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15.02. |
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Berlinale-Kamera für Daniel Day-Lewis
Day-Lewis war bereits vier Mal im Wettbewerb der Berlinale zu sehen. Die Berlinale-Kamera ist eine Auszeichnung für Filmpersönlichkeiten, denen sich die Filmfestspiele Berlin verbunden fühlen. Der Preis wurde gestern Abend im Rahmen der Vorführung des neuen Films "The Ballad of Jack and Rose" von Rebecca Miller verliehen werden. Day-Lewis reagierte gerührt und erinnerte an seinen vergangene Woche verstorbenen Schwiegervater, den Schriftsteller Arthur Miller. «Es ist schade, dass er nicht hier dabei ist, um diese Gelegenheit zu genießen» In den vergangenen Jahren liefen «Im Namen des Vaters», «Hexenjagd», «The Boxer» und «Gangs of New York». auf der Berlinale
Ein abgesagter Streik der Filmvorführer
Die Filmvorführer und andere Kinobeschäftigte wollten am Dienstag eigentlich streiken, um gegen "Armutslöhne" zu protestieren. Der Warnstreik ist jedoch aus Rücksicht auf die "kulturpolitische Bedeutung" des Festivals in letzter Minute abgesagt worden und Verdi begnügte sich mit einem Trommelmarsch über den Potsdamer Platz. Vor allem gegen das Kino CinemaxX richte sich der Zorn der Gewerkschaft, weil dort 2003 die Tarifverträge gekündigt worden waren und neu eingestellte Mitarbeiter nach Verdi-Angaben bis zu 20 Prozent weniger Lohn erhalten. Berlinale-Chef Kosslick hatte den Beschäftigten bereits bei der Eröffnung seine Solidarität ausgesprochen.
Gespenster Wettbewerb
Mit Spannung wurde der dritte deutsche Wettbewerbsbeitrag, Christian Petzolds
("Die innere Sicherheit") neuer Film "Gespenster", erwartet.
Françoise (Marianne Basler) hat ihr Kind verloren. Das dreijährige Mädchen wurde vor einem Supermarkt entführt und ist seitdem verschwunden. In Berlin, glaubt sie Ihre Tochter nach 15 Jahren in
Nina (Julia Hummer) zu erkennen.
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Der Film spielt in Berlin, auch wenn es auf dem ersten Blick nicht erkennbar ist und nur der Eingeweihte die eine oder andere Ecke wiedererkennt. Merkwürdig fremd kommt einem seine eigene Stadt vor und das liegt nicht nur an all den Bildern, die andere Filmemacher vor Christian Petzold geschaffen haben. Die Architektur der Stadt wird entfremdet, dem urbanen Gefühl von Geschwindigkeit und Hektik setzt Christian Petzold ein abstraktes Bild von Raum und Zeit entgegen. In diesem Raum bewegen sich seine Schauspielerinnen und auch hierbei scheint es Uneingeweihten schwierig zu sein, einen Bezug zu den einzelnen Personen herzustellen. Es braucht seine Zeit, die Wege der Hauptdarstellerinnen zu verstehen. Der Film nimmt seinen Zuschauer ernst, fordert von ihm Konzentration - so wie man es von Christian Petzold gewohnt ist.
Berlinale-Nachrücker "Fateless" Wettbewerb
Der Holocaust-Film «Fateless» nach dem «Roman eines Schicksallosen» des ungarischen Nobelpreisträgers Imre Kertész ist bei seiner ersten Vorstellung am Dienstag auf ein geteiltes Echo gestoßen.
Der Film ersetzt bei der Berlinale das Drama «Heights» mit Glenn Close, die ihren Auftritt bei den Festspielen abgesagt hatte. Kertész' Roman wurde Mitte der 90er Jahre zu einem Erfolg in Deutschland. Der Literaturnobelpreisträger von 2002 verarbeitete darin seine eigenen KZ-Erfahrungen.
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