Wir wollten auf Höhe des Verständnisses zu bleiben, das Kinder von der Welt haben, und die Erzählung des Films nicht auf die Ebene der Geschichte eines Paares in Trennung zu ziehen. Einerseits, weil es dann das gleiche gewesen wäre, was Suwa gerade gemacht hatte, andererseits, weil das Umfeld, in dem wir uns am ehesten wiederfinden könnten, eher das Umfeld des Kinder und nicht das der Eltern war. Die Erfahrung, die wir am meisten gemein hatten, war es Kind gewesen zu sein. Der Umstand, dass wir uns in jemanden versetzen musste, der wir niemals gewesen sind, in diesem Fall in ein kleines Mädchen, erlaubte uns beiden, uns einerseits mit der Figur zu identifizieren und zugleich eine gewisse Distanz zu behalten. Als wir den Film drehten, sprachen wir notwendigerweise über Intimität, aber da wir nun einmal zwei waren, konnten wir unsere |
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mögliche Intimität zu zweit nur in einer dritten Person finden, und so ist Yuki geboren worden. Sie war unsere Madame Bovary! Yukis Geschichte könnte ein Gegenentwurf zu der Geschichte meines letzten Films Ein perfektes Paar sein, der sich bereits mit der Trennung eines Paares beschäftigte. Was mich aber vor allem interessierte war, wie man Kinder im Kino zeigen kann, und es war auch e ine Herausforderung, zu sehen, was man mit Kindern machen kann. Ich glaube, normalerweise werden sie ausschließlich aus der Perspektive von Erwachsenen gezeigt, so wie Erwachsene sie interpretieren. Aber man kann dem Wesen von Kindern nicht näherkommen, we nn man sie als rein und losgelöst vom Einfluss der Erwachsenen zeigt. Hippolyte Girardot & Nobuhiro Suwa |