Ich habe WINTER’S BONE in einem Zug durchgelesen, was schon lange kein Buch mehr bei mir geschafft hat. Ich wollte unbedingt wissen, wie dieses Mädchen Ree überleben wird. Es fühlte sich wie eine altmodische Geschichte an, mit einer ganz eigenen Atmosphäre und einer Hauptfigur, der ich einfach die Daumen drücken musste. Außerdem bekomme ich sonst nie die Chance, mir ein Leben wie das von Ree vorzustellen, dessen Umstände nichts mit meiner eigenen Situation zu tun haben.Die Geschichte ist so tief in Missouri verwurzelt, dass alles andere die Wirkung des Films beeinträchtigt hätte. Für Daniel Woodrell, den Autoren, ist seine Region seine Muse. Es war notwendig, nah am Ort des Geschehens zu bleiben. Ebenso mussten die Schauspieler, die Rees Verwandte spielten, aus der |
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Gegend kommen. Wir wollten den örtlichen Dialekt – in Rees Worten – „so authentisch wie ein frisch geschmiertes Butterbrot“. In einem frühen Stadium wollten wir den Produktionsfirmen einen Gefallen tun und dort drehen, wo man uns Steueranreize bot. Woodrell hatte uns schon seinen Segen für das schroffe Vorgebirge des Hinterlands von New York gegeben; er meinte, dass diese Region Ähnlichkeit mit dem Ozark- Terrain hätte. Wir interessierten uns auch für entlegene Gebiete in Pennsylvania und anderen Staaten, die alle tolle Bilder geliefert hätten, doch immer wieder hörten wir den Ruf Südmissouris. Das Ende vom Lied war schließlich, dass uns der Staat Missouri ein sehr ordentliches Programm auflegte – mit ganz konkreten Steueranreizen. Debra Granik |