Als Liebhaber von SF Filmen wird man derzeit nicht gerade verwöhnt und so freut man sich über jeden annehmbaren Film, der auf der Leinwand läuft. "Bábylon A.D. " ist so ein Film, der aufgrund mangelnder Konkurenz ein durchaus achtbarer SF Actionfilm ist. Überzeugt sein anfängliches Szenaria einer anarchischen Gesellschaft irgendwo im Osten von Europa, geht dem Drehbuch irgendwann in der Mitte die Puste aus. Der Rest wird dann halt einfach in die Luft gejagt...

Die Zusammenarbeit mit Schauspielern und Komparsen des Ortes bedeutete natürlich auch, dass Vorbestrafte und Drogenhändler am Film teilnahmen. Ich glaube, dass dies eines der wenigen Male war, dass jemand sie gebeten hat, an etwas Legalem mitzuwirken. Der Film hat viele der Widersprüche praktisch absorbiert, die real in Scampìa existieren, und durch die wir uns erst winden musste: manchmal fehlerhaft, manchmal richtig, aber ohne zynische Moralvorstellungen, mit denen die Menschen, die für mehr als zwanzig Jahre sich selbst überlassen worden sind, oft von außen verurteilt werden. GOMORRHA hat von einer inneren Perspektive heraus begonnen, im Dunkeln zu graben und hinter die Fassade der Klischees zu schauen – wie es bei Filmen vorkommt, die eine starke dialektische Beziehung zu den Welten haben, die sie erzählen. Matteo Garrone