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Zwischen 2006 und 2007 sind wir an die Nordküste Kolumbien gezogen, um uns auf den Dreh unseres Films DIE REISEN DES WINDES vorzubereiten. Eine der Szenen hat während der „Bonanza Marimbera“ stattgefunden. Wir haben ein bisschen recherchiert und mit den Einwohnern über dieses Thema diskutiert. Man hat uns viele Dinge erzählt, die wir nie zuvor gehört hatten, und wir haben uns gefragt: Wie kann es sein, dass noch nie jemand diese Geschichte erzählt hat
Natürlich gab es schon zahlreiche Filme über den kolumbianischen Drogenhandel – so viele, dass es schon zum Klischee geworden ist. Die bereits erwähnte und passend benannte „Bonanza Marimbera“ (Eine Periode des Marihuana-Exports in die USA in den 70ern und 80ern, die teilweise in der Guijara-Wüste stattfand, in der BIRDS OF PASSAGE gefilmt wurde.) war unserer Meinung nach eine bezeichnende Geschichte, die noch nicht erzählt wurde. In der kolumbianischen Kunst wird Gewalt oft glorifiziert. Es gibt eine große Faszination für Macht und die brutalsten Aspekte der Geschichte, keiner wagt eine tiefere Betrachtung. Auf uns wirkte diese einseitige Sicht auf die Dinge problematisch.
Wir haben den Film in einem Klima gedreht, das uns ständig Sorgen bereitet hat und oft sogar bedrohlich wurde. Wir haben sogar Dämme gebaut, um das Set vor einer Flut zu schützen, die dann trotzdem kam. Es war eine hochgradig körperliche und mühselige Arbeit, und wir haben es dank gemeinsamen Betens durchgestanden. Im Angesicht von ständigen und wachsenden Schwierigkeiten haben wir eine bemerkenswerte spirituelle Stärke aufgebracht. Ciro Guerra, Cristina Gallego |