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59. B e r l i n a l e
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Das Schweigen der Jungfrauen - Das Parfum im Kino 
   
 
das Parfum Plakat  
das parfum die geschichte eines Mörders


Der Roman von Patrick Süskind („Der Kontrabaß“) erschien im Frühjahr 1985 im Schweizer Diogenes Verlag und ist ein Welterfolg. „Das Parfum“ hielt sich 15 Wochen lang auf Platz 1 der „Spiegel“-Bestsellerliste und war ohne Unterbrechung 449 Wochen lang auf der „Buchreport“-Bestsellerliste. Weltweit wurden bisher über 15 Millionen Exemplare verkauft, davon allein 4 Millionen in deutscher Sprache. Der Roman wurde in 45 Sprachen übersetzt, es soll sogar eine Ausgabe in lateinischer Sprache existieren. „Das Parfum“ ist seit Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ der erfolgreichste in deutscher Sprache verfasste Roman. Was liegt da näher, als aus diesem Stoff einen abendfüllenden Kinofilm zu machen. Im Jahr 2001 erwarb der Münchner Produzent Bernd Eichinger die Filmrechte.

Drei Jahre Arbeit und 60 Millionen Euro später ist es soweit. Der in Barcelona, München und der Provence gedrehte Film ist fertig. Besetzt mit Dustin Hoffman und Alan Rickman gehört er schon jetzt zu den Schwergewichten des Deutschen Films.

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Das gilt auch für die Geschichte. Jean-Baptiste Grenouille (BEN WHISHAW) erblickt im Jahr 1738 auf dem Pariser Fischmarkt das Licht der Welt. Sehr früh bemerkt er, dass er einen äußerst ausgeprägten Geruchssinn besitzt. Nachdem er als Jugendlicher die Arbeit in einer Gerberei gerade noch so überlebt hat, beginnt Grenouille eine Lehre beim Parfumeur Baldini (DUSTIN HOFFMAN). Schnell überflügelt er den Meister in der Kunst des Duftmischens, doch werden Düfte zu seiner Obsession, die ihn an den Rand der humanen Gesellschaft führt. Besessen von der Idee, menschliches Aroma zu konservieren, ermordet er ohne Skrupel junge Frauen, deren Geruch ihn betört.

Mehr sollte nicht verraten werden, denn der Film hält sich sehr genau an seine Romanvorlage. Schade für die 15 Millionen Menschen, die das Buch schon gelesen haben. Der Film erstickt schon, ohne das Buch zu kennen, fast an seiner Suspence. An dem Film von Tom Tykwer werden sich wieder die Geister der Literaturverfilmung scheiden. Für die einen kann es gar nicht nah genug am Buch sein, die anderen wünschen sich lieber eine Verfilmung, die dem Medium Film auch Platz gibt, den Unterschied zwischen Buch und Film herzustellen. Bei aller Bildgröße, guter Besetzungsvielfalt, tollen Kostümen und einem guten Schnitt, das Wagnis dem Roman nach zwanzig Jahren etwas Neues, etwas filmisch Eigenes zu entlocken ist leider nicht zu entdecken.

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Hervorzuheben ist der mehrfache Oscar®-Preisträger Dustin Hoffman in der Rolle des Baldini. Dustin Hoffman beherscht mit seinem Spiel auf köstliche Weise das erste Drittel des Films und erst wenn er den jungen Ben Whishaw ziehen läßt, hat dieser auch eine Chance in dm Film seinen Platz einzunehmen. Die Frauenrollen haben leider nur den Zweck früher oder später abgemurkst zu werden, sie schweigen. Bei Karoline Herfurth als „Das Mirabellen-Mädchen“ handelte es sich laut Eichinger um eine „Last-Minute-Entscheidung“, da man die passende rothaarige Darstellerin nicht finden konnte. Insgeheim hätte man ihr gegönnt gleich die weibliche Hauptrolle zu bekommen. Die Titelrolle hat Tom Tykwer mit Ben Whishaw, einem noch unbekannten englischen Schauspieler besetzt. Der Regisseur war von ihm in der Titelrolle des "Hamlet" im Londoner Old Vic Theatre überzeugt.

Neben den Schauspieler/innen dirigierte Regisseur Tykwer in diesen Wochen insgesamt 5200 Statisten und bis zu 350 Crewmitglieder, die über 100 Motive zum Leben erweckten und 67 Schauspieler zu betreuen hatten. Für Cast und Crew kamen die Umzüge von Set zu Set teilweise einem Roadmovie gleich.

Für deutsche Verhältnisse ist die europäische Koproduktion ein großer Film. Am 14.09. kommt "Das Parfum" in die deutschen Kinos. In den folgenden Wochen wird er in weiteren europäische Länder starten, ein US-Start wird es noch vor Jahresende geben.

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http://www.parfum.film.de/
http://de.wikipedia.org/
   
"Ein großes Nasentheater" Von Katja Nicodemus DIE ZEIT, 24.08.2006 Nr. 35
"Venedig wollte „Parfum“ von Jan Schulz-Ojala Tagesspiegel  25.08.2006
"Das muß ich haben, das will ich haben" Interview mit Bernd Eichinger FAZ 29.08.06
"Das Kuddelmuddel der schwarzen Seele" von Fritz Göttler Süddeutsche 28.08.06
Interview "Das Parfüm": Ein kathartisches Erlebnis Von Hanns-Georg Rodek Die Welt 02.09.06
Der Name der Nase" Von Jan Schulz-Ojala Tagesspiegel   07.09.06

Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders (Buch)
Das Parfum-Ost [Soundtrack]

   
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