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63. Internationale Filmfestspiele Berlin (07. - 17.02.2013) |
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Wettbewerbsprogramm |
Im Wettbewerb sind 24 Filme, von denen 19 Filme in Konkurrenz um den Goldenen und die Silbernen Bären stehen. Folgende Länder sind im Wettbewerbsprogramm vertreten: Belgien, Bosnien und Herzegowina, Chile, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Hongkong/China, Iran, Kanada, Kasachstan, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Republik Korea, Rumänien, Russische Föderation, Schweiz, Slowenien, Spanien, Südafrika und USA. Unter dem Vorsitz von Regisseur WONG Kar Wai entscheidet die Internationale Jury über die Vergabe des Goldenen und der Silbernen Bären im Wettbewerb der Berlinale 2013. Die weiteren Jury-Mitglieder sind Susanne Bier, Andreas Dresen, Ellen Kuras, Shirin Neshat, Tim Robbins und Athina Rachel Tsangari. Die feierliche Preisverleihung findet am Samstag, dem 16. Februar 2013 im Berlinale Palast statt. Als Abschlussfilm wird der Gewinner des Goldenen Bären gezeigt. |
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Die internationale Premiere von The Grandmaster des chinesischen Regisseurs und diesjährigen Jury-Präsidenten WONG Kar Wai eröffnet die 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin. „Junge Talente und etablierte Filmkünstler präsentieren Filme, bei denen sich oft Realität und Fiktion verblüffend ähneln. Weltweit erlebt das Independent Cinema, die unabhängigen Filmproduktionen, einen Aufschwung. Schnell und turbulent: Das Leben ist hart aber unfair – macht aber trotzdem Spaß“, sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick. |
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Im Wettbewerb |
Panorama |
Das Panorama präsentiert insgesamt 52 Langfilme. Davon im Hauptprogramm 16 Spielfilme und 16 im Panorama Special. Panorama Dokumente bringt 20 Filme zur Aufführung. Zwei Vorfilme werden als thematische Ergänzung gezeigt. Von den Produktionen aus 33 Ländern sind 29 Weltpremieren. Elf Spielfilme sind Erstlingswerke und 20 Regisseurinnen präsentieren ihre Filme im Panorama. Eröffnet wird am 8. Februar im Cinestar 7 um 17.00 Uhr mit der Weltpremiere des schwedischen Films TPB AFK: The Pirate Bay Away From Keyboard von Simon Klose. Anfang des Jahrtausends wächst die schwedische Filesharing-Plattform The Pirate Bay enorm, die Internetnutzern das einfache Teilen von Filmen und Musik ermöglicht. Der Prozess gegen die Gründer erscheint als ungleicher Kampf von Hollywood gegen drei freisinnige Computerhacker, die in Kloses Film so ganz anders erlebbar werden, als die Medienanwälte Hollywoods sie darstellen. Der Film wird zeitgleich mit seiner Panorama-Premiere frei ins Netz gestellt. Den bereits gemeldeten Schwerpunkt „Palästina und der Nahe Osten“ ergänzt nun Art/Violence von Udi Aloni, Batoul Taleb und Mariam Abu Khaled. Am 4. April 2011 wurde der palästinensisch-jüdische Schauspieler, Regisseur und Friedensaktivist Juliano Mer-Khamis vor dem von seiner Mutter begonnenen Theaterprojekt Freedom Theatre im Flüchtlingslager Jenin ermordet. Seine Schülerinnen und Schüler aber geben nicht auf: „Juliano put us on stage and we will stay on stage“. Mer-Khamis inszenierte u.a. auch an der Schaubühne in Berlin. |
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Der PanoramaPublikumsPreis PPP jeweils für den besten Spiel- und Dokumentarfilm wird wieder am Kinotag den 17. Februar im CinemaxX 7 um 17:00 Uhr verliehen. Im Anschluss kommt der Spielfilm zur Aufführung, gefolgt von der Präsentation des Dokumentarfilms um 20:00 Uhr. Im letzten Jahr beteiligten sich knapp 25.000 Zuschauer an der größten Jury der Berlinale. Im Anschluss an die Verleihung des ersten Heiner-Carow-Preises am 14. Februar im Cinestar Event Cinema Berlin um 18:30 Uhr kommt Die Legende von Paul und Paula von Heiner Carow (DDR 1973) zur Aufführung. Der Heiner-Carow-Preis wird zur Förderung der deutschen Filmkunst an einen Dokumentar-, Spiel- oder Essayfilm der Sektion Panorama vergeben |
Forum |
Umbruch, Übergang und Wandel |
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Special Screenings Keisuke Kinoshita (1912-1998) gehört zu den wichtigsten Regisseuren des Goldenen Zeitalters des japanischen Films der 1950er Jahre. Nach einer Ausbildung zum Fotografen trat er 1933 in die Shochiku-Studios ein und debütierte nach Kamera- und Regieassistenzen 1943 als Regisseur. Bis 1988 schuf er 49 Filme, die meisten für Shochiku, ein Studio, das für seine „shomingeki“ bekannt war, Alltagsgeschichten, in denen die Sorgen und Freuden von einfachen Menschen im Mittelpunkt stehen. Doch der vielseitige Kinoshita ließ sich weder auf ein Genre noch auf einen Stil festlegen, drehte Melodramen, Komödien und historische Filme. Von besonderem Interesse sind diejenigen seiner Filme, die sich mit dem Krieg beschäftigen. Nicht das patriotische Heldentum an der Front interessierte ihn, sondern das stumme Leiden der Zivilbevölkerung. In Zusammenarbeit mit dem japanischen Festival Tokyo FILMeX zeigt das Forum fünf Filme des Regisseurs, die im vergangenen Jahr restauriert wurden, in neuen 35mm-Kopien. Weitere sechs Filme werden im Februar im Rahmen einer Retrospektive des japanischen Regisseurs im Kino Arsenal zu sehen sein. 8. Forum Expanded Insgesamt 42 Europa- und Weltpremieren präsentiert Forum Expanded in diesem Jahr in Kinovorführungen und Ausstellungen. Die Gruppenausstellung findet an einem neuen, ungewöhnlichen Ort statt: im silent green kulturquartier, dem ehemaligen Krematorium Wedding. Ein ruhiger Raum, der die Wahrnehmung fokussiert und zu Projektionen im doppelten Sinne einlädt. Neben Filmen und Ausstellungen gibt es im HAU Hebbel am Ufer, im Kunstgewerbemuseum und im Arsenal täglich Gelegenheit zum Gespräch über neue Formen filmischer Wissensproduktion und Wahrnehmungsweisen. In einer Zeit, die durch Instabilität geprägt ist, hat sich zwischen Kino und Kunst etwas verselbstständigt, was noch immer namenlos ist. So präsentiert auch das 8. Forum Expanded Arbeiten, die überraschen, weil sie überzeugen, ohne sich zuordnen zu lassen. Das Abschlusspanel widmet sich in Zusammenarbeit mit dem Medienboard Berlin-Brandenburg der Frage, wie jene offenen Formen unterstützt und gefördert werden können. |
Perspektive Deutsches Kino |
Die Melancholie des Abschiednehmens ist grausam und schön Mit sechs langen Spiel-, drei Dokumentar- und zwei mittellangen Spielfilmen präsentiert sich der deutsche Regienachwuchs in der Perspektive Deutsches Kino 2013 stark und vielfältig. Es geht um Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um Naturkatastrophen, Familiengründungen, Trennungen, um die Liebe und um Verlust. „Vor allem das Abschiednehmen scheint die jungen Filmemacher zu beschäftigen. Mal ist die Auseinandersetzung schmerzhaft, mal wird sie zelebriert, immer findet der Nachwuchs eine lustvolle filmische Umsetzung“, kommentiert Sektionsleiterin Linda Söffker ihre diesjährige Auswahl. |
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Am Berlinale Kinotag, dem 17. Februar 2013, präsentiert die Perspektive Deutsches Kino den Gewinner des Spielfilmwettbewerbs „Max Ophüls Preis 2013“ sowie den elfminütigen Dokumentarfilm-Gewinner des „First Steps Award 2012“ Reality 2.0 (R: Victor Orozco Ramirez) zusammen mit Anatomie des Weggehens (R: Serban Oliver Tataru), der ebenfalls für den Preis nominiert war. |
Generation |
Wir-Gefühle in der Ich-Gesellschaft
Insgesamt 60 Kurz- und Langfilme aus 36 Ländern wurden für die Wettbewerbe Generation Kplus und Generation 14plus ausgewählt. "Strukturen bröckeln, sei es die Institution der Familie oder ein ganzer Staat, doch die Sehnsucht nach Gemeinschaft bleibt und motiviert junge Menschen, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen", beschreibt Sektionsleiterin Maryanne Redpath die Stimmungslage der diesjährigen Filmauswahl. Der Wettbewerb Generation 14plus wird mit der Weltpremiere des türkischen Beitrags Jîn von Reha Erdem (Kosmos, Berlinale 2010) feierlich eröffnet. Anwesend am 8. Februar um 19:30 Uhr im Haus der Kulturen der Welt sind der Regisseur sowie die Hauptdarstellerin Deniz Hasgüler. Sie verkörpert im Film eine jugendliche Kämpferin, die in den kurdischen Gebieten der Türkei ins Kreuzfeuer der Konflikte gerät. Den Wettbewerb Generation Kplus eröffnet die niederländisch-belgische Koproduktion Nono, Het Zigzag Kind (The Zigzag Kid) von Vincent Bal. Zur Europapremiere am 8. Februar um 15:30 Uhr im Haus der Kulturen der Welt werden auch Isabella Rossellini (Berlinale Jurypräsidentin 2011) und Burghart Klaussner (Das weiße Band) auf dem roten Teppich erwartet. Im Film verwickeln sie als schillerndes Großelternpaar ihren Enkel Nono (Thomas Simon) in die abenteuerliche Entdeckung seiner Familiengeschichte |
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Das Haus der Kulturen der Welt ist wieder Festivalzentrum von Generation. Die zwei Kinosäle im Architekturdenkmal direkt an der Spree bieten mit insgesamt rund 1.400 Sitzplätzen den feierlichen Rahmen für die Eröffnungen und Festivalpremieren der beiden Wettbewerbe der Sektion. „Abenteuer Film“ - Neues Jugendprojekt Berlinale Schulprojekt Vorverkauf für Gruppenkarten |
Berlinale Shorts |
„Say Goodbye to the Story”- Leitmotiv von Berlinale Shorts 27 Filme aus 20 Ländern konkurrieren um den Goldenen und den Silbernen Bären als Preis der Jury, den DAAD Kurzfilmpreis und die Nominierung für den Europäischen Kurzfilmpreis. Das Programm präsentiert 22 Weltpremieren, fünf internationale Premieren sowie einen Film außer Konkurrenz: Khutwa Khutwa (Step by Step) von Ossama Mohammed aus dem Jahr 1978. Der Goldene und Silberne Bär für den besten Kurzfilm werden bei der Preisverleihung am Samstag, dem 16. Februar 2013 im Berlinale Palast vergeben. Die internationale Kurzfilmjury ist mit der koreanischen Programmerin und Direktorin des Asian Film Fund Hong Hyosook, dem spanischen Regisseur Javier Fesser und der deutschen Kuratorin Susanne Pfeffer heterogen besetzt |
Berlinale goes Kiez |
Der „fliegende Rote Teppich“ der Berlinale zieht auch 2013 wieder durch die Stadt und wird in folgenden sieben Programmkinos für jeweils einen Abend Station machen: Bundesplatz-Kino (Wilmersdorf), fsk Kino am Oranienplatz (Kreuzberg), Neues Off (Neukölln), Odeon (Schöneberg), Tilsiter Lichtspiele (Friedrichshain), Kino Toni & Tonino (Weißensee) sowie in den Thalia Programm Kinos (Potsdam-Babelsberg). Von Samstag, den 9. Februar bis Freitag, den 15. Februar 2013 wird jeweils eines der oben genannten Programmkinos für einen Abend zusätzlicher Spielort des Festivals und präsentiert ausgewählte Filme aus dem Berlinale-Programm. Wie bei der Berlinale üblich stellen die Filmteams ihre Werke auch im Kiez zumeist persönlich vor, diskutieren im Anschluss an die Vorführung mit den Gästen über ihre Filme und stehen für Fragen zur Verfügung. Neben dem Filmteam heißt zusätzlich ein Kinopate das Publikum auf dem kleinen Roten Teppich willkommen: Ein prominenter Filmschaffender steht jeweils für eines der Kiez-Kinos Pate und unterstützt so die kulturelle Arbeit „seines“ Lieblingskinos. Berlin - Ecke Bundesplatz eröffnet das ProgrammDen Auftakt von „Berlinale Goes Kiez“ werden am Samstag, dem 9. Februar 2013 die vier jüngsten Werke der Langzeitdokumentation Berlin - Ecke Bundesplatz bilden. Diese werden als Berlinale Special im Rahmen von „Berlinale Goes Kiez“ in dem 2011 komplett renovierten und neueröffneten Bundesplatz-Kino ihre Premiere feiern. Das Projekt „Berlinale Goes Kiez“ wurde zum 60. Festivaljubiläum im Jahr 2010 initiiert und erwies sich als absoluter Publikumsliebling. „Berlinale Goes Kiez“ wird vom Medienboard Berlin-Brandenburg unterstützt. |
TEDDY |
Brücken zu queeren Filmfestivals der ganzen Welt schlagen die neun Jurymitglieder des 27. TEDDY AWARDS 2013. Aus Taiwan kommt Sophie Shu-Yi Lin. Sie arbeitete unter anderem für das taiwanesische „Women Make Waves“ Film-Festival, das Beijing Queer Film Festival und das Kaohsiung International Film Festival. Der Produzent und Regisseur Pavel Cortes ist Direktor der ersten queeren Programmsektion innerhalb des Guadalajara International Film Festivals in Mexiko. Die Filmkritikerin Martha Arredondo ist Mitglied des Organisationskomitees des LesbianGayBiTrans* (LGBT) Film Festivals der Dominikanischen Republik. Benoit Arnulf ist künstlerischer Leiter des Film Festivals „Rencontres In&Out NiceQFF“. Das Programm des „AFI Fest“, das jährliche Festival des American Film Institute in Los Angeles, wird von Dilcia Barrera mitgestaltet. Gerja Pérez Melià ist Direktor des LGBT Film Festivals von Madrid, dem „LesGaiCineMad. Das größte kulturelle LGBT Event der Ukraine, den „Sunny Bunny“ im Rahmen des Molodist Filmfestes, organisiert Ljosha Chashchyn. Seit 22 Jahren gibt es das „Vinokino“, Finnlands einziges Filmfestival, das sich der Thematik Gender und Sexualität widmet: Johanna Hakanen gestaltet das Programm seit 2006. Die Hamburgerin Katja Briesemeister schließlich gestaltet die „Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg“, das größte Queer Film Festival in Deutschland. Der TEDDY AWARD ist der bedeutendste queere Filmpreis der Welt. Er ist eine gesellschaftlich engagierte politische Auszeichnung, die Filmen und Personen zugute kommt, die queere Themen auf breiter Ebene kommunizieren und so einen Beitrag für mehr Toleranz, Akzeptanz, Solidarität und Gleichstellung in der Gesellschaft leisten. Der TEDDY wird im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin in den Kategorien bester Spielfilm, bester Dokumentar/Essayfilm und bester Kurzfilm vergeben. Schwerpunktthema des diesjährigen TEDDY AWARD ist „Queer Icons! Wir eröffnen unser queeres Familienalbum“. Gefeiert werden Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transvestiten, die closet-queens und die ganz großen Queers, von Valeska Gert bis Divine, von Tom of Finland bis James Baldwin, von Mishima bis Mapplethorpe. Jean Marais wird zum 100. Geburtstag eine Hommage beim 27. TEDDY AWARD gewidmet. Der Maler Rinaldo Hopf unterstreicht das Thema mit seiner Serie "Golden Queers" auch in der Ausstellung vom 1.- 28.Februar. Sein Artwork, die TEDDY Grafik 2013, greift den Geburtstag Marais auf. |
http://news.teddyaward.tv/de/ |
Berlinale Talent Campus #12 |
Some Like It Hot — Filmmakers as Entertainers Seit mehr als einem Jahrzehnt bringt der Berlinale Talent Campus erfolgreich die nächste Generation vielversprechender Filmemacher aus der ganzen Welt mit erfahrenen, hochkarätigen Filmschaffenden und Branchenexperten im Rahmen der 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin zusammen. Während der vergangenen Jahre hat sich der Campus von einer Weiterbildungsinitative immer mehr hin zu einem „Lab” gewandelt. Ein Lab, in dem Filmemacher in der Script Station, Doc Station und Short Film Station aktiv und praxisbezogen an ihren Projekten in Entwicklung – seien es Spiel-, Kurz- oder Dokumentarfilme – arbeiten. 30 ausgewählte Filmprojekte werden am Mittwoch, den 13. Februar im Berliner Abgeordnetenhaus der internationalen Branchenöffentlichkeit präsentiert. Schwerpunkt des Sound Studios, des neuen Hands-on Programmes des Campus, ist Sound Design. Der mehrfache Oscar®-Gewinner, Cutter und Tonmeister Walter Murch (Apocalypse Now, Der englische Patient) gibt dem Campus die Ehre und wird zu seiner bahnbrechenden Arbeit eine Masterclass im HAU Hebbel am Ufer (HAU1) halten. Weitere Veranstaltungen rund um das Sound Studio finden in Zusammenarbeit mit Dolby® Labs, der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, dem Fraunhofer/Heinrich-Hertz-Institut und der Berliner Postproduktionsfirma The Post Republic statt. Wie man den Zuschauer unterhalten und fesseln kann, darum dreht sich die diesjährige Campus-Ausgabe. Der niederländisch-amerikanische Filmemacher Paul Verhoeven (Basic Instinct, Black Book) wird darüber sprechen, wie wichtig es ist, seinem Bauchgefühl beim Filmemachen zu folgen. Der Campus begrüßt weitere vielfach ausgezeichnete Filmemacher, die mit Filmen im diesjährigen Berlinale-Programm vertreten sind und bringt sie mit jungen Filmemachern zusammen, um über ihre Arbeit zu sprechen. Mit dabei u.a. die neuseeländische Regisseurin Jane Campion (Top of the Lake), der britische Filmemacher Ken Loach (The Spirit of ’45), der österreichische Regisseur Ulrich Seidl (Paradies: Hoffnung), die deutsche Schauspielerin Nina Hoss (Gold) sowie die französische Produzentin und Vertriebschefin Hengameh Panahi (Celluloid Dreams). Peter Cowie wird mit der legendären schwedischen Filmikone Anita Ekberg (La dolce vita, Boccaccio ’70, 4 for Texas) über den Anfang ihrer Filmkarriere und über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Federico Fellini, Robert Aldrich und Gerd Oswald sprechen. Die Regisseure Yasemin Şamdereli (Almanya – Willkommen in Deutschland, Berlinale 2011) und Fredrik Bond (The Necessary Death of Charlie Countryman, Berlinale 2013) diskutieren über Filme - von Komödien bis hin zum Actiongenre - die für ein breites Publikum gemacht werden. Von der argentinischen Regisseurin Lucrecia Martel (Der Morast, Berlinale 2001) wird man erfahren, wie man Zuschauer auch mit komplexen Geschichten faszinieren kann. Der Gewinner des Silbernen Bären Bence Fliegauf (Just the Wind, Berlinale 2012), David Gordon Green (Prince Avalanche, Berlinale 2013) und Oliver Hermanus (Beauty) sprechen mit den Campus-Teilnehmern darüber, wie man Geschichten entwickelt, die von unausgesprochenen Emotionen und subtilen Bilderwelten leben. Am Mittwoch, den 13. Februar widmet sich die Veranstaltung „Chris Marker: The Future Has Vivid Memories“ dem verstorbenen Filmemacher Chris Marker (Beschreibung eines Kampfes, Goldener Bär für den besten Dokumentarfilm, Berlinale 1961). Zwei Generationen von Filmschaffenden, die von Markers visionärer Arbeit geprägt wurden, werden darüber sprechen, wie sein Werk sie immer wieder inspiriert: die in Kuweit geborene Filmemacherin Basma Alsharif und der litauische Künstler Deimantas Narkevičius sowie die beiden Filmpioniere Lia van Leer (Israel) und Tom Luddy (USA) - beides Freunde und ehemalige Kollegen Markers. Neue Welten zu erschaffen und zu bauen und diese in Filmen einzubinden, wird ein wiederkehrendes Thema beim Campus #11 sein. Unter der Überschrift „Worldbuilding“ diskutiert Architekt Jürgen Mayer H. mit anderen hochkarätigen Production Designern wie James D. Bissell (300, Berlinale 2007), Alex McDowell (Minority Report) und Habib Zargarbpour (Die Bourne Identität). Die jungen afrikanischen Regisseure Tosh Gitonga (Nairobi Half Life) und Philippe Lacôte (The Runner) sprechen darüber, wie sie Megacities in ihren Filmen abbilden. Der Campus schließt mit dem Panel unter der Überschrift „Some Like It Hot – The Power of Sex“ mit den beiden Autoren, Filmemachern und Schauspielern Hagar Ben Asher (The Slut) und John Cameron Mitchell (Shortbus). Diskutiert wird, wie die beiden das Thema Sex auf die Leinwand gebracht haben, nicht nur um das Publikum anzuheizen, sondern gleichzeitig sehr treffend Gesellschaftskritik zu üben. |
http://www.berlinale-talentcampus.de |
Retrospektive |
„The Weimar Touch. The International Influence of Weimar Cinema after 1933“ Die Retrospektive „The Weimar Touch“ widmet sich den Einflüssen des Weimarer Kinos auf das internationale Filmschaffen nach 1933. Im Fokus stehen Kontinuitäten, Wechselwirkungen und Wandlungen in den Filmen deutschsprachiger Emigranten bis in die 1950er Jahre. Die Blütezeit des Weimarer Kinos ist nicht zuletzt der Demokratisierung von Gesellschaft und Kunst zwischen 1918 und 1933 zu verdanken. Das Weimarer Kino ist eines der Vielfalt – erprobte Erzählformen und stilistische Experimentierlust kennzeichnen es gleichermaßen. Es behandelt die soziale Not in den Städten und den subversiven Rollentausch der Geschlechter, kennt Slapstick und Wortwitz, Lachen und Schaudern. Aus der Spannung zwischen Gegensätzen bezog es seine schöpferische Dynamik. Zugleich profitierte das Weimarer Kino schon früh vom internationalen Austausch und den Aktivitäten deutscher Filmschaffender im Ausland. Doch mit der Machtübernahme des NS-Regimes 1933 begann die Gleichschaltung der deutschen Filmindustrie. Nur anfangs entstanden noch Filme, die von der Weimarer Tradition zehrten. Mehr als 2000 Filmschaffende vor allem jüdischer Herkunft mussten in den kommenden Jahren emigrieren. Die meisten Emigranten suchten in Europa und in den USA einen Neuanfang oder knüpften dort an bestehende Beziehungen an. |
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„Das Kino der Weimarer Republik und das Filmexil sind wesentliche Sammlungs- und Forschungsschwerpunkte der Deutschen Kinemathek, die im Jahr 2013 ihren 50. Geburtstag feiert“, so Rainer Rother, Leiter der Retrospektive und Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen. „Wir haben hierzu die international wohl umfangreichste Sammlung aufgebaut und in filmgeschichtlichen Standardwerken zugänglich gemacht. Wie viele Retrospektiven in der Vergangenheit, so schreibt auch ‚The Weimar Touch‘ diese Tradition fort und lenkt zugleich den Blick auf neu zu entdeckende Filme.“ Gezeigt werden 33 Filme in den fünf Kapiteln „Rhythm and Laughter“, „‚Unheimlich‘ – The Dark Side“, „Light and Shadow“, „Variations“ und „Know Your Enemy“. Unter der Überschrift „Rhythm and Laughter“ sind Filme versammelt, die an Tonfilmoperette, Musikfilm und Filmkomödie anknüpfen – Genres des Weimarer Kinos, die maßgeblich von jüdischen Filmschaffenden geprägt wurden. Zu entdecken ist hier Peter (Österreich/Ungarn 1934) von Hermann Kosterlitz. In der ausgeprägt sozialkritischen Filmkomödie mit Anklängen an die Tonfilmoperette spielt Franzisca Gaál eigenwillig und berührend zugleich die Titelrolle, eine „Hosenrolle“. Eine Wiederentdeckung ist der erst jüngst restaurierte niederländische Film Komedie om Geld (Komödie um Geld, 1936) von Max Ophüls. Kameramann war der spätere Oscar-Preisträger Eugen Schüfftan. In der Retrospektive darf Billy Wilder nicht fehlen, dessen Film Some Like It Hot (Manche mögen’s heiß, USA 1959) im amerikanischen Kontext den subversiven Humor und die frivole Travestie des Weimarer Kinos aufgreift. |
Kulinarisches Kino 2013: |
„Dig Your Food – Vom Garten auf die Gabel“
„Dig Your Food – Vom Garten auf die Gabel“ lautet das Motto des 7. Kulinarischen Kinos der Berlinale, das vom 10. bis 15. Februar 2013 stattfindet. 16 Filme über Essen und Umwelt laufen im Kino des Martin-Gropius-Baus. Nach den Filmen um 19:30 Uhr servieren die Sterneköche Nils Henkel, Michael Hoffmann, Kolja Kleeberg, Hendrik Otto und Tim Raue im Spiegelzeltrestaurant „Gropius Mirror“ jeweils ein Menü, das von den Filmen inspiriert ist. „Wer optimale Frische möchte und keine Pestizide im Essen, der sollte gärtnern. Wer sich eine grünere Stadt wünscht, hat als Guerilla-Gärtner die Möglichkeit, Samenbomben platzen zu lassen. In Berlin schlägt das Urban Gardening Wurzeln. Der Prinzessinnengarten am Moritzplatz in Berlin kann bleiben und auch andere Graswurzelbewegungen verbreiten sich in aller Welt. Die Gärtner sind unter uns. Das zeigt sich auch im Programm des 7. Kulinarischen Kinos“, sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick. „Unser kulinarischer Kino-Lustgarten ist frisch bestückt. In vielen Filmen des aktuellen Jahrgangs finden sich Gartenelemente, sei es konkret oder im übertragenen Sinn“, interpretiert Kurator Thomas Struck das Programm. |
Berlinale Special 2013 |
Als Teil des offiziellen Programms werden im Berlinale Special 2013 aktuelle Werke zeitgenössischer Filmemacher, filmische Portraits herausragender Persönlichkeiten, außergewöhnliche Formate und restaurierte Meisterwerke der Filmgeschichte gezeigt. Auch 2013 wird es zu einigen Filmen des Berlinale Special nach den Vorstellungen moderierte Gespräche geben. Veranstaltungsort für dieses Format ist erneut das Haus der Berliner Festspiele, namhafte Regisseure werden hier ihre jüngsten Filme vorstellen und diskutieren. Ken Loach wirft einen Blick auf das Großbritannien der Nachkriegszeit und spürt dem damaligen neuen Geist des Sozialismus nach. Raoul Peck dokumentiert die Auswirkungen des Charity-Rummels nach den Erdbeben auf Haiti. Zwei Dokumentarfilme über die Paralympics zeigen die Wertschätzung des Unterschieds: Gold – Du kannst mehr als Du denkst und Mein Weg nach Olympia. Mit Jane Campions Mehrteiler Top of the Lake präsentiert das Berlinale Special 2013 eine außergewöhnliche TV-Produktion. Und der Dokumentarfilm Unter Menschen thematisiert die Folgen von Tierversuchen. Zudem werden im Rahmen der Reihe „Berlinale Goes Kiez“ die vier jüngsten Filme der Langzeitdokumentation Berlin - Ecke Bundesplatz von Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich als Berlinale Special im neueröffneten Bundesplatz-Kino ihre Premiere feiern. |
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