Vorspann
Gestern Abend saßen wir zusammen
und blätterten
durch das Berlinale Programm. Wir überlegten, ob man nun
den Stonesfilm sehen sollte, oder nicht, welche Rolle Patti
Smith in unserem Leben gespielt hat und das der Film von Madonna
ganz gut ist. Wir redeten über
den italienischen Film – warum er so wenig präsent
ist und über die alten italienischen Klassiker – darüber
welches der letzte argentinische Film war, an den wir uns erinnern
können – wir konnten uns darauf einigen, dass wir
alle den britischen Film lieben, die Art wie er mit seinen,
meist skurrilen Figuren, so liebevoll umgeht- das man sich
am besten entspannen kann bei französischen Filmen – die
Spanier uns die Emotionen geben – die Koreaner die Vision – die
Inder die Zukunft...
Ein Glück, dass morgen die Berlinale
anfängt.
Die
Internationale Jury ist geschrumpft
Mit großem
Bedauern mussten Susanne Bier und Sandrine Bonnaire in letzter
Minute ihre Juryteilnahme absagen. Regisseurin Susanne Bier muss
für dringende Vorbereitungen ihres nächsten Films kurzfristig
in die USA reisen: „Die Koffer waren bereits gepackt. Ein
unvorhergesehener Zwischenfall erfordert jedoch meinen sofortigen
beruflichen Einsatz an anderer Stelle. Aus diesem Grund kann ich
leider meine Aufgabe als Jury-Mitglied nicht wahrnehmen. Darüber
bin ich sehr traurig.“ Sandrine Bonnaire hingegen kann leider
nicht für die gesamte Festivaldauer in Berlin sein und musste
daher ihr Jury-Mandat niederlegen. Sie wird aber alles daran setzen,
die angekündigte Lecture im Rahmen des Berlinale Talent Campus
wahrzunehmen: „Es ist eine große Ehre für mich
als Jurymitglied der Berlinale berufen worden zu sein und ich hatte
mich bereits sehr auf die 10-tägige Filmreise gefreut. Aus
familiären Gründen muss ich nun leider absagen und bitte
alle Beteiligten um Verständnis. Ich bedaure dies sehr und
wünsche Dieter Kosslick und seinem Team für die kommenden
Festivaltage viel Erfolg.“
Ticketcounter
Es wird wieder Schlange gestanden in Berlin. Die Ticketcounter
der Berlinale sind wieder geöffnet und es soll sogar Filmfans
geben, die vor den Schaltern in den Arkaden übernachten,
um zu den Ersten zu gehören. Die Berlinale ist das Zuschauerfestival
unter den Filmfestivals. Nirgendwo sonst können so viele nicht
akredetierte Menschen an einem Festival teilnehmen wie auf der
Berlinale. Nirgendwo sonst ist aber auch die Reaktion eines Publikums
so unmittelbar zu spüren wie auf der Berlinale. 384 Filme
werden dieses Jahr auf der Berlinale zu sehen sein und man kann
davon ausgehen, das fast alle Vorstellungen wieder ausverkauft
sein werden.
Zentraler Kartenvorverkauf Ab 5. Februar 2008 täglich von
10 bis 20 Uhr – in den Arkaden am Potsdamer Platz, – im
Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin – im
Kino International, Karl-Marx-Allee 33/ Ecke Schillingstrasse,
10178 Berlin Mitte
http://www.berlinale.de/de/service/eintrittskarten/index.html
It´s
a Legend - „Shine A Light“ eröffnet Berlinale
Über den Sinn und Unsinn von Musikfilmen ist im Vorfeld der
Weltpremiere von „Shine A Light“ viel geschrieben worden.
Die meisten Journalisten fanden abgefilmte Konzerte einfach nur überflüssig.
Martin Scorsese plagen bei Musikfilmen keine Zweifel und so hat er
ein Konzert der Stones in einem alten Theater in New York mit 16
Kameras gefilmt. Das Konzert fand 2006 zum 60. Geburtstag des amerikanischen
Ex-Präsidenten Bill Clinton statt. Es ist das erste Mal, dass
ein Dokumentarmusikfilm ein Filmfestival eröffnet.
Wenn der
Scheinwerfer über zwanzig Sekunden auf Mick gelenkt werde, fange
der Feuer, sagt ein Techniker. Scorsese: „Das ist schlecht.
Ich kann doch die Rolling Stones nicht verbrennen!“
Die ersten
zehn Minuten des Filmes sind jedoch überraschend gut und es
wäre eben kein weiterer Konzertfilm geworden, wenn der Film
das Konzept der ersten Minuten weiter verfolgt hätte. Aber ab
dem Moment wo Martin Scorsese seine Songlist bekommt, ist es halt
ein toller Film für
Rolling Stones Fans. Da unsere Helden damals The Clash waren (und
die gibt es ein Glück nicht mehr) und wir die Stones zu dieser
Zeit schon als Männer aus einer anderen Galaxis empfanden, überlassen
wir die Freude, über die vier Steine den ewig Junggebliebenen.
Viel Spaß...
Das
verschneite Winnipeg
Der kanadische Filmemacher Guy Maddin ist nicht das erste Mal Gast
bei der Berlinale. Im letzten Jahr galt »Brand Upon the
Brain!« als einer der Höhepunkte des Internationalen Forums
des jungen Films. In diesem Jahr eröffnet »My Winnipeg« das
Forum. (Als Vorfilm drei der wunderbaren Kurzfilme von Isabella Rosselini)
Der Film ist eine Hommage an das frühe
Kino und verweist auf den diesjährigen thematischen Schwerpunkt
des Forums: den urbanen Raum im Film. Sein Schwarz-Weiß-Film
beleuchtet in kleinen Sequenzen mit zum Teil schwarzen Humor die
Geschichte von Winnipeg. Zusammengehalten wird dies durch surrealistische
Traumelemente. Das ist für Menschen aus Winnipeg wahrscheinlich
oft lustiger und besser zu verstehen, so das für ortsunkundige
die Form mehr Gewicht als der Inhalt bekommt.
In
den Vorstädten Frankreichs
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Das überzeugende
französische
Regiedebüt "Regarde-moi" von Audrey Estrougo
zeigt jugendliche Subkultur in der Pariser Vorstadt Colombes.
Wie schon der Film „L'esquive“ von Abdellatif Kechiche
aus dem Jahre 2003 besteht die Gruppe der Jugendlichen, aus
unterschiedlichsten kulturellen Hintergrund. Der Regisseur
erzählt seine Geschichte
zweifach, zunächst aus männlicher
Sicht, danach aus weiblicher. Erst der zweite Durchlauf entschlüsselt,
was wir vorher nur einseitig wahrgenommen haben. Dieser Perspektivwechsel
gibt uns Zuschauern die Möglichkeit gerade Gesehendes
noch einmal zu überdenken. Diese Möglichkeit wird
einem nicht oft geboten. |
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Regarde-moi (Ain't
Scared)
Frankreich, 2007, 97 min Regie: Audrey Estrougo Darsteller: Emilie de Preissac,
Terry Nimajimbe, Paco Boublard, Salomé Stévenin Sektion: Forum
Presse
http://www.myspace.com/regardemoilefilm |
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Do 07.02. 15:45 CinemaxX 5
Fr
08.02. 20:00 CineStar 8
Sa 09.02. 12:30 Arsenal 1
Sa
09.02. 22:15 Cubix 9
Mo 11.02. 19:15 Delphi Filmpalast
http://www.berlinale.de/ |