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Carne de Perro zeigt die Einsamkeit eines Mannes und den Verlust seines Wertesystems. Der Film beobachtet ohne moralische Vorurteile einen Menschen, der von seiner komplexen Vergangenheit eingeholt wird. Wie eine Figur des kollektiven Unbewussten übernimmt die Hauptfigur Alejandro (50), ein Ex-Folterer des Pinochet-Regimes vor dem Hintergrund seiner Biografie stellvertretend den quälenden Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Film begleitet Alejandro, der als Taxifahrer arbeitet, in einem sehr schwierigen Lebensmoment. Er ist ein einsamer und unberechenbarer Mann, der das enorme Gewicht seiner Vergangenheit als Folterer mit sich herumträgt. Als sein Taxi kaputtgeht, gerät der mühsam aufrechterhaltene Rhythmus seines Lebens vollends aus dem Fugen. Die Vergangenheit ist zu seinem größten Feind geworden, und wir sehen, wie er zunehmend zur Geisel |
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seiner eigenen Geschichte wird. Auf der Suche nach einer neuen Identität verliert sich Alejandro zwischen Gespenstern früherer Zeiten und dem besessenen Versuch, mit seiner Lage fertig zu werden. Die Geschichte erzählt von einem Mann, der begonnen hat, sich aufzulösen, dessen Blick auf die Realität zunehmend verstörter wird, der von seiner eigenen Vergangenheit kannibalisiert wird. Verzweifelt versucht er, sein Leben neu zu interpretieren und eine neue Richtung für seine Existenz zu finden. Nach einem emotionalen und körperlichen Zusammenbruch flüchtet er sich in die Gemeinschaft einer seltsamen, evangelikalen Sekte, in der seine Bedürfnisse nach Nähe und Hierarchie befriedigt werden. Aber ein Mensch wie Alejandro bleibt ein gesellschaftliches „Restrisiko“ – unberechenbar, wie ein schlafender Vulkan. |
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eysel (12) halb Kurde, halb Türke, ist mit seiner Familie aus der Türkei nach Österreich geflüchtet und lebt seit wenigen Monaten in Wien. In der Schule ist der schüchterne Junge ein Außenseiter und aufgrund seiner mangelnden Sprachkenntnisse ein Problemschüler. Zuhause lehnt sich sein älterer Bruder Mazlum (18) gegen den Vater auf, der als kurdischer Freiheitskämpfer jahrelang in den türkischen Bergen verbracht hat und somit aus Mazlums Sicht die Familie im Stich gelassen hat. Als der Konflikt zwischen Vater und Sohn in einer körperlichen Auseinandersetzung gipfelt, läuft Mazlum von zuhause weg, was wiederrum zum Streit zwischen Mutter und Vater führt. All diese Probleme und Konflikte drohen den 12 Jährigen Veysel zu erdrücken, wären da nicht seine hoffnungsvollen Tagträume in denen er zu seiner Ana flüchtet. Ana ist ein Mädchen aus seiner Klasse in das Veysel unendlich verliebt ist, die jedoch in der Realität nicht einmal von seiner Liebe weiß. Als Veysel ein deutsches Gedicht vor der Klasse vortragen |
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muss, entschließt er sich dazu, seinen Nachbarn Cem um Hilfe zu bitten. Der 33 jährige türkische Macho mit Liebes- kummer soll ihm dabei helfen, Veysels Lieblingsgedicht DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT von Asik Veysel ins Deutsche zu übersetzen. Zuerst scheint Cem abweisend und stur zu sein, doch als er erfährt um welches Gedicht es sich handelt, lässt er sich schließlich zur Hilfe überreden. Cem ist erstaunt, dass ein 12 Jähriger sich für die Musik und Texte von Asik Veysel (den berühmtesten türkischen Dichter und Sänger des 20. Jahrhunderts) interessiert. Mit seiner Hilfe gibt sich Veysel große Mühe das Gedicht auf Deutsch auswendig zu lernen um so vor der ganzen Klasse auf Ana Eindruck machen zu können. Als jedoch unerwartet die Polizei mit einer Hiobsbotschaft bezüglich seines großen Bruders vor der Türe steht und der Familie sogar eine mögliche Abschiebung droht, scheint Veysels Traum von seiner Liebe zu Ana zu zerbrechen und der existentielle Kampf in der neuen und fremden Heimat beginnt. |
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Als ich Schneekreuzer zum ersten Mal las, weckte dieser einzigartige filmische Raum des Zuges mein Interesse. Dass die Überlebenden einer Eiszeit in hunderten von Zugabteilen ihr Leben fristen müssen, während der Zug sich wie eine Schlange um die Erde windet, hat mein Herz berührt. Und die Menschen im Zug kämpfen gegeneinander. Nicht einmal in dieser Arche Noah, der letzten Zuflucht der Menschheit, waren sie alle gleichgestellt, sondern als Klassengemeinschaft auf die verschiedenen Abteile aufgeteilt. Ich wollte etwas tiefer in die menschliche Natur blicken, die zum Vorschein kommt, wenn Menschen extremen Situationen ausgesetzt sind, wie es schon bei meinen vorherigen Filmen meine Intention war, obgleich es sich um einen brutalen Serienkiller, ein Monster aus dem Hangang Fluss oder eine Mutter, die den Verstand verliert, handelt. Schneekreuzer ist, so denke ich kann man behaupten, mein Schicksal.
Die Graphic Novel, auf der der Film basiert, war großartig und beruht auf einer eigenständigen Idee, deswegen musste ich mir eine komplett neue Geschichte mit neuen Charakteren ausdenken, um einen neuen, dynamischen SNOWPIERCER zu erschaffen, der den Zuschauer im Kino genauso begeistern kann, wie mich die Graphic Novel begeistern konnte. Nach langer Zusammenarbeit mit den verschiedensten Menschen habe ich den Film nun endlich fertigstellen können. In diesem engen Zug gibt es kein Zurück. Man muss sich immer weiter nach vorne bewegen um überhaupt irgendwo anzukommen. Die daraus resultierenden Konflikte gipfeln in Kämpfen, bei denen sich Schweiß mit Blut vermischt. Ich wollte die eindrucksvolle Energie und filmische Erfahrung des Zuges darstellen. Ich will es nicht mit dem Begriff „Action“ vereinfachen, denn innerhalb dieses intensiven Konflikts findet man die verschiedensten Gefühle wie Freude, Traurigkeit, Liebe und Vergnügen, mit denen sich jeder Mensch identifizieren kann. Die Menschen im rasenden Zug preschen wie in einem Wettlauf nach vorne. Ich möchte diese Erfahrung der unterschiedlichen Geschwindigkeiten mit den Zuschauern teilen. Bong Joon-ho Regisseur |
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http://www.snowpiercer.jp/index01.html |
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https://www.facebook.com/SnowpiercerOfficial |
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http://www.tumblr.com/tagged/snowpiercer |
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http://www.snowpiercer.de/ |
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zeit und ort tip berlin |
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"Überleben im Schnellzug" Von Gerhard Midding 06.02.2014 Berliner Zeitung |
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"Es fährt ein Zug nach nirgendwo" Interview mit Bong Joon-ho Von Gerhard Midding Berliner Zeitung |
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"Park Chan-wooks Sonderzug zur Revolution" Von Jan Küveler Die Welt |
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"Und wenn der ganze Schnee verbrennt" Von Dietmar Dath Frankfurter Allgemeine Zeitung |
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"Polarexpress" Von Daniel Kothenschulte Frankfurter Rundschau |
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"Eiszeit in Amerika" Von Frank Patalong 28.01.2014 Spiegel |
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"Draußen Eiszeit, drinnen dicke Luft" Von David Steinitz Süddeutsche Zeitung |
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"Rollende Revolution" Von Sebastian Handke 06.02.2014 Tagesspiegel |
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"Die Grenzen des Möglichen" Interview mit John Hurt Von Toby Ashraf taz |
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"Apokalypse im Hochgeschwindigkeitszug" von Oliver Kaever 7. Februar 2014 Zeit |
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Oliver Kaever
Zeit |
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"Die satirischen Spitzen und der politische Kommentar sind integraler Bestandteil von Snowpiercer – obwohl Bongs erzählerischer Ansatz noch besser funktioniert, wenn er in einem konkreten gesellschaftlichen Umfeld verankert ist. In diesem Fall wird daraus ein eher unverbindliches philosophisches Grundrauschen aus Kommentaren zu den Grenzen des Humanismus, zu Evolution und Auslese. Dennoch zeigt Bong Joon-ho, dass Action-Kino nicht zwangsläufig laut und sinnfrei sein muss. Seine Filme nutzen zwar Genreregeln, aber Bong bricht die Strukturen auf und legt den Blick frei auf extreme emotionale Zustände. Das macht auch Snowpiercer zu Action-Avantgarde." |
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Daniel Kothenschulte
Frankfurter Rundschau |
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"Seit den allerersten Filmen der Gebrüder Lumière liebte das Kino Eisenbahnen – erst für ihre Modernität, später für ihre Nostalgie. Wes Anderson schwelgte in „Grand Budapest Hotel“ vor kurzem noch einmal in diesem Zauber, der uns auch Filme bescherte wie „Mord im Orientexpress“. Joon-Ho Bong hängt an diesen herrlichen Zug der Filmgeschichte noch einmal einen prächtigen Waggon an. Und ist dabei stilsicher genug, ihn bis in die Nebenrollen mit Charakterdarstellern wie Ed Harris, John Hurt und seinem großen Landsmann Song Kang-Ho („Lady Vengeance“) zu füllen. Das führt seine simple Geschichte zwar nirgendwo hin, aber so ist es nun einmal beim Eisenbahnfahren, vor allem im Kino: Der Weg ist das Ziel." |
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Michael Meyns
Programmkino |
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"Vor allem aber ist es das Design des Zuges, die überraschenden Abteile, die hinter jeder Tür auftauchen, die „Snowpiercer“ so originell machen, und dazu etliche spannende, packende Actionszenen, in denen Bong auf engstem Raum und teilweise in fast völliger Dunkelheit seine stilistische Klasse beweist. Als ernstzunehmende Metapher über totalitäre Strukturen funktioniert „Snowpiercer“ nur bedingt, doch als mitreißender Kinntop ist er geradezu unverschämt unterhaltsam." |
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Gregor Torinus
kinozeit |
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"Dieser Zug ist wie ein extravaganter Weihnachtskalender, bei dem sich hinter jeder Tür eine neue Überraschung verbirgt, die umso pompöser ausfällt, je näher man sich dem letztendlichen Ziel annähert. Aber das Beste ist, dass am Ende alles ganz anders ist, als man die ganze Zeit über gedacht hat. An diesem Punkt überwindet Snowpiercer die bereits reichlich ausgelutschte Linearität und Schwarzweiß-Dramaturgie und entpuppt sich als ein selten smartes Exemplar feinster Science-Fiction, welches das Potential zu einem bleibenden Klassiker hat. Bong Joon-ho hat hier offensichtlich wirklich alles richtig gemacht!" |
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Tim Slagman |
artechock |
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Michael Kienzl |
critic.de |
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Philipp Fust |
dkritik |
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Gerhard Midding |
epd film |
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Andreas Staben |
filmstarts |
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Damian Correa Koufen |
fluter |
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Mattes Teschabai |
kritiken.de |
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Gregor Wossilus |
kinokino |
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Gregor Torinus |
kino-zeit |
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Katharina Granzin |
kunst+film |
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Markus Müller |
moviemaze |
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André Scheede |
movieworlds |
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Katja Nicodemus |
ndr |
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Elena Meilicke |
perlentaucher |
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Michael Meyns |
programmkino |
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Scott Foundas |
variety |
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Markus Raska |
zitty |
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Asia-Pacific Film Festival 2013: Best Art Director - Blue Dragon Awards 2013: Blue Dragon Award |
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Snowpiercer soundtrack |
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SNOWPIERCER VOL. 1: THE ESCAPE [Englisch] [Gebundene Ausgabe]Jacques Lob (Autor), Jean-Marc Rochette (Illustrator) |
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Strom und Gas sind schon abgestellt, wegen Mietschulden droht ein junger Mann aus seiner Wohnung zu fliegen. Dazu verliert er seine Freundin und seinen besten Freund; seine Mutter lebt schon lange im Ausland. Stoisch erträgt er sein Schicksal, denn in fünf Tagen ist sein 25. Geburtstag. Dann wird alles anders ? oder doch nicht? «Ein Mann steht auf, putzt sich die Zähne, trinkt eine Tasse Tee und verlässt seine Wohnung: ein ganz gewöhnlicher Morgen eines ganz gewöhnlichen Mannes. Nicht ganz so gewöhnlich ist allerdings, dass die Zahnpastatube fast leer ist, der Tee kalt und dass dieser vor fast einer Woche zubereitet wurde. Außerdem ist er drauf und dran, aufgrund seiner Schulden die Wohnung zu verlieren. Und ein weiteres ungewöhnliches |
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Detail: Niemand nennt ihn beim Namen. So ist er namenlos, und das bis zum Schluss des Films. Der Film erzählt fünf Tage aus dem Leben meines Protagonisten, der in dieser kurzen Zeit versucht, das Geld aufzutreiben, um seine Schulden zu tilgen. Das gelingt ihm offensichtlich nicht ? ausserdem verliert er noch eine ganze Reihe anderer Dinge: so etwa seine Freundin und seinen besten Freund. Und seine Papiere. Doch all dies lässt ihn scheinbar kalt. Vielleicht weil er glaubt, dass ihn dies von der Last der Vergangenheit befreit. Er glaubt fest daran, als freier Mann ins neue Jahr zu gehen, eine neue Liebe zu finden und neue Freunde.» (Nariman Turebayev)
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Der Dokumentarfilm folgt vier sehr unterschiedlichen Protagonisten, die eines gemeinsam haben: Ihre große Liebe zum Köpenicker Zweitligisten. Genaue Beobachtungen im Alltag der vier Helden, großartige Bilder aus dem Stadion, dazu rares Archivmaterial aus DDR-Zeiten lassen den einzigartigen Mythos des „Union-Universums“ lebendig werden. Beste Dokumentarfilm-Unterhaltung nicht nur für Anhänger der Eisernen, sondern auch für Menschen, denen Bundesligafußball nicht ganz so am Herzen liegt. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch untrennbar miteinander verbunden: der junge Fußballprofi Christopher Quiring, Berlins |
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Gesundheitssenator Mario Czaja, der Streetworker Stefan Schützler, sein Schützling Alex und der Schauspieler Chris Lopatta teilen eine große Leidenschaft – den 1. FC Union Berlin. Zur DDR-Zeit galten Fans des legendären Arbeiterklubs als Rebellen und Regimegegner. Heute, mehr als 25 Jahre nach dem Mauerfall, hat sich überraschend viel dieses unangepassten Geistes bewahrt. Humorvoll und mit viel Sympathie begleiten die Regisseure Frank Marten Pfeiffer und Rouven Rech ihre vereinstreuen Protagonisten dabei, wie sie sich mehr oder weniger durch ihr Leben kämpfen – eine emotionale Milieustudie, die tief in die Kieze Ostberlins eintaucht. |
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