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Um ehrlich zu sein, zweifelte ich anfangs oft daran, dass unser Plan, das Land zu bewirtschaften, den Boden wieder aufzubauen und mit der Natur in friedlicher Koexistenz zu leben, funktionieren würde. Also wollte ich andere nicht auf diesen vermeintlich abwegigen Gedanken bringen. Aber um das fünfte Jahr herum hat sich etwas geändert. Ich beobachtete die Rückkehr wichtiger Wildtiere sowie einer Vielzahl von Insektenarten. Sie waren uns jetzt als Raubtiere von Nutzen, um den Schädlingsbefall, gegen den wir ankämpften, auszugleichen. Die eigentliche Inspiration kam als Umdenken: Ich bemerkte, dass Phänomene, die wir erst für Probleme hielten - beispielsweise „Unkraut“ - tatsächlich wichtige Nährstoffe für unseren Boden lieferten und damit unsere Obstbäume nährten.
Das war vielleicht die verrückteste Sache, die ich je in Angriff genommen hatte. Es ist schwer genug, eine Farm in Betrieb zu halten - gleichzeitig drehten wir innerhalb ihres Rahmens eine Naturdokumentation. Für unsere Mitarbeiter war es auch hart, für meine Familie sowieso, besonders in der letzten Postproduktionsphase. Ich bin sehr dankbar, dass sie mir da durchgeholfen haben. Am Schluss habe ich mich total übernommen. Ich arbeitete mit der Cutterin Amy Beck in der Scheune, wo wir einen Schneideraum eingerichtet hatten, musste während des Editierens aber immer wieder ein Feuer löschen, einen Windschutz einrichten oder bei der Geburt eines Kälbchens assistieren. Dann, bedeckt mit den verschiedensten Dreckschichten, zurück in den Schnitt und zur Geschichte.
Irgendwann wurde es zum Alltag. Schlimm war es nur, wenn ein Notfall zum Tod eines Tieres führte und ich mich wieder an den Dreh und den Schnitt des Films machte ohne das Ereignis ausreichend verarbeitet zu haben. Fast acht Jahre lang haben wir buchstäblich jeden Tag gedreht. Es gab also eine ständige Spannung zwischen den Bedürfnissen der Farm und des Films. JOHN CHESTER (Produktion, Buch, Regie, Kamera |