Romy
Schneider, am 23. September 1938 als Tochter der in den 1930er
und 1940er Jahren beliebten Darsteller Magda Schneider und
Wolf Albach-Retty geboren, schien prädestiniert für eine
eigene schauspielerische Karriere. 1953 spielte sie, noch
nicht einmal 15-jährig, unter der Regie von Hans Deppe in
ihrem ersten Film WENN DER WEISSE FLIEDER WIEDER BLÜHT die
Tochter einer von ihrer Mutter dargestellten alleinerziehenden
Schneiderin und war in dieser kleinen Rolle so frisch und
authentisch, dass sie sofort weitere Anfragen bekam. Zur
Kultfigur in der Bundesrepublik und in großen Teilen Europas
wurde Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth von Österreich
in der SISSI-Trilogie (1955, 1956, 1957) des Wiener Regisseurs
Ernst Marischka. Der Festlegung auf die Monarchinnenrolle
allerdings versuchte Romy Schneider sich schon bald zu entziehen.
In Paris war Alain Delon bereits auf
dem Weg zum Starruhm, während Romy Schneider ganz von vorn
anfangen musste. Luchino Visconti gab ihr 1961 die Chance,
zusammen mit ihrem Geliebten das Stück Schade, dass sie eine
Dirne ist im Théâtre de Paris zu spielen. Kurz darauf begann
Romy Schneider, in französischen, englischen und US-amerikanischen
Filmen aufzutreten. Dass die frühen 1960er Jahre eine sehr
fruchtbare Phase für die junge Schauspielerin waren, zeigen
die Filme, die sie etwa mit Luchino Visconti, Orson Welles
und Otto Preminger drehte. Als ernsthafte Darstellerin überzeugte
sie ebenso wie als Komödiantin in zwei amerikanischen Produktionen,
GOOD NEIGHBOR SAM/LEIH MIR DEINEN MANN (1964) und WHAT’S NEW
PUSSYCAT/WAS GIBT’S NEUES, PUSSY? (1965).
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Romy Schneider und Alain Delon in
LA PISCINE/DER SWIMMINGPOOL, R: Jacques Deray, F/I
1969, Foto/Quelle: Deutsche Kinemathek |
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Romy Schneider, Berlin 1976. Während
der Dreharbeiten zu PORTRAIT DE GROUPE AVEC DAME,
R: Aleksandar Petrovic, F/BRD 1976, © Foto: Robert
Lebeck |
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Alain Delon und Romy Schneider in
LA PISCINE/DER SWIMMINGPOOL, R: Jacques Deray, F/I
1969, Foto/Quelle: Filmarchiv Austria, Wien |
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1970 zog Romy Schneider
erneut nach Paris, wo sie mit Regisseuren wie Claude Chabrol,
Andrzej Zulawski, Robert Enrico und Pierre Granier-Deferre
arbeitete und zum Inbegriff der begehrenswerten, erwachsenen,
verführerischen Frau wurde. Sie trennte sich von ihrem Ehemann
Harry Meyen und holte den gemeinsamen Sohn David nach Paris.
Mitte der 1970er Jahre galt Romy Schneider als französischer
Star: Für ihre Rolle in NACHTBLENDE wurde sie 1976 bei der
ersten „César“-Verleihung überhaupt als beste Schauspielerin
ausgezeichnet. 1979 bekam sie den begehrten Filmpreis zum zweiten
Mal für ihre Rolle in UNE HISTOIRE SIMPLE/ EINE EINFACHE GESCHICHTE.
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1975 war sie
Täterin und Opfer in einem Mordkomplott in Claude Chabrols
Psycho-Thriller LES INNOCENTS AUX MAINS SALES/DIE UNSCHULDIGEN
MIT DEN SCHMUTZIGEN HÄNDEN. 1976 verkörperte sie in
MADO, ihrer vierten Zusammenarbeit mit Claude Sautet,
eine am Leben verzweifelte, alkoholund tablettenabhängige
Figur, während sie im realen Leben ähnliche Probleme
hatte. 1979 trat Romy Schneider in Costa-Gavras’ Film
CLAIR DE FEMME/DIE LIEBE EINER FRAU auf – als trauernde
Mutter einer bei einem Unfall ums Leben gekommenen
Tochter.
Die Rolle schien den Tod ihres Sohnes David
im Jahr 1980 bereits vorwegzunehmen. Ebenfalls 1979
drehte sie mit Bertrand Tavernier den medienkritischen
Spielfilm DEATH WATCH/ DER GEKAUFTE TOD, in dem sie,
todkrank, zum Opfer eines sensationsgierigen Fernsehsenders
wird. Im realen Leben wurde Romy Schneider permanent
von Paparazzi verfolgt.
Romy Schneider starb 1982 mit
43 Jahren in Paris.
Der Versuchung, Parallelen zwischen Realität und Fiktion
im Leben Romy Schneiders zu ziehen, sind alle ihre Biografen
erlegen; zum Teil vergaßen sie dabei, mit welch hohem
Grad an künstlerischem Engagement sie ihre Rollen interpretierte,
denn Romy Schneider war, wie ihre Regisseure bezeugen,
vor allem eine professionelle Schauspielerin. |
Romy Schneider und Michel Piccoli,
1966. Während der Dreharbeiten zu LA VOLEUSE/SCHORNSTEIN
NR 4, R: Jean Chapot, F/BRD 1966, © Foto: Heinz
Köster, Quelle: Deutsche Kinemathek |
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Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Henschel Verlag.
Eine ausstellungsbegleitende Filmreihe im Kino Arsenal ist
für das Frühjahr 2010 geplant. Die Ausstellung steht unter
der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin
Klaus Wowereit und findet vom 5. Dezember 2009 bis 30. Mai
2010 statt.
Location
Deutsche Kinemathek – Museum für Film
und Fernsehen - Filmhaus am Potsdamer Platz
1. Etage | Sonderausstellungen Potsdamer Straße 2,
10785 Berlin-Tiergarten
S-/U-Bahn Potsdamer Platz, Bus M41, M48, M85, 200, 347Varian-Fry-Straße
Tel.+49(0)30/300903-0,
http://www.deutsche-kinemathek.de
Einzeltickets: 4 € Erwachsene | 3 € ermäßigt 2 € Schüler
Sonder- u. Ständige Ausstellungen: 6 € Erwachsene | 4,50
€ ermäßigt 4,50 € Gruppe ab 10 Personen 2 € Schüler 12 €
Familienticket (2 Erw. + Kinder) 6 € Kleines Familienticket
(1 Erw. + Kinder)
Öffnungszeiten:
Di bis So 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr,
Mo geschlossen, Pfingstsonntag und Pfingstmontag 10 bis 18
Uhr