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    Berlinale Blog 2014



       64. Internationale Filmfestspiele Berlin (06. - 16.02.2014)  
 
 
 
 



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Warten auf Vampire

 
Wenn einem drei Stunden Film bevorstehen, muss man sehr gut gefrühstückt haben. Bei diesem Film habe ich das erste Mal auf der Berlinale nicht gemerkt, wie die Zeit vergeht. Einen lang anhaltenden Beifall in der Pressevorführung zu bekommen ist dann schon eine Auszeichnung für sich. Sollte Boyhood nicht den goldenen Bären bekommen, dann wird der Film mein absoluter Favorit gewesen sein. Seit 2002 arbeitete Richard Linklater an diesem einmaligen Spielfilmprojekt, das alljährlich die gleichen Darsteller vor der Kamera versammelte. Ein Projekt über so viele Jahre durchzuführen, ist schon einmalig und das Ergebnis lässt alle anderen Filme des Wettbewerbs ein Stück weit verblassen. Warten wir ab, wie die Jury den Film gefunden hat.

Jetzt sitze ich auf dem Boden vor dem Cinemaxx 3, weil ich mir stur vorgenommen habe What We Do in the Shadows zu sehen. In einer Stunde fängt der Film an und ich bin nicht der einzige, der kein Ticket hat. Um mich herum wird über die Pünktlichkeit bei der Berlinale im Gegensatz zu anderen Festivals geredet, ein Regisseur erklärt einem Freund seinen Film über eine Sängerin. Neben mir bucht jemand seinen Flug nach Hause, liest ein ebook, blättert im Programm, unterhalten sich über den HSV und die Schlange der Badgesbesitzer wird immer länger. Dieser Film ist der heimliche Liebling der Berlinale.
     
Die Mockumentary aus Neuseland gibt Einblicke ins Leben moderner Vampire. Viago (379 Jahre), Deacon (183 Jahre), Vladislav (862 Jahre) und Peter (8.000 Jahre). Das Filmteam begleitet die Vampire auf ihren Ausflügen in die Clubs ihrer Stadt, wo sie mit Werwölfen kämpfen und für jungfräulichen Nachschub sorgen. Zehn Leute vor mir und hundert hinter mir. Es könnte also weitaus hoffnungsloser sei. Die Zeit dehnt sich ins endlose. Die Vorstellung vor dem erwarteten Film ist zu Ende. Das Kino leert sich, die Schlange hinter mir wird gleich nochmal länger. Noch vierzig Minuten. Die erlösenden Worte fallen: zwanzig Personen mit Akkreditierung, erste Reihe und ohne Diskussionen. Die Chefin des Saals hat eine charmante aber sehr bestimmende Art. Ich sitze in der ersten Reihe und ich hätte durchaus meine Lesebrille mitnehmen können. Ich sitze direkt im Film. Wieder ein langer und warmer Applaus. Am Ende gab es eine Question and Ask, die man glatt als Abspann an den Film anhängen könnte. Der Film wird ein letztes Mal am Sonntag den 16.02. um 17:30 im CinemaxX 1gezeigt. Wer eine Karte hat, kann sich glücklich schätzen. Zuletzt geht es in die Perspektive neuer deutscher Film. Raumfahrer zeigt den Raum, an dem man nicht sein möchte. Der Film zeigt das kuriose Prozedere einer sogenannten „Verschubung“ aus der Sicht des Häftlings. Das Wort heißt wirklich so und freue mich auf zuhause.



Vampiere auf der Bühne: What We Do in the Shadows



Growing up in a Movie

Dieser Film sollte den Goldenen Bären bekommen. Es kommt nicht oft vor, dass ein Film etwas Neues erschafft. Richard Linklaters überragender Film Boyhood hat dies geschafft und ist damit das Ereigniss der diesjährigen Berlinale. Über zwölf Jahre hat Richard Linklater das Coming-of-Age Drama gefilmt. Jedes Jahr hat er mit seiner Filmfamilie einige Szenen gedreht. Wir sehen zu, wie aus Kindern Erwachsene werden. Dabei ist Boyhood kein Episodenfilm, sondern eher als ein Langzeitprojekt zu verstehen. Die Geschichte hat trotz des langen Zeitraums, in der sie gefilmt worden ist, keine Brüche und ergibt auf fast magische Art ein Ganzes. "Ich wollte einfach zeigen, wie die Leben der meisten von uns sind", sagte Richard Linklaters auf der Pressekonferenz.
 
Boyhood
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Richard Linklater
Darsteller: Patricia Arquette, Ethan Hawke, Ellar Coltrane, Lorelei Linklater
Drehbuch: Richard Linklater
Min. 164       Berlinale 2014 - Wettbewerb
Fr, 14.02. 12:30 Friedrichstadt-Palast (D)
Fr, 14.02. 16:30 Friedrichstadt-Palast (D)
So, 16.02. 21:00 Friedrichstadt-Palast (D)
     
Experimentierfreudig und mit offenem Blick folgt er dem Jungen Mason aus Austin von den schulischen Anfängen bis zum Eintritt ins College. Er muss mit einer anstrengenden Schwester und geschiedenen Eltern fertig werden. Den freakigen Vater, der irgendwann doch erwachsen wird, spielt Ethan Hawke, Patricia Arquette die alleinerziehende Mutter, die stets an die falschen Männer gerät und nebenbei ihr Studium erledigt. Mitten
in diesem Lebens- und Gefühlschaos steht Mason (Ellar Coltrane), dessen kluge Kommentare mit jedem Jahr klüger werden. Mit weitreichendem erzählerischem Atem inszeniert, geht es hier um kleine und große Sehnsüchte und Sorgen, um die Bedürfnisse und Ängste eines Heranwachsenden, die sich zu einem hellsichtigen und kurzweiligen Panorama einer amerikanischen Kindheit und Jugend fügen.
     
 
     
       
   
       
   
      "Unterwäschekataloge und zu kurze Haare"   Von Peter Uehling   Berliner Zeitung
      "Dieser Film hat Anspruch auf den Goldenen Bären"  Von Barbara Möller  Die Welt
      "Ein Junge, das Leben und nichts anderes"  Von Barbara Möller  Die Welt
      "Das Glück der Stunde"    Von Daniel Kothenschulte  Frankfurter Rundschau
      "Das Leben, nichts anderes"   Von Jan Schulz-Ojala   Tagesspiegel
      "Erwachsenwerden vor der Kamera"  Von Fabian Wallmeier  rbb
      "Kind, wie bloß die Zeit vergeht"  Von Hannah Pilarczyk   Spiegel
      "5 Gründe, warum "Boyhood" den Goldenen Bären verdient"  Von Jan Schulz-Ojala und Marc Röhlig  Tagesspiegel
      "Boyhood" habe ihn zu einem besseren Vater gemacht "  Ierview mit Richard Linklater  Vo Alexander Soyez  rbb
       
   
      Till Kadritzke critic.de
      Xan Brooks guardian
      Beatrice Behn kino-zeit
      Peter Debruge variety
   



Verleihung des Goldenen Ehrenbären an Ken Loach

Die 64. Internationalen Filmfestspiele Berlin verleihen dem britischen Regisseur Ken Loach den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk. Nach der Preisverleihung wird Ken Loachs Raining Stones (1993) gezeigt. Der Spielfilm, angesiedelt in der Umgebung von Manchester, erzählt von einem höchst vitalen Überlebenskünstler, der als arbeitsloser Vater um Würde kämpft und nichts unversucht lässt, um für seine Tochter ein Erstkommunionskleid zu kaufen.

„Ken Loach ist einer der großen europäischen Regisseure. In den nahezu 50 Jahren seines filmischen Schaffens hat er eine außergewöhnliche Kontinuität bewiesen, dabei ist er jedoch auch stets innovativ. Ken Loach drückt sein tiefes Interesse für Menschen, ihre Schicksale und sein sozialkritisches Engagement mit unterschiedlichen filmischen Mitteln aus“, so Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. „Wir ehren Ken Loach als Regisseur, und wir verehren ihn als einen Menschen, der in seinen Filmen oft humorvoll gesellschaftliche Missstände widerspiegelt.“

Die Leidenschaft, sich in eindringlichen Geschichten dem alltäglichen Leben von Menschen zu widmen, wie auch den Mut, Kontroversen über die gesellschaftliche Wirklichkeit anzustoßen, beweist Ken Loach seitdem in wagemutigen Grenzgängen zwischen Dokumentarfilm und Fiktion, für die auch die gelegentliche Wahl von Laiendarstellern charakteristisch ist.

Ken Loach wurde vielfach ausgezeichnet. Auch im Wettbewerb der Berlinale und in der Sonderreihe Berlinale Special war er mehrfach vertreten, zuletzt im Jahr 2013 mit The Spirit of ̓45.





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