Wenn
ich einen Stoff verfilme, möchte ich eine Vision dazu entwickeln,
die über die eigentliche Geschichte hinausgeht. Es geht natürlich
um den Mord, aber es ist zugleich ein Gesellschaftsbild und erzählt
etwas über das Menschsein allgemein, über die Abgründe. Es geht
um Schuld und Verantwortung, um die Sehnsucht nach einem besseren
Leben. Deshalb haben Petra Lüschow und ich die Figur der Kathrin
erfunden, die nicht aktiv wie eine Detektivin nach dem Täter
sucht, sondern durch die Konfrontation etwas über das Menschsein
lernt und damit auch über |
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sich
selbst. Natürlich will man wissen, wer der Täter ist, aber
das Interessante ist doch, dass man sich schockiert fragt,
wie so etwas geschehen konnte. Darauf versucht der Film eine
Antwort zu geben. Der Film spielt in einer anderen Zeit, in
einer anderen Gegend, aber mir war es wichtig, dass es eine
Relevanz hat, dass man es in die heutige Zeit übertragen kann.
Obwohl wir wissen, was schon alles passiert ist, warum passieren
diese Dinge trotzdem immer wieder? Bettina
Oberli Regie |