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In der Vorbereitung auf DER LEUCHTTURM legte Eggers zunächst ein „look book“ an, um möglichst genaue und auf den Punkt gebrachte Vorlagen und Referenzen zu versammeln, von denen sich die gewünschte Ästhetik des Films ablesen ließ: literarische Beispiele, Musik, Bilder sowie historische Aufzeichnungen und Fotos, die das maritime Leben im New England der 1890er-Jahre beschreiben.
Während einer Recherchereise nach Nordkalifornien besuchte er mit seinem Kameramann Jarin Blaschke den Point Cabrillo Leuchtturm, der 1909 in Dienst ging und der immer noch über eine funktionierende Fresnel-Linse verfügt, die durch ihre intensive Reflexionskapazität dafür sorgt, dass das ausgestrahlte Licht über sehr große Entfernungen sichtbar ist. „Die wirbelnden Lichtmuster, die man im Film immer wieder auf Pattinsons Gesicht sieht, sind ein reales Phänomen – auch wir waren gebannt von diesem fast unerklärlichen Sog der Fresnel-Linse“, so Eggers.
„Wir wären am liebsten die ganze Nacht geblieben und konnten nicht aufhören, in dieses Licht zu starren.“ Weitere visuelle Referenzen waren Bilder von Andrew Wyeth, einem Realisten des frühen 20. Jahrhunderts, der Menschen und Landschaften in Pennsylvania und Maine malte. „Ich habe auch schon früher auf Bilder von Wyeth zurückgegriffen“, so Eggers, „Seine Bilder sind archetypisch für New England“, so Eggers, der sich zudem mit den Werken symbolistischer Maler wie Arnold Böcklin und Jean Delville auseinandersetzte, deren allegorische und mythische Motive die fantastisch-skurrile Bildsprache des Films inspirierten. |