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MMEANSMOVIE Filmmagazin Berlin © - Kino, Filmstarts, Festivals und Termine     
 
 




      62. Internationale Filmfestspiele Berlin (09. - 19.02.2012)  
   
   
17.02.
 
   
   
 



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MMEANSMOVIE Berlinale Blog 2012


  Wer bekommt den goldenen Bären?  
 
Ist man im Zirkus der Berlinale gefangen, dann ist jedes Thema über das man spricht irgendwie verbunden mit einem Film. So verwundert es nicht, dass der Rücktritt des deutschen Präsidenten hier keinen Menschen interessiert. Es gibt ja auch keinen Film über ihn auf der Berlinale zu sehen. Es gab da einen Film über einen deutschen Politiker zu sehen. „Herr Wichmann aus der dritten Reihe“ von Andreas Dresen. Wenn gerade keine Sitzungen sind, fährt er durch seinen Wahlkreis in der Uckermark, einen der größten, die es in Deutschland gibt, aber dünn besiedelt und von hoher Arbeitslosigkeit geprägt. Vielleicht wäre Herr Wichmann der Richtige für den Job. Zumindest gäbe es dann einen weiteren Film für Andreas Dresen zu drehen.

Natürlich war auch diese Berlinale wieder politisch. Die arabische Revolte, die Folgen des Atomdesasters, die Occupy-Bewegung oder das Balkan-Drama „In the Land of Blood and Honey“. Festival-Jury, Mike Leigh ging in die Sichtung der Filme mit dem Anspruch: Es sei für die Jury unmöglich, einen Film künstlerisch zu beurteilen und dabei die gesellschaftliche Wirkung zu ignorieren. Als letzter Film im Wettbewerb lief heute „Rebelle“. Ein Film über einen Bürgerkrieg in Afrika. Konsequent aus der Perspektive einer Heranwachsenden erzählt, zeigt der an authentischen Schauplätzen im Kongo gedrehte, vorwiegend mit Laien besetzte Film die Schrecken des Bürgerkriegs. Ein Film der den Ansprüchen von Mike Leigh gerecht werden dürfte.


  Was heißt heute Familie?  
 
 
Karaman
Deutschland 2012, 100 Min
REGIE Tamer Yigit, Branka Prlic
DARSTELLER Isilay Gül Talu Emre Tüntas Burak Yigit Yusuf Kadir Han Tamer Yigit

Sa 18.02. 20:30 CinemaxX 1 (D)
     
Ferienzeit in der Türkei - Zehra, eine junge Fremdsprachenstudentin reist aus Istanbul für ein Wochenende zu ihrer Familie nach Karaman, einer Stadt in Zentralanatolien. Vor fünf Jahren hat sie beschlossen das Kopftuch anzulegen. Zehra sucht nach Wegen, gleichzeitig modern und Muslima zu sein. Sie und ihr Bruder Erol jedoch geraten aneinander, für ihn ist ihr Islam Fassade. Zehras Vater, Witwer und Ex-Militär, sieht das ebenfalls kritisch. Er ist angespannt, denn seit einer Verfassungsänderung können Ex-Militärs, die für den Putsch vor genau 30 Jahren verantwortlich waren, nun angeklagt werden. Da gibt es etwas, was Zehra ihrem Vater sagen will – aber erst am letzten Tag ihres Besuchs.
 
 
Der türkische Nachrichtendienstes MIT wird verdächtigt, bei geheimen Gesprächen, die der MIT mit der PKK geführt habe, Informationen an die Pkk weitergegeben zu haben, die der Terrorabwehr des Staates schwer geschadet hätten. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan will keine "atheistische Generation" großzuziehen, sondern halte sich an die konservativen Werte der türkischen Mehrheitsgesellschaft. Die Partyszene in Taksim hat einen Rhythmus, der einzigartig ist. Wer ein Bild über die Türkei haben möchte wird wahrscheinlich sehr viel Gegensätzliches in den Medien finden. Der Film „Karaman“ ist als No-Budget-Produktion Anfang März innerhalb von zwei Wochen entstanden. Vieles aus den gegensätzlichen Aussagen sind direkt in den Film eingewoben worden. Auch die Geschwister im Film durchleben die Widersprüche der Gesellschafft. Eine Jugend zwischen auswandern und bleiben. Ein sehr lebensnaher und überrachend tiefsinniger Film, für diese kurze Produktionszeit.


  Berlinale Talent Campus erfolgreich beendet  
 
Am Donnerstagabend, den 16.02., ist die zehnte Ausgabe des Berlinale Talent Campus mit der Preisverleihung der Score Competition im Theater „Hebbel am Ufer“ erfolgreich zu Ende gegangen. Sechs Tage lang trafen sich 350 junge Filmschaffende aus 99 Ländern, um sich miteinander zu vernetzen und sich mit 150 international renommierten Experten zum Thema „Changing Perspectives“ auszutauschen.

Ikonen des internationalen Films wie Victor Kossakovsky, Volker Schlöndorff, Hou Hsiao-Hsien, Juliette Binoche, Christine Vachon, Nuri Bilge Ceylan oder der diesjährige Präsident der Internationalen Jury Mike Leigh ermutigten die Teilnehmer, sich immer wieder auf neue Blickwinkel einzulassen. In Veranstaltungen wie „Audience Wanted: Producers Reaching Out“ oder „Killer/Hope Crossing the Lines“ wurden die Talente zudem aufgefordert, ihr Augenmerk auch dem internationalen Markt und dem Publikum zuzuwenden, das sie mit ihren Filmen erreichen wollen. "Beim Campus geht es um Networking", erklärten Campus-Leiter Matthijs Wouter Knol und Christine Tröstrum. "Nicht nur die Vernetzung zwischen Filmschaffenden aus unterschiedlichen Generationen und Herkunftsländern, sondern auch zwischen den Filmemachern und ihrem Publikum. Filme werden gedreht, um gesehen zu werden, und wir wollen aufstrebende Filmemacher unterstützen, die ihr Publikum im Blick behalten."

Der Campus beschäftigte sich zudem sechs Tage lang mit situativem Geschichtenerzählen, das zunehmend über das Kino hinaus erweitert wird. Hierzu gab es Veranstaltungen zu innovativen Dokumentarfilmformaten, zu Cross-Media-Projekten, zur Videokunst und zu interaktiven Theaterprojekten von Rimini Protokoll. Erstmals bei dieser Ausgabe des Campus nahmen neben Regisseuren, Produzenten, Autoren, Kameraleuten, Schauspielern, Editoren, Komponisten und Filmkritikern auch zehn junge Filmverleiher teil, die über neue Verleih– und Vertriebsstrukturen sowie andere Formen der Zuschauerbindung diskutierten.

Auf dem Talent Project Market konnten die Teilnehmer ihre bereits entwickelten Projekte im professionellen Rahmen präsentieren und Koproduzenten und Verleiher finden, um auf dem internationalen Markt bestehen zu können. Sarah Wanjiku Muhoho erhielt den mit 10.000 Euro dotierten VFF Highlight Pitch Award für The Boda Boda Thieves. Der mit 6.000 Euro dotierte International Relations Arte Prize ging an Bianca Balbuena für Above the Clouds.

Der 10. Berlinale Talent Campus fand seinen glanzvollen Abschluss mit der Preisverleihung der Score Competition, bei der die drei Finalisten unter dem diesjährigen Mentor Ryūichi Sakamoto den Kurzfilm Luminaris von Juan Pablo Zaramella neu vertont haben. Die Jurymitglieder Martin Steyer, Ziska Riemann und Martin Todsharow sprachen den von Dolby ausgelobten Preis dem deutschen Komponisten Christoph Fleischmann zu. Fleischmann gewinnt eine einwöchige Reise zu den Tonstudios in Los Angeles.




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