Die Berlinale Bären
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Als Julia Jentsch den Silbernen Bären schon auf der Pressekonferenz überreicht bekam, sagte sie, sie freue sich das der Bär schon fertig wäre. Da ist was dran, denn die Bildgießerei Noack in Berlin Friedenau, ein Familienbetrieb in vierter Generation, bekommt erst kurz vor der Verleihung ein streng geheimes Schreiben mit den Gewinner Namen, die dann im Sockel eingraviert werden und in jeder Bronzefigur stecken etwa 25 bis 30 Arbeitsstunden.Der Goldene geht an den besten Film und gilt als die höchste Auszeichnung auf der Berlinale. Die Silbernen sind für die beste Regie, die beste Darstellerin und der beste Darsteller, Filmmusik und herausragende künstlerische Leistung. Entworfen hat den Bären Bildhauerin Renée Sintenis (1888-1965), wobei die erste Version bis 1959 hergestellt wurde. Seitdem hebt der der etwa vier Kilo schwere Bär die linke Tatze. |
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http://www.noack-bronze.com/ |
Die Berlinale Bären sind verteilt
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Das erste Mal geht der Goldene Bär der Internationalen Filmfestspiele in Berlin an Afrika.
Die südafrikanische Produktion "U-Carmen eKhayelitsha" von Mark Dornford-May bekam einen Goldenen Bären. Julia Jentsch gewann den Silbernen Bären als beste Schauspielerin und Regisseur Marc Rothemund den Silbernen Bären als besten Regisseur.
Die Preise wurden am Samstagabend in einer großen Gala im Berlinale-Palast übergeben. Als Abschluss des offiziellen Wettbe-
werbsprogramm lief "Kinsey" mit Liam Neeson in der Rolle des Sexualforschers. |
Am morgigen Sonntag endete die Berlinale nach elftägiger Dauer mit dem Publikumstag, bei dem noch einmal ausgewählte Filme gezeigt werden.
MMM Bärengewinner 05 Mahiru no hoshizora Forum
Was gibt es Besseres als die Berlinale mit einem ruhigen Film ausklingen zu lassen. Der japanische Film von Nakagawa Yosuke ist so ein Film.
Der taiwanesische Auftragskiller Lian Song führt ein Doppelleben: In Taipeh führt er seine ‘Aufträge’ aus, und im japanischen Naha (Okinawa) taucht er nach getaner Arbeit unter, bis die Situation sich beruhigt hat. In Naha hat er einen Lieblingswaschsalon, den er vor allem samstags abends aufsucht, weil dann auch Yukiko da ist, eine junge Frau, in die er sich verliebt hat, obwohl er weder ihren Namen noch ihre Adresse kennt. Die Bilder sind schön, es wird nicht allzu viel gesprochen und über alles ist durchzogen von einer freundlichen melancholischen Stimmung. Perfekt um sich mit einem guten Gefühl zu verabschieden.
So 20.02. 10:00 CinemaxX 3
So 20.02. 22:30 Arsenal
Yeoja, Jeong-hae | This Charming Girl Forum
Jeong-hae ist Ende zwanzig und führt ein gleichförmiges, isoliertes Leben. Sie arbeitet in einem kleinen Postamt und lebt allein. Sie ist freundlich, adrett und ruhig und für eine hübsche junge Frau ihres Alters aus Seoul anscheinend erstaunlich zufrieden mit ihrem einsamen Leben. Doch Jeong-hae trägt ein Geheimniss mit sich.
Regisseur Jeong-hae" auswirken kann. Ich hoffe, dass die Traurigkeit und die kleinen Erschütterungen in Jeong-haes Herzen sich auch unseren Herzen vermitteln, denn das ist etwas, was wir in Zeiten wie diesen leicht verpassen". Dies ist nicht ganz einfach und von dem einen oder anderen Zuschauer auch vielleicht zu viel verlangt, aber dennoch, wer sich ernsthaft auf Jeong-hae einlässt, wird am Ende des Films etwas begriffen haben.
Verleihung des PanoramaPublikumsPreises 2005
Die Berlinale gilt als das Publikumsfestival unter den großen Filmfestivals. Radioeins und das Stadtmagazin tip geben den Filmfans eine Stimme und verleihen in Zusammenarbeit mit der Sektion Panorama den einzigen offiziellen Publikumspreis der Berlinale, den PanoramaPublikumsPreis. 34 Spielfilme und 18 Dokumentationen gingen in diesem Jahr an den Start. Das Publikum hat entschieden: Der Preis geht an Va, vis et deviens von Radu Mihaileanu. Die französisch-israelische Co-Produktion hat sich bereits in den ersten Tagen deutlich von den anderen Filmen abgesetzt und die Spitzenreiterposition bis zum Ende gehalten.
Die Berlinale Besucher waren zum siebten Mal aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Insgesamt wurden annähernd 19.000 Wertungen gezählt. Abstimmen konnte man in diesem Jahr erstmalig auch über so genannte Kinomatch Automaten an den Ausgängen der Panoramakinos.
PanoramaPublikumsPreis-Gewinner 2005:
Va, vis et deviens von Radu Mihaileanu
Um dem Hungertod in Äthiopien zu entgehen, gibt sich ein schwarzer Junge als jüdische Waise aus. Er wird von einer israelischen Familie adoptiert und lebt fortan in Tel Aviv. Er macht Erfahrungen mit Rassismus, Liebe, der westlichen Kultur und dem israelisch-palästinensischen Konflikt. Vor allem aber fürchtet er, dass die Wahrheit ans Licht kommt …
Va, vis et deviens (Frankreich/Israel, 2005) Drehbuch und Regie: Radu Mihaileanu
2. Platz PanoramaPublikumsPreis:
Silentium (Östereich, 2004) Regie: Wolfgang Murnberger
3. Platz PanoramaPublikumsPreis:
Lost Children (Deutschland, 2005) Regie: Ali Samadi Ahadi & Oliver Stoltz
Preise der Jurys des Kinderfilmfestes / 14plus
Elf Jungen und Mädchen aus Berlin, im Alter von 11 bis 14 Jahren, vergeben je einen Gläsernen Bären an den besten Spielfilm und den besten Kurzfilm des 28. Kinderfilmfestes der 55. Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Gläserner Bär für den besten Spielfilm
BLUEBIRD
von Mijke de Jong
Im Gewinnerfilm wurde das in vielen Schulen aktuelle Thema Mobbing aufgegriffen. Die Geschichte berührte uns vor allem wegen der schauspielerischen Leistungen. Besonders die Beziehung zwischen Merel und Kasper hat uns sehr bewegt. Außerdem waren Regie und Kameraführung toll.
http://www.berlinale.de/de/das_festival/auszeichnungen
http://www.kinderfilmfest.net/2005/Deutsch/
Besucherrekord auf der Berlinale
Weder Schneegestöber noch Windböen konnten der guten Stimmung bei den Besuchern der 55. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2005 etwas anhaben. Die Resonanz war größer denn je: Die Internationale Filmbranche und ein filmbegeistertes Publikum besuchten in rund 1100 Vorführungen die 343 Filme des diesjährigen Berlinale-Programms. Ob in den Sektionen Wettbewerb, Panorama, Forum, Kinderfilmfest, Perspektive Deutsches Kino, Retrospektive oder der Reihe Selling Democracy: kaum ein Kinosessel blieb frei.
Mehr als 400.000 Mal wurde in den zehn Festivaltagen ins Kino gegangen, allein 180.000 Tickets gingen dabei ans Publikum. Dem Publikum ist auch in diesem Jahr zum Abschluss der Kinotag gewidmet: Am Sonntag, dem 20. Februar wird noch mal eine Auswahl des Programms in allen Berlinale-Kinos zu sehen sein.
Auch bei den Fachbesuchern sind Rekorde zu verzeichnen: Mit 17.000 Akkreditierten aus insgesamt 120 Ländern sind 1000 Branchenvertreter mehr als in den Vorjahren zur Berlinale gekommen. Hintergrund ist die steigende Bedeutung des European Film Markets (EFM), der in allen Bereichen Zuwächse von ca. 30 % verzeichnet. Die internationale Filmbranche schaut erwartungsvoll dem Umzug des EFM in den Martin-Gropius-Bau im kommenden Jahr entgegen.
"Die Preis-Gestalter" von Christoph Hartung ZDF 14.02.05
"Afrikanischer "Carmen"- Film siegt überraschend" Die Welt
"Goldener Bär für Südafrika - Triumph für Sophie Scholl" Franfurter Rundschau
"Was kann man an der Berlinale noch verbessern?" Berliner Morgenpost
"Die stille Siegerin" von Annabel Wahba 20.02.05 Tagesspiegel
"Noch ein Glas Champagner" von Bernd Matthies 20.02.05 Tagesspiegel
"Bären verteilt, Flirts gelungen" von peters paradise 19.02.05 TAZ
"Das Präsidentle" von Frank Junghänel 20.02.05 Berliner Zeitung
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