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MMEANSMOVIE Filmmagazin Berlin © - Kino, Filmstarts, Festivals und Termine     
 
 



      62. Internationale Filmfestspiele Berlin (09. - 19.02.2012)  
 


 Wettbewerbsprogramm  
 
In der Königsdisziplin sind 23 Filme, von denen 18 Filme in Konkurrenz um den Goldenen und die Silbernen Bären stehen. 19 Filme werden im Wettbewerb der Berlinale 2012 ihre Weltpremiere feiern. Die Wettbewerbsproduktionen kommen aus folgenden Ländern: Brasilien, Dänemark, Deutschland, der Volksrepublik China, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Hongkong/China, Indonesien, Italien, Irland, Kanada, Norwegen, den Philippinen, Portugal, der Russischen Föderation, Schweden, Schweiz, Senegal, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und den USA. Als Sondervorführung im Berlinale Palast ergänzt Steven Soderberghs Actionthriller Haywire das Programm. Wie im letzten Jahr wird als Abschlussfilm nach der Preisverleihung am 18. Februar der Gewinnerfilm des Goldenen Bären gezeigt.

Barbara Captive Kebun binatang Rebelle  Was bleibt

„Wir freuen uns, dass viele der diesjährigen Wettbewerbsfilme als Weltpremieren in Berlin präsentiert werden können. Viele Beiträge im Wettbewerb 2012 handeln von Auf- und Umbrüchen, wechseln die Perspektive und zeigen die Geschichte und Geschichten aus der Sicht der Betroffenen“, sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick. Ob eine Neuentdeckung wie Fatih Akins „Gegen die Wand“ (2004) dabei sein wird... Wir werden es sehen.


 Panorama  
 

Für viele ist Panorama und Forum ein Festival im Festival. Befreit vom Druck eines Wettbwerbes ist in diesen beiden Sektionen scheinbar alles möglich. Gerade im Panorama waren in den letzten Jahren immer wieder Filme, die man sich auch durchaus, oder erst Recht im Wettbewerb hätte vorstellen könne.

Das Panorama präsentiert insgesamt 53 Langfilme, davon im Hauptprogramm 18 Spielfilme und 15 im Panorama Special. Panorama Dokumente präsentiert 20 Filme. Ergänzt werden einige Themen in Langfilmen durch vier Vorfilme. Von den Produktionen aus 37 Ländern sind 34 Weltpremieren, sieben Spielfilme sind Erstlingswerke. 12 Filme sind deutsche Produktionen und mit 24 Regisseurinnen gehen insgesamt 16 Filme von Frauen an den Start. Während die Premieren von Panorama-Hauptprogramm und Panorama Dokumente in den gewohnten Häusern CinemaxX 7 und Cinestar 7 gezeigt wird, ist das Panorama Special ein weiteres Mal aufgeteilt auf die Kinos Friedrichstadt-Palast, Kino International und erstmalig das Event-Kino im Sony Center.

Zu den zuletzt eingeladenen Filmen gehört unter anderem der US-Indie Cherry mit Heather Graham, James Franco und Lili Taylor, in dem sich eine starke junge Frau mit der eigenen Sexualität und mit den Vorurteilen ihrer Umwelt auseinandersetzen muss. Alexey Mizgirev zeichnet in The Convoy ein apokalyptisches Bild von Polizei und Armee im heutigen Russland. Die Japanerin Naoko Ogigami kehrt nach ihrem Erfolg von 2008, Megane (Glasses), mit Rentaneko (Rent-a-Cat) ins Panorama zurück, der bezaubernden Geschichte einer jungen Frau, die einsamen Menschen Katzen verleiht. Ebenfalls an einen Panorama-Erfolg schließt der Taiwaner Doze an: Er zeigte 2010 die Star-geladene Triaden-Saga Monga und kommt 2012 mit mehreren seiner Stars zu Love, u.a. mit Shu Qi. Crowd-Sourcing hat selten ein voluminöseres Werk ermöglicht: In der finnisch-multiplen Ko-Produktion mit Udo Kier, Iron Sky, malt Timo Vuorensola die Bedrohung der Welt mit großen Zügen in den Weltraum und verfolgt sie bis ins Weiße Haus. Der Österreicher Peter Kern schließlich überrascht mit einem Kammerspiel, GLAUBE, LIEBE, TOD, über schwelende Generationenkonflikte, denen ein Immigrant zum Opfer fällt. Entdeckungen sind Chocó des Kolumbianers Jhonny Hendrix Hinestroza, in dem sich eine junge Frau zur Wehr setzt, und HIGHWAY von Deepak Rauniyar, ein nepalesisches Roadmovie: Der Bus ist voller Menschen, die dringend woanders sein müssten, doch die Fahrt wird immer wieder durch Streiks aufgehalten. Anlässlich der Restaurierung seiner Werke widmet Panorama dem außergewöhnlichen Hongkong-Regisseur Yonfan eine Wiederaufführung: Bugis Street Redux, 1995 in Singapur gedreht, entführt in ein hedonistisches, queeres Tollhaus voller Krach, Wonne und Sex. Der TEDDY - QUEER FILM AWARD der Berlinale wird am 17.02.2012 in der Haupthalle des Flughafen Tempelhof stattfinden. Zwei Persönlichkeiten von Bedeutung für die queere Filmwelt und weit darüber hinaus werden mit dem Special Teddy geehrt: Ulrike Ottinger, deutsche Regisseurin, Kamerafrau und Künstlerin, sowie Mario Montez, Ur-Superstar des US-Undergroundfilms von Jack Smith bis Andy Warhol.

The Woman who brushed... Elles Die Wand La mer à l'aube Keep the Lights on


Panorama Dokumente

Wie schon in den Vorjahren zeigt sich der Dokumentarsektor als gleichbleibend stabil, politisch engagiert, kinofähig in seiner Vielfalt und auch als Fundgrube für Themen, die den Spielfilm inspirieren. Eröffnungsfilm der Reihe ist The Reluctant Revolutionary des Briten Sean McAllister, in dem ein jemenitischer Touristenführer schrittweise seine professionelle Distanz gegenüber dem politischen Frühling im eigenen Land aufgibt und durch seinen Gast, einem der letzten Touristen in dieser unruhigen Zeit, seine Politisierung erfährt. The Reluctant Revolutionary wird am 10.2.2012 im Cinestar7 gezeigt.

Schwerpunkte in diesem Jahr sind:

Arabischer Raum und Nahost

Der Eröffnungsfilm öffnet den Blick auf eine Reihe von Filmen über den arabischen Raum und Nahost; etwa auf die Spielfilme Wilaya der bei den zur Unbeweglichkeit gezwungenen Nomaden in West-Sahara spielt oder Sharqiya, in dem israelische Beduinen ihre angestammten Wanderräume verlieren und in feste Neubaudörfer verbannt werden sollen. Drei in Kairo angesiedelte Dokumentationen geben anspruchsvolle Einblicke in das Geschehen um den "arabischen Frühling“. In Words of Witness befragt eine 22jährige Journalistin die Menschen auf der Strasse zur Parlamentswahl und zur Demokratie und gibt damit das Bild einer gut informierten Öffentlichkeit, deren Ziele häufig klar formuliert zu Forderungen werden an die neue Zeit. In In the Shadow of a Man legen Frauen eloquent ihre Sicht der Ereignisse dar und geben auch einen wichtigen Einblick in die viele Jahre dauernde Zeit der Vorrevolution, ohne die der heutige Aufstand nicht verstehbar ist: es geht damals wie heute um gleiche Verteilung von Macht - was niemals erreicht werden kann ohne Geschlechteremanzipation: Schlagzeilen der Erkenntnis lauten „My Silence makes me lose my Rights“, „Divorce is Freedom“ oder „My Patience has reached its End“. Der ganz anders gelagerte La vierge, les Coptes et Moi erzählt die Ereignisse, die einer Marienerscheinung im koptischen Dorf folgen, deren Beweis auf einer VHS-Kassette nicht ganz überzeugend festgehalten werden konnte: auch hier zeigt sich die Stärke der Frauen, ob in der neuen französischen Heimat oder im Herkunftsdorf in Ägypten selbst.

G8 und die Antiglobalisierung
Die traumatischen Nachwirkungen der brutalen Ereignisse um den G8-Gipfel in Genua 2001, bei denen ein Mensch ums Leben kam und hunderte Globalisierungsgegner teils schwer verletzt wurden, sind in Europa noch nicht verheilt. Der Spielfilm Diaz - Don’t Clean Up This Blood des Italieners Daniele Vicari ist eine aus verschiedenen Perspektiven erzählte Annäherung an die Ereignisse, bei denen eine aus allen legalen Rudern gelaufene Staatsmacht das hässliche Gesicht des neuen Europa zur eindringlichen Warnung an die Gegenwart erlebbar macht. Die Dokumentation zum selben Thema The Summit zeigt sowohl Hintergründe und das Netz von Lügen um die Tötung des Demonstranten Carlo Giuliani als auch die Einbindung neofaschistischer Provokateure zur Eskalation von Gewalt und gibt Einblicke in die Genese brutalen Staatsverhaltens im Hinblick auf vorhergegangene Demonstrationen von Brokdorf über Neapel und Göteborg bis nach Seattle.

Deutschland
Mit weiteren renommierten Namen wie Andreas Dresen, Romuald Karmakar, Brigitte Kramer und Uli M Schueppel zeigt die deutsche Produktion im Panorama 2012 die Stärke auf der dokumentarischen Seite.


 Forum  
 
Alltag und Fantasie

Das 42. Forum der Berlinale zeigt insgesamt 38 Filme im Hauptprogramm, davon 26 als Welt- und 8 als internationale Premieren.

Die Auseinandersetzung über gegensätzliche Lebensentwürfe, der Konflikt zwischen den Generationen und die Ambivalenz des sogenannten Fortschritts stehen im Mittelpunkt zahlreicher Beiträge zum Forum 2012. So trifft in dem Spielfilm Formentera von Ann-Kristin Reyels ein junges Paar im Urlaub auf die 68er-Elterngeneration und stellt dabei fest, wie sehr die eigenen Lebensvorstellungen voneinander abweichen. Ebenfalls in Spanien spielt Sleepless Knights von Stefan Butzmühlen und Cristina Diz, die eine schwule Liebesgeschichte in der Provinz erzählen und das Zusammenleben der Generationen als Gegenentwurf zur städtischen Entwurzelung beschreiben.

Um die komplizierten Übereinkünfte des alltäglichen Zusammenlebens geht es auch in Beziehungsweisen von Calle Overweg, der in halb inszenierter, halb dokumentarischer Weise Menschen bei der Paartherapie beobachtet, sowie in What Is Love von Ruth Mader, die in fünf Miniaturen aus der österreichischen Provinz unterschiedlichen Ausprägungen der Liebe nach­spürt.

Nomaden der Gegenwart stehen im Mittelpunkt der Filme Habiter / Construire (Living / Building) von Clémence Ancelin, die ein Straßen­bau­projekt im Tschad und dessen Auswirkungen auf die Wüstenbevölkerung dokumentiert, und Hiver nomade (Winter Nomads) von Manuel von Stürler, der zwei Schafhirten in der winterlichen französischen Schweiz porträtiert. Stark vertreten ist im Forum 2012 das europäische Kino auch mit weiteren Beiträgen aus Frankreich, den Niederlanden, Schweden, Polen, der Tschechischen Republik, Russland, Rumänien und der Türkei.

Paziraie Sadeh Bestiaire Kazoku no kuni Sleepless Knights Kid-Thing


Der jordanische Spielfilm Al Juma Al Akheira (The Last Friday) von Yahya Alabdallah erzählt von einem Taxifahrer in Amman, der sich gezwungen sieht, Ordnung in seine gescheiterte Existenz zu bringen. Der Dokumentarfilm Bagrut Lochamim (Soldier / Citizen) konfrontiert uns mit den unversöhnlichen Ansichten junger Israelis über ihre arabischen Mitbürger und Nachbarn. Eine intelligente Provokation ist Mani Haghighis Spielfilm Paziraie Sadeh (Modest Reception), in dem ein reiches Paar in der iranischen Provinz Plastiksäcke voller Geld verteilt – ein Almosen, das der reinen Demütigung dient. Von einer Frau, die sich in bitterer Not entschließt, ihren demenzkranken Vater auszusetzen, erzählt der bewegende uruguayische Spielfilm La demora (The Wait) von Rodrigo Plá. Für den Aufbruch einer jungen Generation von Filmemachern im nordargentinischen Córdoba steht das Regiedebüt Salsipuedes von Mariano Luque, der visionär von familiärer Gewalt erzählt. Der Dokumentarfilm Escuela normal (Normal School) von Celina Murga wiederum beobachtet an einer Oberschule in Buenos Aires, wie Jugendliche die politischen Muster der Erwachsenenwelt kopieren.

Mit drei Spielfilmen ist auch das US-Independent-Kino stark im Programm vertreten. David Zellners märchenhafter Kid-Thing beschäftigt sich mit Alltag und Fantasie eines verwahrlosten Mädchens. Brian M. Cassidy und Melanie Shatzky folgen in Francine einer aus der Haft entlassenen menschenscheuen, aber äußerst tierlieben Frau (gespielt von Oscar-Preisträgerin Melissa Leo). Und So Yong Kim lässt in For Ellen einen pflichtvergessenen Rockmusiker (gespielt von Paul Dano) den letzten Versuch unternehmen, eine Beziehung zu seiner kleinen Tochter aufzubauen. Drei Filme aus Japan beschäftigen sich mit dem Tsunami vom 11. März 2011 und dem GAU des Atomkraftwerks Fukushima. In No Man’s Zone dringt Fujiwara Toshi wie ein tarkowskijscher Stalker in die verstrahlte Zone um die Atomreaktoren vor und evoziert Bilder einer unsichtbaren Apokalypse. Iwai Shunji diskutiert mit friends after 3.11 die politische, ökologische und soziale Lage eines Landes im Zustand der Abhängigkeit. Und Funahashi Atsushi porträtiert in Nuclear Nation einen Bürgermeister ohne Stadt, der verzweifelt seine auf Notunterkünfte in Tokioter Vororten verteilte Gemeinde zusammenzuhalten versucht und dabei alte Gewissheiten in Frage stellt.


 Perspektive Deutsches Kino  
 
Gute Filme erzählen sich im Kopf zu Ende

Mit 13 Filmen, darunter drei langen Dokumentar- und vier langen Spielfilmen sowie zwei Programmen mit jeweils drei mittellangen Filmen, ist die Perspektive Deutsches Kino 2012 komplett (siehe auch erste Pressemitteilung vom 22.12.2011). Mit der kurzen Zusammenfassung: „Die DDR war bunt, die Jugend ist kritisch und gute Filme erzählen sich im Kopf zu Ende“, kommentiert Sektionsleiterin Linda Söffker ihre Auswahl.

Der West-Berliner Michael Schöbel und der Ost-Berliner Ronald Vietz haben 2011 die Produktionsfirma Wildfremd Productions gegründet, um einen Film über Jugendliche in den 80ern in der DDR zu machen, wie man ihn so im Kino noch nicht gesehen hat. Unter der Regie von Marten Persiel beleben sie die fremde seltsame Welt der „Rollbrettfahrer“ in der DDR wieder und verwenden dafür wahre Schätze an ausgegrabenen Super-8-Filmen aus dieser Zeit. This Ain’t California ist Persiels erster abendfüllender Dokumentarfilm.

Anders als die Skateboardfahrer in der DDR rebellieren jugendliche Poetry Slammer mit Poesie, politischen und sozialkritischen Visionen oder mit Nonsense. Der Dokumentarfilm Dichter und Kämpfer von Marion Hütter begleitet vier Wort-Akrobaten aus Berlin, Leipzig, Bochum und Stuttgart ein Jahr lang mit der Kamera und zeigt ihre Lust, den Leuten was zum Denken auf die Ohren zu geben.
 
Gegen Morgen Tage in der Stadt Die Vermissten Ararat Man for a Day


Der dffb-Abschlussfilm Die Vermissten von Jan Speckenbach mit André M. Hennicke in der Hauptrolle entwirft eine Eltern-Angst-Vision von verschwindenden Kindern. Verschwinden sie unfreiwillig, weil ihnen etwas zugestoßen ist? Oder verschwinden die Kinder, weil sie gegen die Eltern rebellieren und nach einem Gegenentwurf zu ihrem Leben suchen? Jan Speckenbach, dessen Kurzfilm Gestern in Eden 2008 in der Cinefondation in Cannes lief, spielt in seinem Debüt mit einem bedrohlichen Szenario.

Auch Tamer Yiğit und Branka Prlić erzählen in ihrem selbstfinanzierten Spielfilm Karaman eine Geschichte, die sich im Kopf jedes Zuschauers anders zu Ende erzählt. Zehra (Isilay Gül) will aus der Türkei nach Deutschland auswandern. Aber als Muslima ein islamisches Land gen Westen verlassen? Da spielt die Familie nicht mit. Karaman ist der zweite Spielfilm des Regie-Duos Yiğit und Prlić.

Vier mittellange Filme runden das Programm ab:
Der 43-minütige Spielfilm Trattoria (R: Soleen Yusef), produziert an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg; der an der ifs köln entstandene 26-minütige Spielfilm Ararat von Engin Kundag; der von Credofilm (Berlin) produzierte 32-minütige Spielfilm über die Lust am Müßiggang Sometimes we sit and think and sometimes we just sit (R: Julian Pörksen) und der von Alice Gruia selbst produzierte 53-minütige Dokumentarfilm Rodicas über die beiden Freundinnen gleichen Namens.


 Generation  
 
Neue Entdeckungen und neugierige Entdecker

Das die Sektion Generation schon lange kein Geheimtipp mehr unter Filmjournalisten ist, dürfte sich langsam rumgesprochen haben. Insgesamt 58 Kurz- und Langfilme aus 32 Ländern wurden für die Wettbewerbe Generation Kplus und Generation 14plus ausgewählt, zwei Filme laufen außer Konkurrenz. „Neue Entdeckungen und neugierige Entdecker“, kommentiert Sektionsleiterin Maryanne Redpath das Programm mit zwölf Debütregisseuren unter den Langfilmen.


Comes A Bright Day Crazy Dennis Tiger Caochang Kauwboy Being Bradford Dillman


Das Haus der Kulturen der Welt ist wieder Festivalzentrum von Generation. Die zwei Kinosäle im Architekturdenkmal direkt an der Spree bieten mit insgesamt rund 1.400 Sitzplätzen den feierlichen Rahmen für die Eröffnungen und Festivalpremieren der beiden Wettbewerbe der Sektion.

Den Wettbewerb Generation 14plus eröffnet der US-amerikanische Debütfilm Electrick Children von Rebecca Thomas. Zur Weltpremiere am 10. Februar um 19:30 Uhr wird die Regisseurin zusammen mit ihren Hauptdarstellern Julia Garner (Martha Marcy May Marlene), Rory Culkin (Lymelife) und Billy Zane (Titanic) auf dem Roten Teppich erwartet. Garner spielt eine junge Mormonin, die aus ihrer streng religiösen Gemeinschaft ins Nachtleben von Las Vegas ausbricht.


In die Generation Kinder- und Jugendjurys wurden elf Berliner Kinder im Alter von elf bis 14 Jahren sowie sieben Jugendliche eingeladen. Sie verleihen die Gläsernen Bären für die besten Kurz- und Langfilme. Auch die fünf Mitglieder der Internationalen Jury bei Generation wurden berufen. Die Jury vergibt die Preise des Deutschen Kinderhilfswerks für den jeweils besten Kurz- und Langfilm im Wettbewerb Generation Kplus.

Berlinale Schulprojekt

Wegen des großen Erfolgs führt Generation das Berlinale Schulprojekt fort. Rund 45 Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen setzen sich unter filmpädagogischer Anleitung vertieft mit den Filmen der Sektion auseinander. Festivaldirektor Dieter Kosslick: „Wir möchten auch weiterhin gemeinsam mit dem Netzwerk für Film- und Medienkompetenz VISION KINO dem Kinofilm im Schulunterricht seine angemessene Bedeutung verleihen.“


 Berlinale Shorts  
 
„Say Goodbye to the Story”- Leitmotiv von Berlinale Shorts

27 Filme aus 22 Ländern konkurrieren um den Goldenen und den Silbernen Bären, den Preis der Jury, den DAAD Kurzfilmpreis und die Nominierung für den Europäischen Kurzfilmpreis. Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller, die palästinensische bildende Künstlerin Emily Jacir sowie der Animationskünstler David OReilly werden 2012 über die Preise entscheiden.

Der Wunsch leichtfüßig und elegant zu erzählen, ist stark. Das Selbstverständnis, mit dem die Regeln der Narration untersucht, gebrochen, verlassen, wieder aufgenommen werden, zeugt von dem erstarkten Selbstbewusstsein, das die kurze Form in den letzten Jahren erfahren hat. Die Animationen von Atsushi Wada, Mariola Brillowska, Sun Xun & Akihito Izuhara verlassen von Anfang an den Boden des Realen und fordern einzig den Blick des Betrachters - meditativ und poetisch, brutal und wahr. Dokumentarfilme wie Licuri Surf, Utsikter, Panchabhuta finden eine ganz eigene Sprache und Montage, um gezielt über das jeweilige Thema zu reflektieren und gleichzeitig die kurze Form im Auge zu behalten.

Die Gentrifizierung macht vor keinem Land und keiner Stadt dieses Erdballs halt: auch im Süden Chinas ist das Wasteland längst Spekulationsmasse. Eingewebt in die klassische Liebesgeschichte zwischen Kriminellem und Prostituierter folgen wir dem Verlauf des Flusses, um am Ende im Rot zu enden, Shi Luo Zhi Di. Khavn de la Cruz dekonstruiert in Pusong Wasak! dieses Gefüge von sooft erzählter Liebe zwischen Kriminellem und Prostituierter und sucht in flüchtig inszenierten Bildern die Möglichkeit des zu frühen Ablebens aufgrund der Gewalt, die in einem philippinischen Heute omnipräsent ist.


 Berlinale goes Kiez  
 
Auch im Jahre 2012 zieht wieder Berlinale goes Kiez geben. Von Samstag, den 11. Februar, bis Freitag, den 17. Februar 2012, wird somit an insgesamt sieben Abenden jeweils ein Berliner Programm-Kino zusätzlicher Spielort des Festivals - und an einem Abend geht die Reise sogar über die Stadtgrenzen hinaus nach Potsdam.
Wie in den vergangenen Jahren wird jeweils ein prominenter Filmschaffender für eines der Kiez-Kinos Pate stehen und die Gäste auf dem fliegenden Roten Teppich willkommen heißen. Das Projekt Berlinale goes Kiezwurde zum 60. Festivaljubiläum im Jahr 2010 initiiert und erwies sich als absoluter Publikumsliebling. Berlinale goes Kiez wird vom Medienboard Berlin- Brandenburg unterstützt.

Samstag, 11. Februar, Filmkunst 66, Charlottenburg:
"Berlinale goes Kiez" eröffnet mit der Sondervorführung des Dokumentarfilms Abschied von den Fröschen (Farewell to the Frogs, R: Ulrike Schamoni) über den Regisseur und Produzenten Ulrich Schamoni. In Gedenken an Vadim Glowna präsentiert die Berlinale hier um 20 Uhr gemeinsam mit der Deutschen Filmakademie sein Regiedebüt Desperado City. Im Anschluss wird À moi Seule (Coming Home, R: Frédéric Videau) aus dem Wettbewerbsprogramm gezeigt.

Sonntag, 12. Februar, Toni & Tonino, Weißensee:
Hier ist die Berlinale mit folgenden Filmen zu Gast: Die Kinder vom Napf (The Children From The Napf, R: Alice Schmid) aus der Sektion Generation Kplus und dem Wettbewerbsfilm Barbara (R: Christian Petzold).

Montag, 13. Februar, Passage, Neukölln:
Folgende Filme werden gezeigt: Paziraie Sadeh (Modest Reception, R: Mani Haghighi) aus der Sektion Forum und Dictado (Childish Games, R: Antonio Chavarrías) aus dem Wettbewerb.

Dienstag, 14. Februar, Bundesplatz-Kino, Wilmersdorf:
Den Anfang macht der erste Tonfilm der Sowjetunion aus der diesjährigen Retrospektive „Die rote Traumfabrik“, Pujkowka w schisn (Der Weg ins Leben, R: Nikolai Ekk). Im Anschluss wird der Forumsbeitrag Příliš mladá noc (A Night Too Young, R: Olmo Omerzu) gezeigt.

Mittwoch, 15. Februar, Thalia Programm Kino, Potsdam:
Aus dem Panorama wird der Beitrag Die Wand (The Wall, R: Julian Roman Pölsler) und im Anschluss Die Eiserne Lady (The Iron Lady, R: Phyllida Lloyd) aus der diesjährigen Hommage an Meryl Streep präsentiert.

Donnerstag, 16. Februar, Babylon, Kreuzberg:
Den Anfang machen Kurzfilme aus den Sektionen Berlinale Shorts und Generation: Licuri Surf (R: Guile Martins), Vilaine Fille Mauvais Garçon (Two Ships, R: Justine Triet), Lambs (R: Sam Kelly) und Nostalgia (R: Gustavo Rondón Córdova). Im Anschluss wird der Panoramabeitrag Parada (The Parade, R: Srđan Dragojević) gezeigt.

Freitag, 17. Februar, Hackesche Höfe Kino, Mitte:
Seinen Abschluss findet „Berlinale goes Kiez“ hier mit DIE VERMISSTEN (REPORTED MISSING, R: Jan Speckenbach) aus der Sektion Perspektive Deutsches Kino und dem Wettbewerbsfilm Was bleibt (Home For The Weekend, R: Hans-Christian Schmid).


 Fokus Arabischer Frühling - „From and About the Arab World”  
 
Vor mehr als einem Jahr begann in der arabischen Welt ein enormer politischer und sozialer Umbruch, der durch eine Reihe vehementer Aufstände und Demonstrationen seinen Auftakt hatte. Die zum Teil blutigen Revolutionen in Tunesien und Ägypten machten den Anfang, der Krieg mit dem Sturz Ghaddaffis in Libyen, Unruhen in weiteren Ländern des Maschrek und des Maghreb folgten und bis heute herrschen in Syrien bürgerkriegs­ähnliche Zustände. Soziale Netzwerke und die Filmaufnahmen dieser großen Protestbewegungen und der Gewalt, der sie ausgesetzt waren und sind, haben maßgeblich zur Wahrnehmung der Umbrüche in der arabischen Region beigetragen. Die Bilder vom Tahrirplatz in Kairo sind bereits Teil des visuellen Gedächtnisses.

Das Programm der Berlinale 2012 thematisiert den sogenannten „Arabischen Frühling“ und seine Entwicklungen aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlicher Form: Dokumentarfilme zeigen die Ereignisse in der Region sowohl aus der Sicht von arabischen RegisseurInnen als auch von FilmemacherInnen weltweit. Andererseits gibt es fiktionale und dokumentarische Filme von arabischen RegisseurInnen, die einen Blick auf ihre Region werfen, auch ohne direkt die Revolution zu thematisieren. Vielmehr setzen sie sich mit entscheidenden existentiellen Fragen und mit der Notwendigkeit, ihre eigene Identität zu definieren, auseinander, zum Teil auch in einer humoristischen Form. Neben den Filmen in den Sektionen ist auch auf dem European Film Market (EFM) der arabische Film präsent.

Die Berlinale wird zudem einige Wortveranstaltungen dem arabischen Raum und seinem Filmschaffen widmen. Unter den Gästen sind u.a. der Schriftsteller Tahar Ben Jelloun (Marokko/Frankreich), der Filmemacher Mahmoud Hojeij (Libanon), Filmemacherin Nadia El-Fani (Tunesien/Frankreich), Filmemacher und Journalist Mohamed Ali Atassi (Syrien/Libanon), Künstler und Kurator Maha Maamoun (Ägypten), die Kuratorin Sarah Rifky (Ägypten), die Regisseurin und Filmaktivistin Hala Al Abdallah (Syrien/Frankreich), Produzentin und Filmemacherin Hala Galal (Ägypten) sowie der Produzent Javier Bardem (Spanien).
 


 TEDDY  
 
2012 kommen gleich zwei Special TEDDY AWARDs auf die große Bühne: Für ihr Lebenswerk geehrt werden die große deutsche Regisseurin und wahre Avantgardistin Ulrike Ottinger, sowie der Trans-Superstar der ersten Stunde, quasi der Pate aller Superstars und deren blueprint, Mario Montez, beide Meister im Spiel der Identitäten und emanzipatorisch inspirierende Ikonen der Filmwelt. Das queere und abwechslungsreiche Programm der TEDDY AWARD Verleihung verspricht einen funkelnden Abend: Moderiert wird die festliche Gala von Jochen Schropp, Schauspieler und Moderator, bekannt aus der erfolgreichen Fernsehsendung „X-Factor“. 2010 und 2011 war Jochen Schropp für den Deutschen Fernsehpreis als bester Entertainer nominiert, 2007 für den Grimme-Preis.
 


 Berlinale Talent Campus #10  
 
Die Zukunft des Filmemachens

Wie ein roter Faden zieht sich die Frage nach der Zukunft des Filmemachens durch das sechstägige Programm des Berlinale Talent Campus. Auf dem Panel „Building Narrative Worlds: Digital Design for Cinema“ am Montag, den 13. Februar, diskutieren die renommierten Setdesigner Alex McDowell (Minority Report, Fight Club), Uli Hanisch (Wolkenatlas, The International) und Habib Zargarpour (Die Bourne Identität) sowie der preisgekrönte deutsche Künstler Thomas Demand mit Moderator Andrew Shoben über den derzeitigen Stand des Setdesigns. Durch das Erschaffen gänzlich neuer digitaler Welten und Universen eröffnen sich für Drehbuchautoren, Regisseure, und Künstler spannende Perspektiven beim Erzählen von Geschichten (Montag, 13.2.,14:00 Uhr, HAU2).

Auch die Art, wie Zuschauer mit Geschichten interagieren, hat sich im letzten Jahrzehnt grundlegend verändert. Das Publikum wechselt mühelos zwischen unterschiedlichen Medien, vom Mobiltelefon zu Social Media und anderen digitalen Plattformen. Wie passen sich Geschichtenerzähler und Filmemacher an diese Bedürfnisse an? Führende Cross-Media-Experten wie Michel Reilhac (ARTE France Cinema) und Timo Vuorensola (Iron Sky, Panorama 2012) werden neue Erzählstrukturen und Verhaltensmuster erklären, die cross-mediale Geschichten benötigen. Zudem werden sie von ihren eigenen Erfahrungen beim Erschaffen von Erzählwelten, Figuren und Orten berichten (Montag, 13.2. und Dienstag, 14.2, 14:00 Uhr, HAU3).

Das Post-Production Studio bietet jungen Regisseuren, Kameraleuten, Cuttern und Produzenten die Möglichkeit mit dem neuesten Equipment zu arbeiten und von den Mentoren Stefan Ciupek und Dirk Meier die komplexen digitalen Workflows zu lernen. Das Post-Production Studio findet in Kooperation mit der dffb und Camelot Broadcast Services statt. Die Zukunft des digitalen Filmemachens ist auch das Hauptthema von Chris Kenneallys Dokumentation Side by Side, die im diesjährigen Berlinale Special läuft und von Keanu Reeves produziert wurde. Reeves und der Regisseur und Filmkritiker Mark Cousins (The Story of Film - An Odyssey, Berlinale Special 2012) werden Ausschnitte aus ihren Filmen zeigen und darüber diskutieren, welche Fähigkeiten nötig sind, um Gespräche auf der Leinwand für ein Publikum spannend und berührend zu gestalten (Donnerstag, 16.2., 11:15 Uhr, HAU1).

Die gefeierte Schauspielerin Juliette Binoche wird mit dem renommierten Filmemacher Gaston Kaboré aus Burkina Faso und dem Oscar-prämierten deutschen Regisseur Volker Schlöndorff den Campus auf dem Panel „Changing Perspectives“ eröffnen. Victor Kossakovsky und Sophie Fiennes werden in der Veranstaltung „The Other Side of Reality“ über die Möglichkeiten des Dokumentarfilms sprechen sowie über die Fähigkeit, aus alltäglichen Situationen filmische Momente zu schaffen. Außerdem wird der mehrfach preisgekrönte türkische Filmemacher Nuri Bilge Ceylan (Once Upon a Time in Anatolia), der amerikanische Kameramann Ed Lachman (Mildred Pierce, I´m Not There), die chinesische Schriftstellerin und Drehbuchautorin Yan Geling (The Flowers of War), die dreifach Oscar-prämierte Kostümdesignerin Sandy Powell (Hugo Cabret), die amerikanische Schauspielerin Andie MacDowell (Vier Hochzeiten und ein Todesfall) und die legendären Independent-Produzenten Christine Vachon und Ted Hope an Diskussionsveranstaltungen mit den besten 350 Nachwuchsfilmemachern aus rund 90 Ländern teilnehmen, die dieses Jahr für den Berlinale Talent Campus ausgewählt wurden.
 


 Retrospektive Die rote Traumfabrik & Hommage Meryl Streep  
 
Am 10. Februar 2012 präsentieren die 62. Internationalen Filmfestspiele Berlin im Friedrichstadt-Palast die Premiere einer rekonstruierten Fassung von Oktober (Oktjabr, UdSSR 1928, R: Sergej M. Eisenstein). Die Aufführung mit der Originalmusik Edmund Meisels vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter dem Dirigat von Frank Strobel ist ein Berlinale Special und Teil der Retrospektive „Die rote Traumfabrik“. “Oktober steht beispielhaft für die Revolutionsfilme, die die Wahrnehmung des sowjetischen Kinos jener Zeit stark prägte. Besonders in Verbindung mit der kongenialen Musik Meisels verspricht er ein großes Erlebnis”, meint Rainer Rother, Leiter der Retrospektive und Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek.


Dom na Trubnoi Bronenosez Potjomkin | Dewuschka s korobkoi Jenseits der Straße Kramer vs. Kramer


Die Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin ist alljährlich einem bedeutenden Regisseur oder einem filmhistorischen Thema gewidmet. Die populäre Sektion, in der jüngere Zuschauer oft zum ersten Mal Gelegenheit haben, ein Lebenswerk, eine Filmepoche, ein Genre im Zusammenhang zu sehen, und die auch ausgewiesenen Fachleuten immer wieder Gelegenheit zu überraschenden Entdeckungen bietet, wird seit 1977 von der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen verantwortet.

Die Retrospektive „Die rote Traumfabrik. Meschrabpom-Film und Prometheus 1921 – 1936“ markiert 2012 den Auftakt einer langfristigen Kooperation mit dem Museum of Modern Art (MoMA). Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek und Leiter der Retrospektive: „Ich freue mich sehr, dass wir die New Yorker Kollegen als neue Partner gewinnen konnten. Mit ihnen verbindet uns eine lange und freundschaftliche Geschichte. Diese neue Partnerschaft ermöglicht es, das Angebot der Retrospektive und damit das Ergebnis einer aufwändigen, oft mehrjährigen Vorbereitung international noch umfassender bekannt zu machen.“ Das Museum of Modern Art wird im April 2012 große Teile der diesjährigen Retrospektive unter dem Titel The Red Dream Factory zeigen und so dem New Yorker Publikum einen Blick auf eine wenig bekannte, gleichwohl für die Entwicklung der internationalen Filmsprache äußerst folgenreiche Periode der Filmgeschichte ermöglichen.


 Kulinarisches Kino 2012: „Trust in Taste“  
 
„Trust in Taste“ lautet das Motto des 6. Kulinarischen Kinos der 62. Berlinale, das vom 12. bis 17. Februar 2012 stattfindet. Fünfzehn Filme über Essen und Umwelt laufen im Kino des Martin-Gropius-Baus. Nach den Filmen um 19:30 Uhr servieren die Spitzenköchin Sonja Frühsammer und die Sterneköche Michael Kempf, Christian Lohse, Marco Müller aus Berlin sowie Andoni Luis Aduriz aus dem Baskenland im Spiegelzeltrestaurant „Gropius Mirror“ jeweils ein Menü, das von den Filmen inspiriert ist.

„Essen ist Vertrauenssache“, erläutert Dieter Kosslick das diesjährige Motto. „Der Verbraucher sollte sich nicht nur nach Bio-Siegeln und klein gedruckten Etiketten richten, sondern vor allem seinem Geschmacksinn vertrauen. Erfahrene Köche können schmecken, ob Lebensmittel aus industrieller Massenproduktion stammen, ob Bindemittel, Geschmacksverstärker oder andere Zusatzstoffe verwendet wurden. Geschmack ist eine Sache der Erfahrung, die man auch im Kulinarischen Kino der Berlinale machen kann“.

„Vor den kulinarischen Genüssen präsentieren wir wieder aktuelle filmische Feinkost, in der Nahrung und Geschmack aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden“, beschreibt Kurator Thomas Struck das Programm. Den Auftakt macht Comme un chef (The Chef) von Daniel Cohen, eine französische Komödie, die so locker und lecker ist, wie die Brioches, die Chefkoch Lagarde (Jean Reno) für seine Tochter zubereitet, um den Familienfrieden und außerdem die französische Haute Cuisine vor der Molekularküche zu retten. Sonja Frühsammer wird nach dem Film ein Menü servieren. Dieses Jahr gibt es auffällig viele Premieren im Kulinarischen Kino. Nach fünf Jahren hat sich das Programm etabliert.


 „Happy Birthday, Studio Babelsberg“  
 
Im Februar 2012 feiert das traditionsreiche Studio Babelsberg sein 100-jähriges Jubiläum. Das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt gilt nicht nur als Wiege des deutschen Films, sondern hat auch international die Entwicklung des Kinos vorangebracht. Mit der Sonderreihe „Happy Birthday, Studio Babelsberg“ gratuliert die Berlinale 2012 zum Geburtstag.

Als erste Produktion wurde im Februar 1912 Der Totentanz unter der Regie von Urban Gad mit dem damaligen Superstar Asta Nielsen in der Hauptrolle in Babelsberg gedreht. In den folgenden Jahren avancierten die neuen Studiohallen zum beliebten Drehort für deutsche und internationale Regisseure. 1921 von der UFA übernommen erlebten die Studios eine Hochphase, wurden aber ab 1933 zunehmend Produktionsort für Propagandafilme des Nationalsozialismus. Nach dem zweiten Weltkrieg lag das Studio in der sowjetischen Besatzungszone und gehörte ab 1949 zur DDR. 1946 wurde die DEFA gegründet, die bis 1990 rund 1500 Spiel- und Fernsehfilme in Babelsberg produzierte. Nach dem Mauerfall wurden die Studios privatisiert. 2004 übernahmen die heutigen Vorstände Carl Woebcken und Christoph Fisser das Studio Babelsberg.

Das Haus am Fluss Die Mörder sind unter uns Der blaue Engel Sonnenallee Der Vorleser


„Studio Babelsberg hat Filmgeschichte geschrieben und politisch als auch filmhistorisch turbulente 100 Jahre hinter sich. Nach wie vor wird das Studio international und national als Produktionsort hoch geschätzt. Die Berlinale gratuliert zum Geburtstag und freut sich auf viele weitere Babelsberg-Filme“, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. Anlässlich des 100. Jubiläums des Filmstudios zeigen die 62. Internationalen Filmfestspiele Berlin in der Sonderreihe „Happy Birthday, Studio Babelsberg“ zehn Filme - jeweils aus einem Studio-Jahrzehnt - und lassen die Geschichte des Studio Babelsberg noch einmal Revue passieren. Die Filmfestspiele verleihen Studio Babelsberg zudem eine Berlinale Kamera.
Mit der Berlinale Kamera zeichnen die Internationalen Filmfestspiele Berlin seit 1986 Filmpersönlichkeiten oder Institutionen aus, denen sie sich besonders verbunden fühlen und denen sie mit dieser Ehrung ihren Dank ausdrücken möchten. Die Berlinale Kamera wird seit 2004 von dem Düsseldorfer Goldschmiedekünstler Georg Hornemann gestiftet. Seit der Berlinale 2008 hat die Trophäe ein neues Design. Sie besteht aus 128 Einzelteilen und ist einer realen Kamera nachempfunden. Viele der Silber- und Titanteile vom Schwenkkopf bis zum Stativ sind beweglich und goldschmiedekunstfertig zusammengefügt.


 Berlinale Special 2012  
 
Als Teil des offiziellen Programms werden im Berlinale Special 2012 aktuelle Werke zeitgenössischer Filmemacher, filmische Portraits herausragender Persönlichkeiten, außergewöhnliche Formate und restaurierte Meisterwerke der Filmgeschichte gezeigt. Nach den bereits gemeldeten sechs Filmen (vgl. Pressemitteilungen vom 19.12.11 und 9.1.12) stehen nun zwölf weitere Titel für das diesjährige Berlinale Special Programm fest. 2012 werden zu einigen Filmen des Berlinale Special nach den Vorstellungen moderierte Gespräche stattfinden. Veranstaltungsort für dieses neue Format ist das Kino im Haus der Berliner Festspiele in der Schaperstraße 24. Zu Werner Herzogs Dokumentarfilmreihe Death Row und Angelina Jolies Regiedebüt In The Land Of Blood And Honey kommen die Dokumentarfilme Althawra… Khabar (Reporting … A Revolution) von Bassam Mortada, Ai Weiwei: Never Sorry von Alison Klayman, Hijos de las nubes von Alvaro Longoria, Anton Corbijn Inside Out von Klaartje Quirijns sowie Side by Side von Chris Kenneally mit Keanu Reeves hinzu.

In The Land Of Blood And Honey Ai Weiwei: Never Sorry Glück Don - The King Is Back Althawra... Khabar


Traditionelle Spielorte des Berlinale Special bleiben auch 2012 das Kino International und der Friedrichstadt-Palast, in dem erneut die Berlinale Special Gala Screenings präsentiert werden.



 Links  
 
 
   
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http://www.berlinale-talentcampus.de
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http://www.berlinale.zdf.de/
http://www.rbb-online.de/
www.arte.tv/berlinale
Offizielle iPhone-App der 62. Internationalen Filmfestspiele Berlin
   
http://de.wikipedia.org/wiki/Berlinale
   
MMEANSMOVIE Berlinale 2011
   
   
"Unser Mann auf dem roten Teppich"  Interview mit Dieter Kosslick Von  Katja Nicodemus   Die Zeit
"Wurde etwa zu viel gelacht?"  Interview mit Dieter Kosslick   Von Anke Westphal und Birgit Walter   Frankfurter Rundschau
"In Berlin rauschen die Stars über den roten Teppich"   Von Peter Zander  Welt
"Der Duft der Margherita"  Von Daniela Pogade  Berliner Zeitung
"Ich bin geübt im Desaster-Beruf" Interview mit Dieter Kosslick   Tagesspiegel
"Etwas fahrig, aber glamourös"  Von Andreas Busche  Taz
"Das Wetteifern der Cineasten"  Von Jan Schulz-Ojala   Tagesspiegel


   
   
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