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MMEANSMOVIE Filmmagazin Berlin © - Kino, Filmstarts, Festivals und Termine     
 
 


   
   60. Internationale Filmfestspiele Berlin (11. - 21.02.2010) 


    MMEANSMOVIE Berlinale Tagebuch
       
       
  13.02.  
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  Das Leben ist kein Fest
 
"Submarino"

 
In der Regel kann man, wenn man alleine ist sich nicht aussuchen neben wem man im Kino sitzt. Manchmal trifft man jemand nettes, mit dem man ein paar Worte über gemeinsam gesehene Filme wechseln kann. Heute saß jemand neben mir, wo ich dachte, hoffentlich denkt keiner, dass die zu mir gehört. Sie saß mitten im Kino und trug einen OP Mundschutz. Ich dachte mir nur, wie kann man Filmkritikerin sein und Angst haben im Kino zu sitzen. Nach zwanzig Minuten und dem ersten harten Schicksalsschlag in dem Film des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg («Das Fest») verließ meine Nachbarin laut schnaufend das Kino. «Submarino» bezeichnet in Chile eine
     
Foltermethode, bei der jemand mit dem Kopf unter Wasser gedrückt wird. Der aktuelle Begriff dafür ist Waterboarding. Treffender kann man das Leben der beiden Brüder im Film nicht beschreiben. Vorlage für den Film ist der Roman des jungen dänischen Autor Jonas T. Bengtsson, Jahrgang 1976.

Nick und sein jüngerer Bruder sind in schlimmen Verhältnissen aufgewachsen. Armut, Missbrauch und eine alkoholabhängige Mutter bestimmten ihre Jugend, bis eine Tragödie die Familie auseinanderriss. Nun ist Nick 33 und wird aus dem Gefängnis entlassen. Er ist ein Mann, der weiß, was er will: hart trainieren und hart trinken – hart werden gegen die ganze Welt. Als Bodybuilder haust er in einem heruntergekommenen Wohnheim am Stadtrand Kopenhagens. Sein Bruder ist derweilen zum Junkie geworden und alleinerziehender Vater. Nur zwei Dinge gibt es in seinem Leben, die ihm wichtig ihm: die tägliche Spritze und dass Martin, sein sechs Jahre alter Sohn, es einmal besser hat.

Verstörend genau ist der Blick von Thomas Vinterberg und doch gibt es am Ende ein wenig Hoffnung, wenn man nicht dazu neigt im Kino einen Mundschutz zu tragen.


Kleine Brüder Von Christiane Peitz   Tagesspiegel


Submarino Dänemark, 2010, 110 min Dänisch Regie: Thomas Vinterberg Darsteller: Jakob Cedergren, Peter Plaugborg, Morten Rose, Patricia Schumann Stab: Script: T. Lindholm, T. Vinterberg Sektion: Wettbewerb
So 14.02. 17:30 Urania (D)
So 14.02. 18:00 Friedrichstadtpalast (E)
So 14.02. 21:30 Neue Kant Kinos 1 (D)   Berlinale Goes Kiez


  Dörrie goes Dresen
 
"Die Friseuse"

 
Die Regisseurin Doris Dörrie ist froh, dass ihr neuer Film "Die Friseuse" nicht im Wettbewerb der Berlinale läuft. "Das hätte ich nicht gewollt, das war auch ein so singuläres Erlebnis mit ´Hanami´, daran hätte ich nicht anknüpfen wollen", sagte die 54-Jährige der "Berliner Morgenpost" (Freitagausgabe). Natürlich müsse der in Berlin-Marzahn gedrehte Film aber in Berlin laufen. Die Plattenbausiedlung Berlin-Marzahn habe für sie "auch etwas ganz Amerikanisches", sagte Dörrie weiter. Es gebe dort den "doch recht undeutschen Pioniergeist, dieses Gefühl des zwar Krisengeschüttelten, aber Unbeugsamen"..
     
In "Die Friseuse" lebt die arbeitslose Friseurin Kathi mit ihrer Tochter in Marzahn. Das Arbeitsamt vermittelt ihr eine Stelle im Friseursalon des Shoppingcenters Eastgate. Hier soll Kathi, die in der DDR zur Friseuse ausgebildet wurde und den Beruf mit Leidenschaft ausübt, schon am nächsten Tag anfangen. Doch man lässt sie nicht. Denn Kathi ist dick – sehr dick – und deshalb „nicht ästhetisch“. Doch so leicht lässt sich die resolute Kathi nicht abspeisen. In einem leerstehenden Asia-Imbiss neben dem Salon Krieger will sie ihren eigenen Friseurladen eröffnen. Es beginnt ein Kampf gegen Behörden, Banken und Berater.


Die Friseuse Deutschland, 2010, 106 min Deutsch Regie: Doris Dörrie Darsteller: Gabriela Maria Schmeide, Natascha Lawiszus, Ill-Young Kim, Christina Große, Rolf Zacher Stab: Script: L. Stieler Sektion: Berlinale Special
So 14.02. 21:00 Friedrichstadtpalast (E) Gala Vorführungen im Festival
Mo 15.02. 18:30 Adria (E)
  Berlinale Goes Kiez 


  Verschwörung auf höchsten Nivau
 
"Shutter Island"

 
Ein interessanter Drehort und Soundtrack, Verschwörungstheorien und eine immer wirrer werdende Geschichte, etwas Stanley Kubricks Shining  ein bischen Hanibal Lector, gut durchgeschüttelt mit etwas 50ziger Jahre Gefühl und einem guten Schauspieler ... fertig ist der Coctail. Shutter Island beruht auf dem 2003 erschienenen Roman von Dennis Lehane, der auch die Vorlage zu Clint Eastwoods Mystic River geschrieben hat.  Leonardo DiCaprio spielt den Marshal Teddy Daniels, der das mysteriöse Verschwinden eines weiblichen Häftlings untersuchen soll.
Am Ende bleibt ein fader Geschmack. Der Cocktail ist zu groß, zu bunt und die Überraschung am Ende des Glases ist auch nicht so spannend.
     


Shutter Island USA, 2010, 138 min Englisch Regie: Martin Scorsese Darsteller: Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo, Ben Kingsley, Emily Mortimer Stab: Script: L. Kalogridis Sektion: Wettbewerb außer Konkurrenz
So 14.02. 15:00 Friedrichstadtpalast (D)
So 14.02. 22:30 Urania (D)
So 21.02. 12:45 Friedrichstadtpalast (D)

  Merkel meldet sich
 
Was damals die DDR war ist heute Asien

In einem Video-Podcast äusserte sich die Kanzlerin voll des Lobes für das Filmfestival in Berlin.
«Auch heute ist die Berlinale ein Ort des kulturellen Austausches», sagte Merkel. Dies zeige, dass der Film zur Bundesrepublik gehöre. In den Zeiten des Kalten Krieges hätten die Berliner Filmfestspiele Filmen aus Mittel- und Osteuropa einen Zugang zur westlichen Welt ermöglicht. «Auch Produktionen aus der ehemaligen DDR haben ihren Weg in bundesdeutsche Kinos gefunden», erklärte Merkel. Heute würden asiatische Filme mit grosser Begeisterung angenommen.

http://www.bundeskanzlerin.de

       
  13.02.  
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