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Für
die diesjährige Berlinale sind 6000 Filme eingereicht worden, 1000
mehr als noch vor einem Jahr. 386 Filme, darunter 60 deutsche Produktionen,
sind diesmal im öffentlichen Programm in insgesamt 1268 Vorführungen
zu sehen. Einen großen Anteil nehmen sektionenübergreifend, die Dokumentarfilm
ein. Aber auch viele Spielfilme würden durch die Realität quasi zum
Dokumentarfilm. Filmemacher ahnen seismographisch die Zeichen der Zeit
voraus. "Die Wirklichkeit", so Kosslick, "hat die Realität
eingeholt".
Der Eröffnungsfilm "The International", von Tom Tykwers, handelt von einem Interpol Agenten, der gegen eine Bank ermittelt. Kommt einem irgendwie bekannt vor, aber eben eher aus den aktuellen Nachrichten... Erstmals laufen auch im Friedrichstadtpalast Filme – darunter einer, den Dieter Kosslick sehr empfiehlt. „Food, Inc.“ "Ich denke nicht, dass ich allein auf dem roten Teppich herumstehen muss", sagte Dieter Kosslick, bei der Vorstellung des Programms. Unter anderem haben Kate Winslet,Jeff Goldblum, Renée Zellweger, Michelle Pfeiffer, Willem Dafoe, Michel Piccoli, Steve Martin, Gael Garcia Bernal, Demi Moore, Keanu Reeves und Clive Owen zugesagt.
Im
Wettbewerbsprogramm der 59. Internationalen Filmfestspiele Berlin werden
26 Filme gezeigt, 18 davon konkurrieren im Berlinale Palast um den
Goldenen und die Silbernen Bären. Das offizielle Programm wird zudem
durch die Reihe Berlinale Special ergänzt. Unter den 18 Filmen im Wettbewerb
gibt es 14 Weltpremieren, im gesamten Wettbewerbsprogramm sind es 17
Weltpremieren. Es sind 18 Länder vertreten. Ins diesjährige Berlinale
Special sind 15 Filme eingeladen, davon 10 Weltpremieren.
„Wir
freuen uns, die neuen Filme namhafter Regisseure und spannender junger
Filmemacher zu präsentieren“, sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick.
„Viele der bisher ausgewählten Filme beschäftigen sich mit der globalisierten
Welt und den Auswirkungen auf den privaten Lebensbereich. Sie erzählen
von bedeutsamen Begegnungen, Widerstand und traumatischen Erlebnissen.
Internationale Krisen spiegeln sich in den Filmen wider, aber auch
die Hoffnung, dass eine bessere Welt möglich ist. Außerdem wird der
Pink Panther mit Humor die Welt zum Ende des Festivals wieder retten.“
„Nachdem im letzten Jahr die großen Themen der Gesellschaft in exemplarischen
Geschichten erzählt und so originell wie mutig verhandelt wurden, geht
das jüngste deutsche Kino diesmal den umgekehrten Weg. Scheinbar private
Geschichten und Probleme wecken in den verschiedensten filmischen Formen
öffentliches Interesse“, kündigt der Leiter der Perspektive Deutsches
Kino, Alfred Holighaus, die diesjährige Auswahl an, für die bislang sechs
Produktionen bestätigt sind.
So ist für die Hauptfigur in Distanz von Thomas Sieben das ganze Leben
eine einzige Privatsphäre. Dabei taugt das, was er tut, für öffentliche
Aufregung wie kaum etwas anderes, weil es die öffentliche Sicherheit
bedroht wie kaum etwas anderes. Und dieses beängstigende Gefüge kann
seinerseits nur durch die Gefühle einer Frau ins Wanken geraten. Die
Hauptdarsteller sind Ken Duken, der übrigens neben Norbert Kneißl auch
als Produzent fungiert, und Franziska Weisz. Distanz wird am 6. Februar
die Perspektive Deutsches Kino eröffnen.
"Das
Panorama präsentiert in diesem Jahr 17 Spielfilme im Hauptprogramm,
15 im Panorama Special und 16 in der Reihe Panorama Dokumente. Fünf
kurze Vorfilme ergänzen Themen in Langfilmen. 35 Filme sind Weltpremieren,
13 sind Erstlingswerke. Als Celebration Presentations - 30 Jahre Programm
werden fünf Filme gezeigt. Zu 10 Jahre PanoramaPublikumsPreis PPP kommen
alle Gewinner der letzen zehn Jahre zur Wiederaufführung. Eröffnungsfilme
Das Panorama Hauptprogramm eröffnet am 5. Februar mit der französischen
Produktion Human Zoo der dänischen Regisseurin Rie Rasmussen. In ihrem
Spielfilm-Debüt spielt sie eine junge Frau, die zusammen mit einem
Deserteur den Gräueln der Balkankrise entkommt. Panorama Special eröffnet
am 6. Februar mit Nord, dem Erstling des Norwegers Rune Denstad Langlo.
Mit feinem Gespür für das Komische im Tragischen erzählt er von der
Suche eines Mannes nach seinem Söhnchen im eisigen Norden. Panorama
Dokumente zeigt am 6. Februar zwei Filme, die Themen des diesjährigen
Gesamtfestivals behandeln: Globalisierungsanalyse und Globalisierungsauswirkungen,
sowie Perspektiven auf Kashmir, Pakistan, Kabul.
Unter anderem stellt José Padilha, Gewinner des Goldenen Bären 2008
für Tropa de elite, seinen Dokumentarfilm Garapa vor, der die Frage des
Welthungers radikal in den Vordergrund stellt. Chema Rodríguez, 2006
mit Estrellas de la linea im Panorama, zeigt in Coyote die Arbeit von
Schleppern in Südamerika. Er erzählt die Geschichte dreier Familien,
die alle Hoffnung auf fluchtwillige Familienmitglieder setzen, die durch
Mexiko in die USA gelangen sollen.
Im indonesischen Beitrag At Stake stellen sich fünf junge Regisseure
und Regisseurinnen den herrschenden Moralvorstellungen im größten islamischen
Land: die Themen reichen von weiblicher Beschneidung bis zum Konflikt
um den Besuch von unverheirateten Frauen beim Frauenarzt.
Unter den Spielfilmen gibt es neben renommierten Namen wie Wolfgang
Murnberger, Tom DiCillo, Julie Delpy und Ulli Lommel viele Entdeckungen.
Isabelle Adjani spielt unter der Regie von Jean-Paul Lilienfeld in La
journee de la jupe eine Lehrerin in gewalttätigem Umfeld, die den Spieß
herumdreht. Jan Krüger, dessen Kurzfilm Freunde 2001 den Silbernen Löwen
von Venedig gewann, erzählt mit Rückenwind eine postemanzipatorische
Liebesgeschichte im Umland von Berlin, während Schauspielerin Rie Rasmussen
(Hauptdarstellerin in Angel-A von Luc Besson) in ihrem Regie-Debüt Human
Zoo die düstere After-Party einer jungen Frau in Paris schildert, die
den Gräueln der Balkankrise entkommen ist.
Das Panorama 2009 hat einen Grund zu feiern: "30 Jahre Programm!" -
1980 wurde die Sektion unter der Leitung von Manfred Salzgeber (noch
unter dem Namen "Info-Schau") erstmalig präsentiert. Einige Film-Spezialitäten
zur Feier, sowie das komplette Panorama-Programm 2009 werden in Kürze
bekanntgegeben.
Kino im Nahbereich - Selbstbewusster Auftritt junger Independent Filmer im Forum Das 39. Forum der Berlinale zeigt insgesamt 48 Filme aus 31 Produktionsländern. „Einmal um die Welt“ ist dabei aber kein Zählergebnis, sondern steht für die mannigfaltigen Bezüge zwischen den Filmen, die es zu entdecken gibt, ihre oft geteilten Anliegen und verwandten Vorstellungswelten, aber auch ihre Gegensätze und Spiegelungen. Elf Filme sind Debüts, 25 Filme werden als Weltpremieren, zwölf als internationale Premieren gezeigt. Das deutsche Filmschaffen ist in diesem Programm mit fünf Arbeiten vertreten: dokumentarische Filme von Hans-Christian Schmid, Ulrike Ottinger, Harun Farocki und Thomas Heise und der neue Spielfilm von Sebastian Schipper – ein erfreulich vielfältiges Bild. Zu den schönsten Entdeckungen im Forum 2009 gehören die Vielfalt und das Selbstbewusstsein des nachwachsenden Independent-Kinos. Nach einem Jahr globaler Krisen, wirtschaftlicher Instabilität und militärischer Konflikte begegnet man einem Filmjahrgang, der durch genaues Hinsehen, den Bezug auf selbst Erlebtes und ein erstaunliches Vertrauen in die eigene Filmsprache überrascht.
Bei aller Individualität verbindet die jungen Filmemacher aber die Bereitschaft, ihr Medium als Herausforderung anzusehen, statt voreilig auf seine Universalität zu setzen – Independent-Kino im besten Sinne. Im einmal mehr weltumspannenden Forum stehen Filme aus Korea, den USA, Rumänien und den Niederlanden exemplarisch für die Lust, Geschichten aus dem sozialen und emotionalen Nahbereich zu erzählen. Diese Filme erforschen vertrautes Terrain und entdecken im sicheren Boden feine Risse und Brüche, die den „kleinen Geschichten“ existenzielle Dringlichkeit geben. Viele der Filme sind Debüts, die meisten werden als Weltpremieren gezeigt, was ihre Aktualität noch unterstreicht.
Die Retrospektive der 59. Internationalen Filmfestspiele Berlin widmet
sich mit dem Filmformat „70 mm“ der einzigartigen Bildgewalt des Breitfilms.
Doppelt so breit wie der 35-mm-Standardfilm ist er das adäquate Format
für große Leinwandepen und Kolossalfilme, Abenteuerfilme und Western,
für Musicals und Science-Fiction – für grandiose Landschaftspanoramen
ebenso wie für bestechend schöne, intime Nahaufnahmen. Zur Feinkörnigkeit,
Schärfe und Farbgüte der großformatigen Aufnahmen gesellt sich die überwältigende
Qualität des Tons. Im Zuge der wirtschaftlichen Krise Hollywoods Mitte
der 1950er Jahre war der 70-mm-Film vor allem als technische Innovation
von Bedeutung, mit der das Fernsehen nicht konkurrieren konnte, da der
Breitfilm mit seiner optischen und akustischen Brillanz nur im Kino voll
zur Geltung kommt. Die Berlinale-Retrospektive konzentriert sich auf
die „echten“ 70-mm-Filme, die auf 65 mm oder 70 mm breiten Negativfilm
aufgenommen wurden und auf 70 mm breitem Positivfilm ins Kino gekommen
sind.
„Die Retrospektive ist auch eine Hommage an die
großen Filmpaläste, von denen heutzutage nur noch wenige existieren.
Deshalb freuen wir uns besonders über das Kino International als Spielort,
das 1963 als drittes 70mm-Kino in der DDR eröffnet wurde. Und ebenso
über die vielen neuen Kopien, die dank der Restaurierungen einiger
großer Studios wieder im originalen Format vorliegen", kommentiert
Rainer Rother, Leiter der Retrospektive.
Erstmals ein Dokumentarfilm im Wettbewerb Kplus „In
der heutigen Zeit aufzuwachsen, kann gefährlich sein“, sagt Sektionsleiterin
Maryanne Redpath mit Blick auf das diesjährige Programm von Generation.
„Längst nicht alle Abenteuer sind dabei von äußerlicher Natur.
Die Konflikte finden immer öfter im Kopf statt und können dort
mindestens genauso viel Unruhe stiften.“ 27 Langfilme aus 25
Ländern wurden für Kplus und 14plus ausgewählt, darunter zehn
Weltpremieren. Außerdem treten 30 Kurzfilme in den beiden Wettbewerben
um die Gläsernen Bären an. Der Wettbewerb Generation Kplus wird
am 6. Februar im Zoo Palast mit Lippels Traum (Lippel’s Dream,
Lars Büchel) eröffnet. Und noch ein weiterer deutscher Spielfilm
feiert seine Weltpremiere bei Kplus: Die deutsch-schwedische
Koproduktion Die Stimme des Adlers (The Eagle Hunter’s Son, René
Bo Hansen) entführt in die mongolische Steppe und erzählt in
atemberaubenden Panoramen vom ungewöhnlichen Erwachsenwerden
eines jungen Adlerjägers. Generation 14plus eröffnet am 6. Februar
mit dem britischen Film Unmade Beds. Das Premierenpublikum im
Kino Babylon erwarten intime Einblicke in ein von jungen Künstlern
und Lebenskünstlern besetztes Lagerhaus im East End von London.
Regisseur Alexis Dos Santos (Glue) kommt seinen Charakteren derart
nah, als hätte er selbst ein Zimmer in der Wohngemeinschaft bezogen.
„Jahr für Jahr blicken mehr Filmemacher durch die Augen junger Menschen
auf das Weltgeschehen. Es geht auf Vatersuche im Hinterland Chinas,
auf multimediale Wanderung mit einem Jugendlichen, der ‚on camera’
Selbstmord begehen will, oder auf Entdeckungsreisen der Liebe in Taipeh“,
kommentiert Maryanne Redpath das Themenspektrum der bisherigen 14plus-Auswahl.
28 eigenwillige, verstörende oder versöhnliche Blicke auf die Welt Eine
hochkarätig besetzte internationale Jury mit der Schauspielerin Arta
Dombroshi aus dem Kosovo, dem Direktor der Internationalen Kurzfilmtage
Oberhausen, Lars Henrik Gass, und dem philippinischen Regisseur Khavn
De La Cruz wird 2009 über die Preise in der Kurzfilmsektion der Berlinale
entscheiden. Die Berlinale Shorts präsentieren 28 Filme aus 17 Ländern,
elf Filme davon konkurrieren im Wettbewerb um die Vergabe des Goldenen
und des Silbernen Kurzfilm-Bären. Das gesamte Programm qualifiziert
sich für den DAAD Kurzfilmpreis und die Nominierung für den besten
europäischen Kurzfilm. Die Preisverleihung findet am 10. Februar im
CinemaxX3 statt und wird von Markus Kavka moderiert.
„Winter adé – Filmische Vorboten der Wende“ Im Herbst 2009 jähren sich die friedliche Revolution und der Fall
der Berliner Mauer zum 20. Mal. Aus diesem Anlass initiierte die Kulturstiftung
des Bundes gemeinsam mit der Deutschen Kinemathek die Filmreihe „Winter
adé – Filmische Vorboten der Wende“, die auf den 59. Internationalen
Filmfestspielen Berlin vorgestellt wird.
„Winter adé“ präsentiert in fünfzehn abendfüllenden Programmen deutsche
und osteuropäische Filme, die im letzten Jahrzehnt des Kalten Krieges
entstanden sind – und in denen sich die Ahnung des bevorstehenden, tief
greifenden Wandels bereits abzeichnet. Teils sind die Filme in den offiziellen
Studios Bulgariens, Polens, Rumäniens, Ungarns, der DDR, der Sowjetunion
und der Tschechoslowakei entstanden. Andere wurden in den Randbereichen
des Kinos oder im künstlerischen Untergrund realisiert. Die von Claus
Löser kuratierte Auswahl an Spiel-, Dokumentar-, Animations-, Kurz- und
Experimentalfilmen bezieht große Namen der Filmgeschichte – Krzysztof
Kieslowski, Jan Švankmajer – ebenso ein wie Arbeiten weniger bekannter
Filmemacherinnen und Filmemacher. In ihren Werken formuliert sich die
Hoffnung auf politische oder wirtschaftliche, vor allem aber auf künstlerische
Öffnung. Jeder der Filme hat auf formale oder inhaltliche Weise Grenzen
erweitert und durch seine mutige Artikulation Veränderungsbedarf eingeklagt.
Der TEDDY AWARD, feste Institution der Internationalen Filmfestspiele Berlin, wird am 13. Februar 2009 in den Kategorien Kurz-, Dokumentar-, und Spielfilm vergeben. Der Kartenvorverkauf für den weltweit wichtigsten queeren Filmpreis hat begonnen. Auszeichung für Joe Dallesandro zum 60. Geburtstag Der diesjährige Special TEDDY-Award wird an Joe Dallesandro verliehen, der in den 70er Jahren als Warhol-Muse zur sexuellen Ikone einer ganzen Generation wurde. Die Filme von Andy Warhol, Paul Morrissey oder Serge Gainsbourg´s Je T´Aime Moi Non Plus (1975) machten Dallesandro legendär. Wieland Speck, Leiter der Berlinale-Sektion Panorama und Vorsitzender des Vereins TEDDY e.V., erinnert sich: „Dallesandro war zu der Zeit nicht nur der schönste Mann seiner medialen Generation, sondern bot seine erotische Anziehungskraft an und hat sich bewusst objektivieren lassen. Er hat eine physische Erscheinung, derer man nie müde wird zuzusehen. Das gilt für das bewegte Bild genau so wie für Fotos – und für Männer wie Frauen.“ Auch der amerikanische Regisseur John Waters schwärmt: „A wonderful actor who forever changed male sexuality on the screen“. Zwei Wochen vor der Verleihung feiert Joe Dallesandro seinen 60. Geburtstag. Nach Berlin kommt er in Begleitung seiner Tochter Vedra.
Suddenly, It All Happened - The turning point in close-up - Der Berlinale Talent Campus 2009 steht unter dem Thema: „Suddenly, It All Happened - The turning point in close-up”. Storytelling, das Erzählen von Geschichten, ist eine der zentralen Säulen erfolgreichen Filmschaffens und so alt wie die Menschheit selbst. Das Geschichtenerzählen verbindet seit jeher Menschen und ihre Kulturen. Als kommunikatives Mittel wird es genutzt, um andere zu beeindrucken, zu verführen, zu überzeugen, aber auch zu manipulieren, Dinge zu erklären oder Menschen und Geschehnisse vor dem Vergessen zu bewahren. Erfolgreiche Filme und fesselnde Erzählungen leben von Wendepunkten, Ereignissen, die der Handlung eine neue, entscheidende Richtung geben. Diese Turning Points können das Filmerlebnis zu einer einzigartigen, überwältigenden Erfahrung machen. Doch sie sind nicht nur für die Entwicklung eines gelungenen Plots verantwortlich, sondern spielen auf allen Ebenen des Filmemachens eine zentrale Rolle. Ob Schauspieler, Kameraleute, Cutter oder Komponisten – sie alle sehen sich mit Wendepunkten im kreativen Prozess konfrontiert und müssen sich mit ihren Wirkungsweisen auseinandersetzen. Der Berlinale Talent Campus, für manche Teilnehmer bereits selbst ein Wendepunkt in ihrer Karriere, rückt in 2009 die Turning Points als treibende Kraft des Filmschaffens in seinen Fokus und wird ihr faszinierendes Wirken in all seinen Facetten beleuchten.
Der European Film Market (EFM) der Berlinale, der erste internationale Filmmarkt des Jahres 2009, gilt als Stimmungsbarometer in der internationalen Filmindustrie. Trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation zeigt sich EFM-Direktorin Beki Probst mit den aktuellen Entwicklungen zufrieden: „Wir freuen uns sehr über ausgebuchte Ausstellungsflächen in unseren beiden EFM Locations. Vor allem aus Europa sind die Anmeldungen der Verkäufer und Einkäufer derzeit stabil.“ Einen erweiterten Service bietet die Einführung von E-Cinema: alle digitalen und Video-Filme werden in einheitliche Dateien umgewandelt und von Servern abgespielt. Ein Service, der es ermöglicht, mehr Formate zu zeigen und der eine größere Sicherheit bei den Vorführungen garantiert.
Die 2004 eingeleitete Digitalisierung der Berlinale macht ab 2009
einen weiteren großen Schritt: 29 von insgesamt 49 Leinwänden werden
für das kommende Festival mit digitalen Kinoservern ausgestattet. Hierdurch
wird für alle digital verfügbaren Filme des Festivals und des European
Film Markets eine einheitliche technische Grundlage geschaffen. Für die
digitalen Vorführungen des Wettbewerbs werden weiterhin ausschließlich
D-Cinema Systeme eingesetzt.
2008 gab es im Festivalprogramm und auf dem European Film Market fast
400 Filme auf unterschiedlichen Videoformaten.
Die Tübinger „Bewegte Bilder Medien AG“ stattet die Kinosäle für das
Festival mit digitalen Kinoservern aus und hat in der Filmverwaltung
der Berlinale ein Encoding-Studio mit drei Mastering-Stationen und einem
zentralen Videoserver eingerichtet. Dort werden zukünftig alle Filme
des Festivals, die nicht auf herkömmlichem Filmmaterial oder bereits
als fertiges D-Cinema Package angeliefert werden, digitalisiert und gespeichert.
Während des Festivals werden die Filmdateien dann von diesem Speicher
aus mithilfe von Festplatten in die Kinos gebracht und in die Kinoserver
eingespielt. Vom Zeitpunkt des Encodings an liegen die Filmdateien nur
noch in verschlüsselter Form vor und sind dadurch vor unbefugtem Zugriff
geschützt.
Auch für die Produzenten bringt die neue Technik einen zusätzlichen
Nutzen: Filme müssen nicht mehr wie bisher in das europäische PAL-Format
konvertiert werden, um auf dem Festival präsentiert werden zu können.
„Die neuen Abspielmöglichkeiten sind wichtig für die Berlinale, denn
dem digitalen Kino gehört die Zukunft. Gleichzeitig möchten wir aber
auch an das filmhistorische Vermächtnis erinnern und zeigen das Format
70-mm- Breitbandfilm in der diesjährigen Retrospektive. Zelluloid meets
Pixel“, sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick.
Am
8. Februar 2009 um 15:00 Uhr eröffnet der Dokumentarfilm Food, Inc.
als Berlinale Special das Kulinarische Kino der 59. Internationalen
Filmfestspiele Berlin. Diese besondere Filmpremiere wird im Friedrichstadtpalast
stattfinden und mit einer anschließenden hochkarätigen Diskussionsrunde
und einem kulinarischen Genuss abgerundet. In kraftvollen Bildern zeigen
Produzent und Regisseur Robert Kenner und die investigativen Protagonisten
Eric Schlosser (Drehbuchautor von Fast Food Nation) und Michael Pollan
(Autor von „The Omnivore’s Dilemma“) in Food, Inc. die Abgründe der
Nahrungsmittelindustrie, die dem Verbraucher im Konsens mit Regierungsstellen
verheimlicht werden. Fleisch für jedermann, unendlich viele Eier, Gemüse,
das nicht gammelt, auf der einen Seite - auf der anderen Seite neue
Krankheiten, Hungerrevolten und grenzenlose Umweltverschmutzung.
Nach der Vorführung von Food, Inc. findet im Friedrichstadtpalast eine Diskussionsrunde mit dem Regisseur Robert Kenner, dem Co-Produzenten Eric Schlosser und Michael Pollan sowie deutschen Food-Experten statt. Zum Abschluss wird der Berliner Sternekoch Tim Raue (Ma Restaurants) die Zuschauer mit einer köstlichen kulinarischen Alternative zu Food, Inc. verwöhnen. „Der Film ist großartig. Er weist auf die eklatanten Mängel im industrialisierten System hin, versäumt aber nicht Alternativen zu zeigen, die in frischen Lebensmitteln bestehen. Ich wollte bei der Premiere unbedingt dabei sein und habe mir dazu etwas einfallen lassen: Stew von Kürbis, Möhre und Ingwer mit Winterkräutern“, sagt Tim Raue. Für die Veranstaltung Food, Inc. inklusive Diskussionsrunde und kulinarischem Highlight beginnt der Vorverkauf bereits am 15. Dezember 2008: online über www.berlinale.de sowie an allen Theatervorverkaufskassen. Preis: 15,- € (zzgl. Gebühr).
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