lediglich, dass die Geschichte nüchtern und stringent erzählt werden musste, frei von allem visuellen Manierismus und jeglicher oberflächlicher Blutrünstigkeit, obwohl in den Episoden, die nicht erzählt werden, zwangsläufig sehr viel Blut geflossen sein muss. Dies hatte ich mir nicht zum ersten Mal vorgenommen, doch glaube ich, es nie konsequenter realisiert zu haben als in DIE HAUT, IN DER ICH WOHNE. Auf meiner filmischen Reise bin ich begleitet worden von |
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meinem Kameramann José Luis Alcaine, dem ich nicht erklärte, was ich wollte, sondern was ich nicht wollte. Und er verstand es intuitiv, den Bildern immer genau das Maß an Dichte, Strahlkraft und Düsterkeit zu verleihen, nach dem die unterschiedlichen Szenen verlangten. Der Komponist Alberto Iglesias ist der einzige Künstler, den ich kenne, dem seine Eitelkeit niemals im Wege steht. Unermüdlich, immer aufgeschlossen für neue Ideen, konzentriert und kompetent geht er zunächst in die eine Richtung und bewegt sich, wenn mir das Ergebnis nicht gefallen will, klaglos in die entgegengesetzte, immer darauf bedacht, den Anforderungen der Geschichte und meiner Sicht auf die Dinge gerecht zu werden. Und nicht zuletzt möchte ich auch meine Darsteller loben, die, obwohl ihnen viele Szenen des Films durchaus Unangenehmes abverlangten, stets mit einer bewundernswerten Hingabe und Präzision agierten.
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