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So
nah und doch so fern
Ins Kino gehen, ist im besten Fall so etwas,
wie eine Reise antreten. Man bestaunt fremde Länder, schaut
sich an wie andere ihre Probleme lösen. Manchmal berührt
es einen dies, wie man so schön sagt, im Herzen. Heute
ging die Reise quer durch Asien. Sie fing in Tokyo an („Kirschblüten – Hanami“),
ging dann nach Hong Kong (Man Jeuk | Sparrow) um dann in fast
schon rasanter Abschussfahrt von Bejing, Seoul, Shanghai, Hong
Kong, Taipei wieder nach Tokyo („Trip to Asia“)
zu gelangen. Genau genommen fing der Tag aber in einem kleinen
bayrischen Dorf an, ähnlich dem, in das meine Eltern von
Berlin aus gezogen sind. Der Ort in Bayern erscheint einem
manchmal genauso weit entfernt wie Tokyo und im Film beides
so nahe...
Kirschblüten
- Hanami
Der Film „Kirschblüten – Hanami“ hat
als erster deutscher Wettbewerbsfilm auf der Berlinale bei seiner
offiziellen Premiere am Montagabend minutenlangen Applaus bekommen.
Nach „Erleuchtung garantiert“ und „Der Fischer
und seine Frau“ ist „Kirschblüten – Hanami“ Doris
Dörries dritter Japan-Film. Doris Dörries wird eher
mit dem Komödienfach verbunden Ihr größter Erfolg „Männer“ ist
23 Jahre her und so war ihr Film bei der Journalistenschar eher
zweigeteilt aufgenommen worden. Das ist eher zum Vorteil für
einen Film im Berlinalewettbewerb, gewinnen doch solche Filme,
bei denen Alle der gemeinsamen Meinung sind, dass sie preisverdächtig
sind, oft keinen einzigen Bären.
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Von, „So etwas gehört nicht in den Wettbewerb“ bis „Das
ist der bisher beste Film von Ihr“ war an Meinungen alles
vertreten. In der Regel pegelt sich das dann alles wieder auf
Normalnull ein, man schaut was die Mehrheit sagt und einigt sich
am Ende auf eine großartige Leistung der Schauspieler/innen,
besonders der von Elmar Wepper. Vielleicht ein bisschen zu viel
Symbolik, Eintagsfliegen, Nebelverhangenheit, Wasser , Kirschblüten
und eine eine wunderbare Filmfigur wie das Mädchen Yu (Aya
Irizuki). "Der Fudschi ist auch nur ein Berg", sagt
Rudi (Elmar Wepper), als er die bayrischen Berge betrachtet. „Kirschblüten – Hanami“ ist
auch nur ein Film, traurig und schön.
Man
Jeuk | Sparrow
Die Olsenbande in Hongkong
Komödien sind auf der Berlinale so selten wie vierblättrige
Kleeblätter. Umso überraschender , wenn ein Regisseur,
wie der Hongkonger Johnnie To keinen Actionfilm abliefert, sondern
einen mit Leichtigkeit inszenierter Film wie „Sparrow“ mit
einem wunderbaren Soundtrack und einer baletthaften Choreografie. „Sparrow
ist ein geläufiges Wort im Hongkonger Straßenslang – so
werden dort die Taschendiebe genannt. Der Ausdruck spielt an
auf die besondere Fingerfertigkeit und ebenso ist der Film von
Johnnie To. Eine gelungene cineastische Fingerübung.
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Man Jeuk | Sparrow
Hongkong, China, 2007, 87 min Regie: Johnnie To Darsteller:
Simon Yam, Kelly Lin, Lam Ka Tung, Lo Hoi Pang Sektion:
Wettbewerb |
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Di 12.02. 12:00 Urania (E)
Di 12.02. 21:00 Urania (D)
So 17.02. 10:30 Urania (D)
http://www.berlinale.de/ |
Trip
to Asia / Die Suche nach dem Einklang
Der Dokumentarfilm begleitet die Berliner Philharmoniker
auf ihrer Tournee durch Asien. Die Filmemacher zeigen die Vorbereitungen
und die Stimmung während der Konzerte. Durchbrochen werden
die dokumentarischen Bilder durch viele kurze Statements der
einzelnen Mitglieder dieses berühmten Ensembles, das zu
den besten der Welt gehört. Entstanden ist ein Porträt,
in dem die Berliner Philharmoniker Einblick in ihr Innenleben
gewähren "Die Suche nach dem Einklang", kommt
am 28. Februar bundesweit in die Kinos und wird 2009 im ZDF ausgestrahlt.
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