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MMEANSMOVIE Filmmagazin Berlin © - Kino, Filmstarts, Festivals und Termine     
 
 


   
 
   61. Internationale Filmfestspiele Berlin (10. - 20.02.2011) 


    MMEANSMOVIE Berlinale Blog 2011
       
       
  17.02.  
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Künstlerische und politische Positionsbestimmung auf dem Berlinale Talent Campus #9
 
Mit der Preisverleihung der diesjährigen Score Competition im Theater Hebbel am Ufer (HAU 1-3) ging am 17.2. die neunte Ausgabe des Berlinale Talent Campus erfolgreich zu Ende. In über 120 Veranstaltungen trafen 350 junge Filmschaffende aus 88 Ländern auf mehr als 150 internationale Experten und Berlinale-Gäste. Das Thema „Filmmakers positioning themselves“ bestärkte die Teilnehmer in der klaren Definition der eigenen Ziele. „Eine Haltung zu finden bedeutet nicht, sich zu verbiegen, um in eine Position zu passen“, erklärte José Padilha (Goldener Bär 2008 für The Elite Squad), der gemeinsam mit Autor Henning Mankell und Schauspielerin Kerry Fox (Silberner Bär für Intimacy) den Campus eröffnete.

Die Veranstaltungen mit Berlinale-Jurypräsidentin Isabella Rossellini und Sänger, Schauspieler und Menschenrechtsaktivist Harry Belafonte waren geprägt von dem engen Zusammenspiel zwischen künstlerischer, persönlicher und politischer Haltung: “Die Frage lautet nicht, wann ich als Künstler zum politischen Aktivisten wurde, sondern genau andersrum: wann wurde ich vom politischen Aktivisten zum Künstler“, so Harry Belafonte. Wie Filmemacher und Menschenrechtler mit der aktuellen Bedrohung künstlerischer und persönlicher Freiheit umgehen, wurde in dem viel beachteten “Censored Cinema” Panel am letzten Campus-Tag diskutiert, an dem Regisseur Rafi Pitts and andere iranische Künstler und Aktivisten teilnahmen.

Glanzvoller Abschluss war am Donnerstag, 17.2., die Preisverleihung der Score Competition 2011, bei der die drei Finalisten einen Filmausschnitt von Eva Pervolovicis Little Red (Finalist Berlin Today Award 2011) neu vertonten. Der Hauptpreis ging an Felix Rösch aus Deutschland, dessen Vertonung die Jurymitglieder Klaus-Peter Beyer, Prof. Martin Steyer, Martin Todsharow und Angelina Maccarone sowie der diesjährige Mentor der Score Competition, Michael Nyman, für seine „Originalität und den unkonventionellen Zugang zur Orchesterarbeit“ lobten. Rösch gewinnt eine Einladung von Dolby zu einer einwöchigen Reise in die Soundstudios nach Los Angeles. Roger Goula (Spanien/UK) und Ehud Freedman (Israel/USA) dürfen mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg eine weitere Komposition einspielen.


Schatten der Vergangenheit
 
 
"Wer wenn nicht wir" ist kein Film über die RAF. Es ist ein Film über die Zwänge der Familie, über Väter und Söhne, über Töchter und Mütter und ihren eigenen Söhnen. Ein Film über eine Zeit die anmutet als wäre sie ewig lange her. Andres Veiel ("Black Box BRD") versucht in seinem Film insofern einen neuen Ansatz, als das er die Geschichte vor der Geschichtswerdung zeigt. Den Moment, indem alles ganz anders hätte kommen können. Eine Generation, die mit all dem brechen wollte was ihre Väter und Mütter für die darstellte und doch in gewohnt deutscher Struktur autoritär reagierte. Kompromisslos bis in den Freitod.

Das Konzept der eigenständigen Entwicklung seiner Protagonisten unterläuft Andres Veiel jedoch mit rhythmisch eingestreuten Dokumentarszenen. Der Prozess gegen Eichmann in Jerusalem, ein Atombombenversuch, der Besuch vom Schah in Berlin, der Benno Ohnesorg am Ende das Leben kostete. Immer wieder wird der Fluss des Films und damit auch die eigenständigen Handlungen und Beweggründe von Ensslin und Vesper unterbrochen. Streckenweise mutet dieses dauernde einstreuen von Zeitgeschichte lehrbuchmäßig wie ein Schulunterrichtsstunde an. Man hat das Gefühl, Veiel konnte sich nicht entscheiden zwischen den beiden Genres. Das geht zu Lasten der durchaus gut agierenden Schauspieler, den vielen gelungenen Bildern und der guten Musik.

"Wer, wenn nicht wir" endet damit, dass Vesper durchdreht und seine Möbel aus dem Fenster wirft. Ein bisschen mehr Wahnsinn und weniger Geschichtsstunde hätte dem Film gut getan.
     

Wer wenn nicht wir (If Not Us, Who)

Deutschland Regie: Andres Veiel Dehbuch: Andres Veiel Mit August Diehl, Susanne Lothar, Alexander Fehling, Sebastian Blomberg, Thomas Thieme Weltpremiere 124 Min Sektion: Wettbewerb  Filmstart in Deutschland: 10.03. 2011

Fr 18.02. 12:00 FriedrichstadtPalast (D, E)
Fr 18.02. 23:00 FriedrichstadtPalast (D, E)
Sa 19.02. 17:30 Urania (D, E)


The Balance of Yesterday
 
 
In seinem zweiten Spielfilm, erzählt Jonathan Sagall (Kesher Ir|Urban Feel / 1999) die Geschichte von Lara und Inam, zweier palästinensischer Jugendfreundinnen. Eines Abends, 1994, während der Intifada, gehen sie trotz Verbots und Ausgangssperre, in den jüdischen Teil Jerusalems, um sich im Kino einen Film anzusehen. Eine Begegnung mit zwei israelischen Soldaten verändert ihr Leben für immer. Jahre später leben beide in London. Lara ist verheiratet, und hat einen siebenjährigen Sohn. Eines Tages steht eines Tages Inam vor Laras Haustür. Der Film lebt von seinen Schauspielerinnen die bis zum Ende eine Balance halten zwischen dem was man ahnt und dem was man sieht. Dabei werden die Ebenen der Erinnerungen immer wieder verändert, bis es am Ende doch ganz anders ist, als man dachte.
     

Odem | Lipstikka

Land: ISR/GBR 2010 Regie: Jonathan Sagall (Kesher Ir / 1999) Drehbuch: Jonathan Sagall Darsteller: Daniel Caltagirone, Clara Khoury, Nataly Attiya, John Harley Weltpremiere 90 Min Sektion: Wettbewerb

Fr 18.02. 15:00 FriedrichstadtPalast (E)
Fr 18.02. 20:00 Urania (D)
So 20.02. 17:30 Urania (D)


EFM 2011: Mehr Teilnehmer, mehr Einkäufer, mehr Filme
 
Optimistische Stimmung, zahlreiche Verkäufe und einen deutlichen Zuwachs an Teilnehmern und Filmen – das ist die positive Zwischenbilanz des diesjährigen European Film Market (EFM) 2011 der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin. EFM-Direktorin Beki Probst: „Wir sind mit der Ergebnis des EFM 2011 sehr zufrieden: Mehr Teilnehmer, mehr Einkäufer, mehr Filme, mehr Vorführungen, mehr Marktpremieren – das internationale Filmbusiness hat in Berlin einen erfolgreichen Auftakt erlebt. Die Talsohle scheint durchschritten, es geht bergauf.“ Das Geschäft auf dem EFM wurde durch zahlreiche Filme aus dem Festivalprogramm zusätzlich belebt, darunter der iranische Wettbewerbsbeitrag Nader And Simin, A Separation (Regie: Asghar Farhadi), die französische Produktion Tomboy (Regie: Céline Sciamma) aus den Sektionen Panorama und Generation sowie Khodorkovsky (Regie: Cyril Tuschi) aus der Reihe Panorama Dokumente, welche die jeweiligen Weltvertriebe im Anschluss an die Festivalvorführungen auf dem Markt in zahlreiche Länder verkaufen konnten.



       
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10.02. 11.02. 12.02. 13.02. 14.02. 15.02. 16.02. 17.02. 18.02. 19.02


   
   
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