 Während
sich das Jahr 1955 dem Herbst nähert, fällt auf die schillernde Schönheit
Beyoglus der Schatten der angespannten politischen Lage in der Türkei.
Die demokratische Partei interessiert sich sehr für Behçet (Murat
Yildirim), dessen Vater in Antakya eine mächtige Anhängerschaft hat.
Behçet ist Assistent an der juristischen Fakultät in Istanbul und
schmiedet mit seiner Verlobten Nemika (Belçim Bilgin Erdogan) Zukunftspläne.
Gleichzeitig bringen ihn seine Erziehung und der einflussreiche Charakter
des Vaters auf extreme Gedanken. Nicht einmal Suat (Okan Yalabik),
ein guter Freund mit einer unterschiedlichen Anschauung, kann ihn
von diesem Weg abbringen. Behçet ist mehr als angetan von der Nachbarin
Elena (Beren Saat), die er heimlich beobachtet. Elena, die merkt,
dass sie beobachtet wird, ist eines der einzigartigen Teile, die
die kosmopolitische Schönheit Beyoglus bilden. Sie wird von ihrer
Großmutter, einer ehemaligen Prostituierten, hochrangigen Bürokraten
angeboten. Zwischen der Enkelin und der |
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Großmutter
besteht wegen der instabilen Lage, in der sie sich befinden, eine
Solidarität und ein verborgenes Band der Verbundenheit. Die Wege
von Behçet und Elena kreuzen sich in der Dunkelheit der angespannten
politischen Atmosphäre, die sich schleichend auf Beyoglu niederlässt.
Eine unaufhaltsame Liebe zwischen den beiden wird sich trotz aller
Geschehnisse immer weiterentwickeln. Zwar sind Elena und Behçet in
den Armen ihrer Liebe "gleich", aber auf dem Boden des
Landes, in dem sie leben, stehen sie auf "anderen" Seiten.
Behçet schreitet auf einem Pfad, der von einer militanten Feder von
Mal zu Mal in einer immer dunkleren Farbe gezeichnet wird, und entfernt
sich mit jedem Schritt immer mehr von Elena. Elena versucht hingegen
mit der Liebe zu Behçet, die von der Großmutter vorgezeichneten und
undurchdringbaren Schicksalsgrenzen zu überwinden, aber stößt dabei
auf ein anderes Schicksal, an die Mauern einer extremen Politik,
die ihren Geliebten festhalten. |