Marcela (Magaly Solier/„La teta asustada“) ist eine Frau, die am Anfang des Films die Koffer packt, um ihren Mann zu verlassen und nach kurzer Zeit wieder zurück ist, mit dem Wissen schwanger zu sein. Ihr Mann. Sie nimmt den Job einer Pflegerin für die Familie eines todkranken Mannes an, nicht mehr lange zu leben hat. In der kurzen Zeit die Marcela mit dem kranken Amador verbringt, entsteht ein Hauch von Vertrautheit zwischen den beiden. Doch Amador stirbt schon in der ersten Woche, womit Marcela ihren Job wieder los wär. Es sei denn Amador bliebe am Leben. Ein wunderbarer Film, mit leisem Humor und zu großen Teilen getragen von dem sehr reduzierten Spiel von Magaly Solier. Das Publikum bedankte sich mit lang anhalten Applaus bei Regisseur und Hauptdarstellerin.

„Medianeras“ ist ein Film, der eigentlich im Wettbewerb stehen müsste. Erst Recht, wenn man den argentinischen Wettbewerbsbeitrag "Un Mundo Misterioso" ertragen hat. Im Gegensatz zum Wettbewerbsbeitrag, der eine Beleidigung für jedes Publikum ist, ist der Panorama Beitrag von Gustavo Taretto ein wahrer Sonnenstrahl. Das gilt für die Form des Films, als auch seinem scheinbar spielerischen Umgangs mit Themen wie urbane Anonymität, Der Film beginnt mit einer Collage der Architektur von Buenos Aires, um sich dann Mariana und Martin zu widmen. Beide leben nur wenige Meter von einander entfernt, laufen sich immer wieder zufällig über den Weg. „Medianeras“ überzeugt durch seine humorvolle Erzählweise, ohne die Geschichte zu banalisieren. Es ist zu hoffen, dass dieser Film nach der Berlinale in die Kinos kommt. Es wäre ein wunderbarer Frühlingsfilm.