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"Wegen der totalen Freiheit, die wir uns gaben, war CAPERNAUM – STADT DER HOFFNUNG ein organisatorischer Alptraum in jeder Hinsicht. Die Produktion brach mit allen gängigen Regeln. Vom Lesen des Drehbuchs angefangen bis zu Postproduktion, Musik und Mischung wurde alles von uns selbst, bei uns Zuhause, durchgeführt. Auch die Finanzierung wurde nicht auf herkömmliche Art gestemmt. Anfangs habe ich mich in das Abenteuer gestürzt mit geringer finanzieller Abdeckung, und außer mir hat fast niemand an das Projekt geglaubt. Man sagte mir, es sei ein waghalsiges Pokerspiel. Die Risiken waren immens, aber ich glaubte von ganzem Herzen an das Projekt. Ich kam an finanzielle Grenzen, die ich vor Nadine geheim hielt, um sie nicht zu beunruhigen, als wir mit dem Dreh begannen. Dann erhielten wir Gelder, ein außergewöhnliches finanzielles Set-up dank privater Investoren und der Central Bank of Lebanon.
Das Abenteuer CAPERNAUM – STADT DER HOFFNUNG wurde in zwei Teilen gelebt. Zuerst allein in meiner Rolle als Komponist und vor allem als Produzent, konfrontiert mit einer Schwierigkeit nach der anderen, vor allem finanzieller Natur. Dann, als Teil eines Duos, war da der Traum, diesen Film zu machen, gefolgt von dem Kampf, ihn zur realisieren, mit seinem Realitätsanspruch, was uns gezwungen hat, digital zu drehen. Dadurch hatten wir am Ende 520 Stunden Material mit vielen Momenten von purem Realismus, was CAPERNAUM – STADT DER HOFFNUNG näher an die Geschichte brachte, die der Film erzählen will. Selbst die Figuren wurden Teil unseres Alltags und brachten Probleme mit, die es zu lösen galt, als würden sie uns betreffen: Zain und Rahil helfen, ihre Papiere zu bekommen, zum Beispiel. In menschlicher Hinsicht, zusätzlich zu der wunderbaren Gemeinschaft, die sich aus dem Film ergab, war es ein Abenteuer, von dem wir uns erst einmal erholen müssen." KHALED MOUZANAR PRODUZENT |