„Das
Jahr 1969 revolutionierte auch die Mode“, erklärt Aulisi, „aber
es dauerte, bis sich das Stadtbild dem Trend anpasste. Die Masse
der Menschen sahen immer noch aus, wie aus einem Montgomery-
Ward-Katalog der frühen 60er Jahre. Aus mehr als 50 Quellen besorgten
wir so viele Originale, wie wir kriegen konnten.“ Dabei beeindruckte
ihn auch Lees Genauigkeit. „Ich habe nie zuvor mit einem Regisseur
gearbeitet, der so ausführlich und gut seine Hausaufgaben gemacht
hat. Ang hat eine exakte Vision von dem, was er ausdrücken will.
Er erinnert sich an jedes Foto, das man ihm gezeigt hat. Er kennt
das Material so gut und setzt sich so intensiv damit auseinander,
dass es für uns fast unmöglich wurde, an seinen Vorstellungen
nicht ebenso hart zu arbeiten.“ Neben der Kleidung waren aber
auch Sprache und Verhalten wichtig. Damit die Schauspieler die
damalige Lebensweise authentisch wieder - |
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konnten, wurde mit David Silver ein Historiker engagiert. Aus
Artikeln, Aufzeichnungen, Zeittafeln und einem Lexikon mit
„Hippie-Kauderwelsch“ stellte dieser eine umfassende Anleitung
zusammen, die am Set als das „Hippie-Handbuch“ bezeichnet wurde.
„Die ersten Hippies waren im 19. Jahrhundert deutsche Einwanderer,
die sich im Norden von Kalifornien niederließen und in Kommunen
einen landwirtschaftlichen Lebensstil pfl egten“, sagt Silver.
„Erst einige Dekaden später entstand aus ,hipster‘ und ,hip‘
der Begriff ,Hippie‘, was aus der Idee resultiert, dass diese
Leute alle als cool galten. Das Wort vermittelt ein leichtes
Gefühl und bedeutete nicht gleich, dass jemand radikal oder
ein Aktivist war. Sie interessierten sich mehr für kleinere,
interaktive Veränderungen zwischen und mit den Menschen.“ |