Wir leben in einer Zeit, in der traditionelle Fami lienstrukturen mehr und mehr auseinanderbrechen und in der die Familie immer öfter aus einer Verbindung mit eigenen Kindern, denen des Partners und gemeinsamen Kindern be steht, also Kindern unterschiedlicher Her kunft von verschiedenen Eltern mit unterschiedlichen Familienhintergründen. Was also macht eine Familie heutzutage aus? Diese Frage ist der thematische Kern des Dramas EINE FAMIILIE von Pernille Fischer Christensen, das im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale seine Premiere feierte. Im Jahr 2006 gewann die Re gisseurin in Berlin bereits mit ihrem Film EN SOAP einen Silbernen Bären – den Großen Preis der Jury – und den Preis für den besten Erst lingsfilm. Obwohl beiden Filmen eine spezielle Intensität innewohnt, haben sie einen völlig anderen Ursprung. „Diesmal wollte ich eine Geschichte aus einem Themengebiet erzählen, auf dem ich |
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quasi Spezialistin bin“, erzählt Pernille Fischer Christensen, die anfänglich viel auf ihre eigene Erfahrung mit Krankheit in der Familie zurückgreifen konnte.
„Meine Eltern waren beide krank, und der Film entsprang dem Bedürfnis, mich in meine eigenen Erinnerungen zu vertie fen, um zu sehen, was daraus erwachsen konn te“, fügt sie hinzu. Sie betont, dass der Film in keiner Weise ihrer persönlichen Geschichte entspricht, sondern vielmehr eine Situation beschreibt, die alle Familien schon einmal durchlebt haben: „Eine Geschichte über die Rollen, die wir in unseren Familien spielen, über die Liebe und die Fähigkeit, unser Leben so zu leben, wie unsere Eltern es uns vorgemacht haben, und nicht zuletzt über die Entscheidung, wie wir damit umgehen.“ |