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MMEANSMOVIE Filmmagazin Berlin © - Kino, Filmstarts, Festivals und Termine     
 
 




      62. Internationale Filmfestspiele Berlin (09. - 19.02.2012)  
   
   
16.02.
 
   
   
 



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  Die Gnade gibt es nicht umsonst  
 
Das Zusammenspiel von zwei völlig verschiedenen Filmen kann manchmal eine größere Wirkung erzielen als man denkt. Mittags in der Pressevorführung von Matthias Glasner Wettbewerbsbeitrag Gnade. Volles Haus für den dritten deutschen Film im Wettbewerb. Es geht um Schuld, ein schönes deutsches Thema. Oft sind ja die anderen Schuld, es ist Zeit einen Schlussstrich zu ziehen und was haben wir damit den noch zu tun. Weit gefehlt, hier wird ein Mädchen überfahren und getötet. Es geht um die persönliche Schuld. Eine Stunde später ein Film über deutsche Musikbands. Wo man singt da lass dich nieder… Es ist doch gut wenn die Jugendlichen was zu tun haben und wenn sie dabei auch noch kreativ sind, was will man mehr. Lungern sie wenigstens nicht auf der Straße rum und machen Blödsinn. Weit gefehlt, hier wird aufgerufen zum Sturm auf Kreuzberg, allen möglichen Minderheiten wird der Tod gewünscht, Gnade wird nicht gewährt. In dem Film "Blut muss fließen" - Undercover unter Nazis“ ( Panorama Dokumente) hat der Journalist Thomas Kuban Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera gedreht. Um die Musikveranstaltungen hat sich ein blühender Markt entwickelt: CDs der einschlägigen Bands und Merchandising-Artikel werden in Eigenregie produziert und in Szeneläden oder über das Internet verkauft. Auf diese Weise wird zugleich Geld für die Expansion der Bewegung generiert. Diese Pressevorführung war total leer.


  Jagdunfall ohne Folgen  
 
 
Revision
Deutschland 2012, 106 Min Deutsch, Rumänisch, Romani
REGIE Philip Scheffner

Do 16.02. 19:30 Delphi Filmpalast (E)
Fr 17.02. 14:30 Cubix 7 (E)
So 19.02. 19:00 Kino Arsenal 1 (D)
     
 
1992 werden zwei Menschen auf einem Feld nahe der deutsch-polnischen Grenze erschossen. Die Umstände, die zum Tod von Grigore Velcu und Eudache Calderar führten, wurden bis heute nicht aufgeklärt. Offiziell handelte es sich um einen Jagdunfall, eine tragische Verwechslung mit Wildschweinen. Zu einer Verurteilung der Jäger kam es nie, der sich über Jahre schleppende Prozess, in dem entscheidende Fragen nicht verfolgt wurden, endete mit einem Freispruch. Knapp 20 Jahre später führt Philip Scheffner die gründliche Ermittlung durch, die damals nicht stattfand. Er sucht die Angehörigen der Getöteten in Rumänien auf und lässt sie die Aussagen machen, die nie gehört wurden.
 
In Philip Scheffners (Der Tag des Spatzen / 2010) Film geht es um Schuld. Aus einem eher ungewöhnlichen Jagdunfall entwickelt sich eine regelrechte Spurensuche nach der Wahrheit und Verantwortung für etwas, was in seinen Zusammenhängen plötzlich viel größer erscheint als der singulare tragische Mord an diesen zwei Menschen. Regisseur Scheffner filmt seine Gesprächspartner dabei, wie sie ihre eigenen Ausführungen hören, die vorher auf Tonband aufgezeichnet wurden. Damit schafft er Distanz urteilt nicht, sondern überlässt das Urteil den Teilnehmen seiner Interviews. Das erinnert an Zeugenaussagen und läßt sehr schnell ein Prinzip der Rückkoppelung und Erweiterung der Fragestellung erkennen. Ein intelligenter Film über die Frage nach Recht, Moral und who done it.




09.02. 10.02. 11.02. 12.02. 13.02. 14.02. 15.02. 16.02. 17.02.


   
   
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