Ich
habe mir einen Polizisten ausgedacht – eine Art Kommissar Maigret
–, der in einem Fall ermitteln muss, während ihn gleichzeitig
Probleme in der Familie beschäftigen. Odile Barski hatte in unseren
Gesprächen dann den Einfall, einen echten Versicherungsbetrug
zu benutzen. Dass dieser Versicherungsbetrug hundertprozentig
der Wahrheit entspricht, obwohl er sich absolut unglaublich anhört,
gefiel uns natürlich besonders gut. So kommt es, dass in diesem
Film das, was erfunden klingt, absolut wahr ist – nämlich von
einer authentischen Begebenheit inspiriert – und das, was total
realistisch erscheint, rein fiktiv ist – nämlich von Odile und
mir erfunden. Womit
bewiesen wäre, dass sich Wahrhaftigkeit |
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leichter
mit den Mitteln der Phantasie erreichen lässt als durch das
Kopieren von Tatsachen. Ich
glaube tatsächlich an die Liebe. Es ist gar nicht schwer, so
miteinander umzugehen, wie Bellamy und seine Frau es tun –
man muss nur seine Zurückhaltung aufgeben. Bellamy kennt keine
Zurückhaltung – das ist eine seiner besten Eigenschaften –,
und er bekräftigt es immer wieder. Deshalb kann auch seine
Frau auf ihre Zurückhaltung pfeifen. Was nicht bedeutet, dass
man sie nicht verdächtigen könnte, mit Jacques geschlafen zu
haben. Denn als Bellamy sie fragt, was mit seinem Bruder vorgefallen
sei, antwortet sie mit beunruhigender Sanftmut: „Wann?“ Claude
Chabrol |