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Wenn man über einen Regisseur schreibt (und die eigene Arbeit aus Filmemachen besteht), ist es unmöglich, nicht an sich selbst zu denken und die eigene Erfahrung als Referenz zu betrachten. Es war einfach das Praktischste: mein Haus ist das Haus, in dem Antonio Banderas Charakter lebt, die Möbel in der Küche – und der Rest der Möbel – sind meine oder wurden für diesen Anlass reproduziert, ebenso die Gemälde, die an den Wänden hängen. Wir haben versucht, Antonios Äußeres, insbesondere seine Haare, wie meines aussehen zu lassen. Die Schuhe und viele Kleidungsstücke gehören auch mir. Und die Farben seiner Garderobe. Als am Set in einer Ecke noch etwas fehlte, schickte der Szenenbildner seinen Assistenten zu mir nach Hause, um einige der vielen Gegenstände zu holen, die ich besitze. Dies ist der autobiografische Aspekt des Films, der sich für die Crew als sehr angenehm herausstellte. José Luis Alcaine kam mehrere Male zu mir nach Hause, um dort das Licht zu verschiedenen Tageszeiten zu sehen und es später im Studio zu reproduzieren. Und ich erinnere mich daran, wie ich während der Proben zu Antonio sagte: „Wenn du denkst, dass es in irgendeiner Sequenz hilft, wenn du mich nachahmst, kannst du es tun.“ Antonio sagte nein, das sei nicht nötig. Und er hatte recht, sein Charakter war nicht ich, aber er war in mir.
Wie schon so oft habe ich bei der Bildgestaltung erneut auf José Luis Alcaine vertraut. José Luis ist der Kameramann, mit dem ich im Laufe der Jahre am meisten zusammen gearbeitet habe, wir haben mehr als die Hälfte meiner Filme zusammen gedreht. Vielleicht sprechen wir deshalb vor den Kameratests nicht viel. Ich gebe ihm allenfalls die Palette an Farben weiter, die ich vorwiegend möchte. Tatsächlich sind wir derselben Meinung, ohne groß darüber reden zu müssen. Für LEID UND HERRLICHKEIT gab ich ihm nur zwei Hinweise: Ich wollte zum einen starke Helldunkelkontraste, nicht nur für die Nachtszenen, sondern auch für die düstere Verfassung, in der sich der Protagonist befindet. Und ich wollte Tiefenschärfe, denn Salvador lebt sehr zurückgezogen und wenn der Hintergrund und die Elemente, die ihn umgeben, ebenfalls im Fokus erscheinen, ist das Gefühl von Einsamkeit größer. Pedro Almodóvar |