Dies
ist ein Film, der in Amerika nie hätte gemacht werden können.
Er flirtet nicht mit dem Tod als Wendepunkt oder Auflösung der
Geschichte, sondern er ist von Anfang bis Ende gründlich in den
Tod vertieft. Auch wenn er sanft darauf beharrt, dass Sterblichkeit
normal und unvermeidlich ist und einen Sinn hat, entlässt er
uns mit dem Gefühl, dem Tod so nahe gekommen zu sein, dass man
anschließend fast die Hände waschen und Kleider wechseln möchte.
Trotzdem ist leicht zu erkennen, warum der Film diesen Winter
den Oscar bekam: Er entlässt uns wie verzaubert. Masahiro Motoki
ist als Daigo so sympathisch - sanft, ehrlich, zurückhaltend
und fleißig |
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dass man das eklige Geschäft vergisst, dem er nachgeht. Das ist
der entscheidende Trick des Films: die Leute, die sich mit dem
Tod beschäftigen, sympathischer zu machen als die Leute, die
davon abgestoßen sind.
Durch die Zuneigung der Zuschauer zu den
schwarzgekleideten und gefassten Zeremonienmeistern der Trauer
– im Gegensatz zu den bedürftigen, streitsüchtigen und manchmal
ausfälligen Menschen, die ihre Dienste beanspruchen – verliert
der Tod seinen Stachel. THE WASHINGTON POST |