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Zunächst entschied ich mich dazu, eine Malerin zu erfinden und nicht auf eine bestehende Figur zurückzugreifen. Das erschien mir richtig in Bezug auf die Karrieren dieser Frauen, für die es nur die Gegenwart gibt: Eine Malerin zu erschaffen, war ein Weg, an alle auf einmal zu denken. Unser historischer Berater, ein Kunstsoziologe, der auf Maler dieser Zeit spezialisiert ist, half uns dabei, aus Marianne überzeugend eine Malerin des Jahres 1770 zu machen. Ich wollte die Figur bei der Arbeit zeigen, in allen möglichen Phasen eines Werks. Und es war wichtig, ihre Gemälde zu erfinden. Ich wollte mit einer Künstlerin arbeiten und nicht mit Handwerkern, die perfekt kopieren können. Eine 30-jährige Malerin, die im Hier und Jetzt arbeitet. Durch meine Recherche über weibliche Maler stieß ich auf die Arbeit von Hélène Delmaires.
Sie hatte eine klassische Ausbildung in Ölgemälden und war ziemlich vertraut mit Techniken des 19. Jahrhunderts.
Gemeinsam mit Kamerafrau Claire Mathon konzentrierten wir uns als Trio auf diese duale Angelegenheit, nämlich das Erschaffen der Gemälde und das Malen der Gemälde im Film. Wie wir sie filmen und in welchem Zeitrahmen. Wir drehten verschiedene Phasen der Arbeit, aber stets in kompletten Einstellungen.
Weil wir uns gegen Überblendungen entschieden, wurde die Struktur gestärkt. Wir entschieden uns für Realzeit bei den Bewegungen und den Rhythmus der Malerin anstatt für die Synthese, die uns im Schnitt zur Verfügung gestanden wäre. Céline Sciamma |